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Öffentlichkeit gilt schon immer als unverzichtbar für Demokratien, ihre Rolle in demokratischen Systemen wird jedoch primär im Rahmen von Krisendiagnosen thematisiert. Aktuelle Debatten kritisieren, bestimmte Positionen seien aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen oder dort im Gegenteil zu dominant. Somit scheinen die Kriterien entscheidend zu sein, die bestimmen, welche Inhalte in welchem Ausmaß in die Öffentlichkeit gelangen. Selektionskriterien und -prozesse werden analytisch greifbar, indem ihre interne Strukturierung im Anschluss an Foucault als Öffentlichkeitdiskurs verstanden wird. Ergänzt wird dies durch Alternativdiskurse , ein neues Konzept, um auch den Wandel von Strukturen zu beschreiben. Öffentlichkeit erscheint im Lichte dieser Begriffe als bewegliches Ensemble verschiedenster (Alternativ-)Diskurse, die sich gegenseitig beeinflussen.
Der interdisziplinäre Ansatz der Arbeit ermöglicht demokratietheoretische Analysen von Öffentlichkeitsstrukturen und deren Veränderungen sowie eine Einordnung neuer Phänomene digitalisierter Öffentlichkeit etwa Fragmentierung, Polarisierung oder Echokammern.
List of contents
Öffentlichkeit und Demokratie im 21. Jahrhundert eine komplexe Gemengelage.- Erkenntnisinteresse und Fragestellungen.- Demokratietheorien Forschungsstand und Theoriegrundlage.- Öffentlichkeitskonzepte Forschungsstand und Theoriegrundlage.- Öffentlichkeit in ihrer Rolle für das demokratische System.- Die Fragestellungen dieser Arbeit aus Sicht etablierter Öffentlichkeitstheorien.- Öffentlichkeit im Diskursverständnis Foucaults.- Abweichende Wissensproduktion in Alternativdiskursen als Auslöser struktureller Veränderungen des Öffentlichkeitsdiskurses.- Theoretische Implikationen zum Verhältnis von Alternativdiskursen und Demokratie.- Konsequenzen der Digitalisierung für Öffentlichkeitsdiskurs und Alternativdiskurse.- Alternativdiskurse zur Öffentlichkeit Empirische Beispiele.- Alternativdiskurse ein Konzept zur Analyse von Öffentlichkeit und Demokratie im 21. Jahrhundert.- Literatur.
About the author
Samuel Bader beschäftigte sich nach seinem Demokratiewissenschaftsstudium mit der Rolle von Öffentlichkeitsstrukturen in Demokratien. Darüber hinaus ist wissenschaftlicher Referent in der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung am Deutschen Jugendinstitut. Er arbeitet im nationalen Team von TALIS Starting Strong und forscht international vergleichend zu Kita-Personal.