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Pitaval im Sozialismus - Literarische Rechtsfallsammlungen in der DDR und der Volksrepublik Polen

German · Paperback / Softback

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Der Band nimmt am Beispiel Polens und der DDR die von der Forschung bislang wenig beachtete Fortschreibung der Pitavalgattung in staatssozialistischen Gesellschaften in den Blick. Die Beiträge untersuchen zum einen eher traditionelle, meist von Juristen verfasste Fallsammlungen, die neben Unterhaltung auch rechtshistorische Kenntnisse zu vermitteln anstreben. Zum anderen geht es aber auch um eine zunehmende Verschiebung auf agitatorische und rechtsedukative Inhalte im Sinne der kommunistischen Ideologie, die oftmals von Journalisten und Schriftstellern ohne juristischen Hintergrund zu Anthologien von Gerichts- oder Kriminalfallerzählungen verarbeitet wurden. Fast allen Pitavalen aus der sozialistischen Ära ist wiederum gemein, dass ihnen ein regionaler oder, seltener, thematischer Schwerpunkt zugrunde liegt.

List of contents

Autorinnen und Autoren. - Pitaval im Sozialismus. Überlieferung und Neuansatz.-Ein Mittel zur Bewältigung des Traumas Friedrich Karl Kaul als Autor historischer Justizfälle.- DDR-Strafrecht und Pitaval.- Sozialistischer Pitaval. Tendenzen der Gattungsrezeption in der DDR.- Vom Ancien Régime über Schiller in die DDR. Friedrich Karl Kauls Sammlungen von Pitavalgeschichten in der Tradition der Gattung.- Unsere kriminellen Vorfahren. Eine Untersuchung von Gattung und Stil der Pitavale am Beispiel ausgewählter Werke von Stanislaw Szenic und ihre Bedeutung in der polnischen Literaturgeschichte.- Betrachtungen zum strafrechtlichen Schutz der Ehre im sozialistischen Polen anhand des Krakauer Pitavals von 1962.- Verschachtelungen von Recht und Literatur. Der Warschauer literarische Pitaval von Olgierd Missuna.- Kriminalität und Strafprozesse in der nichtfiktionalen Literatur Volkspolens.- Zwischen Dokumentarismus und Politikum. Kazimierz Larskis polnischer Nachkriegs-Pitaval.- Personenregister.

About the author

Dr. Melanie Foik
ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Archäologie und Ethnologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau.

Dr. Sebastian Speth
ist derzeit Akademischer Oberrat auf Zeit am Germanistischen Institut der Universität Münster.

Summary

Der Band nimmt am Beispiel Polens und der DDR die von der Forschung bislang wenig beachtete Fortschreibung der Pitavalgattung in staatssozialistischen Gesellschaften in den Blick. Die Beiträge untersuchen zum einen eher traditionelle, meist von Juristen verfasste Fallsammlungen, die neben Unterhaltung auch rechtshistorische Kenntnisse zu vermitteln anstreben. Zum anderen geht es aber auch um eine zunehmende Verschiebung auf agitatorische und rechtsedukative Inhalte im Sinne der kommunistischen Ideologie, die oftmals von Journalisten und Schriftstellern ohne juristischen Hintergrund zu Anthologien von Gerichts- oder Kriminalfallerzählungen verarbeitet wurden. Fast allen Pitavalen aus der sozialistischen Ära ist wiederum gemein, dass ihnen ein regionaler oder, seltener, thematischer Schwerpunkt zugrunde liegt.

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