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Die Autosoziobiografie hat im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren an Sichtbarkeit und literarischer Relevanz gewonnen, wurde jedoch bisher nicht im theoretischen Rahmen analysiert, der ihrer Entstehung zugrunde liegt: der Kultursoziologie Pierre Bourdieus. Der Sammelband unternimmt eine erste Bestandsaufnahme dieses Genres aus literatursoziologischer Perspektive. Im Fokus stehen explizite und implizite Auseinandersetzungen mit soziologischen Theorieelementen und literarischen Prätexten sowie die Frage, inwieweit sich zentrale Kategorien Bourdieus für die Analyse literarischer Texte nutzen lassen - unabhängig davon, ob eine bewusste Bezugnahme der Autor:innen erfolgt. Das Korpus umfasst Texte aus mehreren Jahrzehnten und Sprachräumen. Beiträge zu Handke und Zorn rekonstruieren literarische Vorläufer, während exemplarische Analysen bekannter Ausprägungen den Schwerpunkt bilden. Fallstudien aus Polen und Dänemark verorten den deutschsprachigen Diskurs im internationalen Kontext.
About the author
Lydia Rammerstorfer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post Doc) am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Haimo Stiemer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post Doc) am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt.
Norbert Christian Wolf ist Universitätsprofessor für Neuere deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Summary
Die Autosoziobiografie hat im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren an Sichtbarkeit und literarischer Relevanz gewonnen, wurde jedoch bisher nicht im theoretischen Rahmen analysiert, der ihrer Entstehung zugrunde liegt: der Kultursoziologie Pierre Bourdieus. Der Sammelband unternimmt eine erste Bestandsaufnahme dieses Genres aus literatursoziologischer Perspektive. Im Fokus stehen explizite und implizite Auseinandersetzungen mit soziologischen Theorieelementen und literarischen Prätexten sowie die Frage, inwieweit sich zentrale Kategorien Bourdieus für die Analyse literarischer Texte nutzen lassen – unabhängig davon, ob eine bewusste Bezugnahme der Autor:innen erfolgt. Das Korpus umfasst Texte aus mehreren Jahrzehnten und Sprachräumen. Beiträge zu Handke und Zorn rekonstruieren literarische Vorläufer, während exemplarische Analysen bekannter Ausprägungen den Schwerpunkt bilden. Fallstudien aus Polen und Dänemark verorten den deutschsprachigen Diskurs im internationalen Kontext.