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Das 18. Jahrhundert war das Jahrhundert des Briefs - doch Briefe waren weit mehr als Mittel privater Kommunikation. Diese Studie fragt anhand exemplarischer Lektüren nach dem innovativen Potenzial der epistolaren Literatur und zeigt, wie Briefe als Bühne und Labor dienten: Mit ihnen wurden Schriftpraktiken und die Materialität der Literatur ausgestellt sowie gattungsüberschreitendes und medienreflektiertes Erzählen erprobt. Im Mittelpunkt stehen Texte von Ludvig Holberg, Hans Bergeström und Charlotta Dorothea Biehl, die den Brief für autobiografische Selbstinszenierung, empfindsam-kollektive Utopien und dramatisch-immersive Geschichtsschreibung einsetzten. So wird sichtbar, wie der Brief die Literatur des 18. Jahrhunderts reflektierte und veränderte - und bis heute als Musterfall von generischer, praxeologischer und medialer Hybridität gelten darf.
List of contents
Vorwort1 EinleitungI Epistolare Praktiken: Brief als Bühne2 Epistolare Rahmungen3 Praxeologie der Kommunikation4 Epistolare Materialität5 Epistolare BühnenII Epistolares Erzählen: Brief als Laboratorium6 Ludvig Holbergs Inschriften: Epistolares Selbst-Schreiben und die Literarisierung des Autors7 Hans Bergeströms utopische Dokumente: Epistolare Utopie und kollektives Erzählen8 Charlotta Dorothea Biehls Briefe an die Zukunft: Epistolare Vergegenwärtigung und anekdotische Historiografie9 Fazit: Transversale EpistolaritätAnhang: Auswertung der Zitate in Ad virum perillustrem *** epistola (1728)AbbildungsverzeichnisSiglenverzeichnisTabellenverzeichnisLiteraturverzeichnisPersonenregister
About the author
Patrizia Huber promovierte und forscht an der Universität Zürich.
Summary
Das 18. Jahrhundert war das Jahrhundert des Briefs - doch Briefe waren weit mehr als Mittel privater Kommunikation. Diese Studie fragt anhand exemplarischer Lektüren nach dem innovativen Potenzial der epistolaren Literatur und zeigt, wie Briefe als Bühne und Labor dienten: Mit ihnen wurden Schriftpraktiken und die Materialität der Literatur ausgestellt sowie gattungsüberschreitendes und medienreflektiertes Erzählen erprobt. Im Mittelpunkt stehen Texte von Ludvig Holberg, Hans Bergeström und Charlotta Dorothea Biehl, die den Brief für autobiografische Selbstinszenierung, empfindsam-kollektive Utopien und dramatisch-immersive Geschichtsschreibung einsetzten. So wird sichtbar, wie der Brief die Literatur des 18. Jahrhunderts reflektierte und veränderte - und bis heute als Musterfall von generischer, praxeologischer und medialer Hybridität gelten darf.