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In der Debatte über Digitalisierung sind Techniken und Praktiken des digitalen Lesens zu einem viel diskutierten Gegenstand geworden. Kulturkritischen Befürchtungen, dass mit dem Ende der Gutenberg-Galaxis die Fähigkeit zu vertieftem Lesen (deep reading) und Reflektieren bedroht sei, stehen kulturwissenschaftliche Beschreibungen des pädagogischen, epistemologischen oder ästhetischen Potentials neuer Lektürepraktiken und der Affordanzen neuer Lesemedien gegenüber. Die Beiträge des Bandes analysieren aus literatur- und medienwissenschaftlicher Perspektive aktuelle Diskurse über digitales Lesen sowie literarische Reflexionen des Digitalen in fiktionalen Leseszenen der Gegenwartsliteratur.
List of contents
Einleitung: Digitales Lesen. Mediendiskurse und literarische Reflexionen.- Teil I Digitales Lesen.- Wissen(schaften) vom Lesen 1794/2018 (Hoche, Wolf).- Digitale Lesestrategien zwischen Spiel und Lektüre.- Ich habe nie über mobile Bildschirmgeräte verfügt . Neurechte Literaturpolitik zwischen Digitalitätskritik und digitaler Propaganda.- Booksplosion . Digitales Framing analoger Buchkulturen in Formaten des Social Reading.- Das Digitale lesen. Zu Lektüren des Digitalen in posthumanistischen Paradigmen.- Was liest ChatGPT? Vom Take Off der Token.- Teil II Lesen des Digitalen.- Soziale Medien intermedial erzählt.- Lesen in digitalen Dystopien. Marc-Uwe Klings QualityLand, Thomas Raabs Die Netzwerk-Orange und Eugen Ruges Follower.- Lesen und Spielen als solitäre Praxis Annäherungen zwischen Sattelzeit und Digitalisierung.- Lesen im Licht des Digitalen. Medienökologie der künstlichen Helligkeiten in Terézia Moras Der einzige Mann auf dem Kontinent.- Lektüren digitaler Phänomene. Romantische Maschinen und postdigitale Medienreflexion bei Clemens J. Setz.- Maschinenleseszenen. Postdigitale Figurationen der Lektüre bei Juan S. Guse und Raphaela Edelbauer.
About the author
Susanne Düwell ist apl. Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln und Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Medienpathologien“.
Nicolas Pethes ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Institut für deutsche Sprache und Literatur I der Universität zu Köln.
Summary
In der Debatte über Digitalisierung sind Techniken und Praktiken des digitalen Lesens zu einem viel diskutierten Gegenstand geworden. Kulturkritischen Befürchtungen, dass mit dem Ende der ‚Gutenberg-Galaxis‘ die Fähigkeit zu vertieftem Lesen (deep reading) und Reflektieren bedroht sei, stehen kulturwissenschaftliche Beschreibungen des – pädagogischen, epistemologischen oder ästhetischen – Potentials neuer Lektürepraktiken und der Affordanzen neuer Lesemedien gegenüber. Die Beiträge des Bandes analysieren aus literatur- und medienwissenschaftlicher Perspektive aktuelle Diskurse über digitales Lesen sowie literarische Reflexionen des Digitalen in fiktionalen Leseszenen der Gegenwartsliteratur.