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Die Phrase "Demokratie und Menschenrechte" ist heute allgegenwärtig, und es scheint selbstverständlich, dass Demokratie und Menschenrechte sich gegenseitig voraussetzen und fördern. Aber so einfach ist es nicht, im Gegenteil, es ist kompliziert. Und deshalb geht es in dieser Ausgabe der OeZG um "soziale Kämpfe" in einem weiten Sinne, um intensive Formen sozialer Praxis, die sowohl politische Partizipation als auch Grundrechte einschließen und so eine gründliche Historisierung der abstrakten Ideen von Rechten und politischen Ordnungen ermöglichen. Dabei geht es den Autor*innen nicht um die Geschichte der "Durchbrüche" oder der Ausweitung vermeintlich universeller Rechte, sondern um die Dezentrierung dieser Geschichte: Wie wird das Verhältnis von Grundrechten und politischer Teilhabe in sozialen Kämpfen ausgehandelt oder bestritten? Die Autor*innen konzentrieren sich auf Praktiken, in denen Gleichheit und Teilhabe eingefordert und/oder hergestellt wurden und die sehr oft gleichzeitig neue Ausschlüsse produzierten. Ihre Beiträge zeigen, dass gleiche Rechte und gleiche Teilhabe nicht immer vereinbar sind.
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Die Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (OeZG) ist ein zentrales Medium zur Diskussion neuer Entwicklungen aus allen Bereichen der Geschichtswissenschaften, vor allem der Sozialgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Kulturgeschichte (historische Kulturwissenschaft), Geschlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte. Besondere Berücksichtigung finden Debatten um Theorien und Forschungsmethoden. Sie werden in wissenschaftlichen Aufsätzen, aber auch in Gesprächen und Interviews mit Forscher*innen, in Werkstattberichten aus laufenden Projekten und in Review-Essays diskutiert. Die in der OeZG erscheinenden Beiträge werden einem Peer-Review-Verfahren unterzogen.