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In Deutschland und Europa erstarken antidemokratische Kräfte, welche ein gesellschaftliches Wir anhand völkischer Ideologien definieren. In der ethnografischen Studie werden mit der Theaterstückentwicklung basierend auf Perspektiven von Schüler*innen neue Visionen für das migrationsgesellschaftliche Zusammenleben erkundet und unmittelbar erfahrbar gemacht. Elisabeth Fessler verknüpft einen performativ-epistemologischen mit einem ethisch-epistemologischen Zugang mit dem Ziel, die vereinnahmende Struktur eines Wir und der Anderen zu stören. Wegweisend ist nicht das Sprechen der Forscherin, sondern das Zuhören insbesondere jener Stimmen, die vom dominanten Diskurs beschnitten sind. Methodologische und wissenschaftsethische Fragen spielen dabei eine zentrale Rolle. Selbstkritisch wird zur Diskussion gestellt, wie einer Vereinnahmung durch Forschung und in der pädagogischen Praxis entgegengewirkt werden kann. Die zentralen Erkenntnisse zeigen neue Möglichkeiten für den Umgang mit migrationsgesellschaftlichen Differenzen auf und nehmen die Schule als Aushandlungs- und Erfahrungsort eines neuen Wir in den Blick.
List of contents
Einleitung: Vorhang auf .- Anschreiben gegen die Vierte Wand.- Eintauchen ins Feld: Sommer der Migration.- Padagogische (De-)Thematisierung migrationsgesellschaftlicher
Differenzen in der Schule.- Method(olog)isches Vorgehen: kollaborative St¸ckentwicklung im ethnografischen Forschungsstil.- Empirische Auswertung: RIVER und MOUNTAIN.- Diskussion, Limitierungen und Implikationen der empirischen Ergebnisse.- Schluss: Vorhang zu und alle Fragen offen .
About the author
Elisabeth Fessler hat Theaterwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation studiert und an der LMU München promoviert. Sie arbeitet im psychosozialen Feld, u.a. als freiberufliche Theaterpädagogin, und hat an zahlreichen internationalen Theaterprojekten mitgewirkt.
Summary
In Deutschland und Europa erstarken antidemokratische Kräfte, welche ein gesellschaftliches ‚Wir‘ anhand völkischer Ideologien definieren. In der ethnografischen Studie werden mit der Theaterstückentwicklung basierend auf Perspektiven von Schüler*innen neue Visionen für das migrationsgesellschaftliche Zusammenleben erkundet und unmittelbar erfahrbar gemacht. Elisabeth Fessler verknüpft einen performativ-epistemologischen mit einem ethisch-epistemologischen Zugang mit dem Ziel, die vereinnahmende Struktur eines ‚Wir‘ und der ‚Anderen‘ zu stören. Wegweisend ist nicht das Sprechen der Forscherin, sondern das Zuhören insbesondere jener Stimmen, die vom dominanten Diskurs beschnitten sind. Methodologische und wissenschaftsethische Fragen spielen dabei eine zentrale Rolle. Selbstkritisch wird zur Diskussion gestellt, wie einer Vereinnahmung durch Forschung und in der pädagogischen Praxis entgegengewirkt werden kann. Die zentralen Erkenntnisse zeigen neue Möglichkeiten für den Umgang mit migrationsgesellschaftlichen Differenzen auf und nehmen die Schule als Aushandlungs- und Erfahrungsort eines ‚neuen Wir‘ in den Blick.