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Dieses Buch über die Geschichte der Stochastik von den ersten Anfängen bis etwa 1920 deckt einen Zeitraum ab, in dem einerseits die verschiedenen Teilgebiete dieser Disziplin noch einigermaßen überblickbar sind, andererseits der immer noch fortschreitende Prozess der Durchdringung von wissenschaftlichen wie auch alltäglichen Aktivitäten durch Denkweisen und Methoden aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik deutlich erkennbar wird.
Die Entwicklung der mathematischen Theorie ist bis zum Übergang in die Wahrscheinlichkeitstheorie des 20. Jahrhunderts ausführlich und weitgehend elementar dargelegt. Der vielfachen Vernetzung der Stochastik entsprechend wird in diesem Werk aber auch ein besonderes Gewicht auf ihre Bezüge und Anwendungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gelegt, wie sie sich ab dem 18. Jahrhundert entfaltet haben und immer noch die moderne Praxis der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik prägen. Dies betrifft neben dem klassischen Bereich der Glücksspiele statistische Methoden in Demographie oder Anthropometrie, Elemente der Versicherungsmathematik, Verfahren der Fehlerausgleichung, kinetische Gastheorie, aber auch die philosophische Diskussion von Wahrscheinlichkeitskonzepten, deren Wurzeln bis in die griechische Antike zurückreichen.
List of contents
Einleitung.- Vorgeschichte: qualitative und quantitative Aspekte von Zufall und Wahrscheinlichkeit.- Historischer Rahmen I: vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution.- Risiko, Versicherungswesen, Absterbeordnungen und mathematische Behandlung von Glücksspielproblemen bis Pascal und Huygens.- Jakob Bernoullis Ars conjectandi als Beginn einer mathematischen Stochastik.- Das 18. Jahrhundert: die Zeit nach Jakob Bernoulli bis zum Auftreten von Laplace.- Laplaces Théorie analytique.- Historischer Rahmen II: von der Französischen Revolution bis zum ersten Weltkrieg.- Fehlerrechnung im 18. und 19. Jahrhundert.- Die weitere Entwicklung im 19. Jahrhundert.- Von der kinetischen Gastheorie zur statistischen Physik.- Von der Fehlerrechnung zur Untersuchung natürlicher Schwankungen, oder: von Quetelet bis Karl Pearson.- Erste Schritte im Übergang zur modernen Wahrscheinlichkeitstheorie. Anhang A: Elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung.