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Der Sammelband bietet einen Überblick zu den unterschiedlichen kulturellen Repräsentationen des Holocaust in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Darstellbarkeit der Shoah steht im Zentrum der hier gesammelten Essays. Wie kann ein solches historisches Ereignis, das sich jeder abschliessenden Definition entzieht, dennoch künstlerisch gestaltet werden? Welche Narrationen bestimmen unser Bild der Shoah? Wie rahmen die unterschiedlichen Genres und Medien unsere Interpretationen? Diese und ähnliche Fragen werden zunächst bei der kritischen Analyse von Filmen (
Der ewige Jude, Shoah, Schindlers Liste, Hitlerjunge Salomon) und der Fernsehserie
Holocaust zu beantworten gesucht. Als typische Beispiele der Holocaust Rezeption in den Vereinigten Staaten werden die Bearbeitung des
Tagebuchs der Anne Frank (Theater und Film), des Comics
Maus von Art Spiegelman und des Holocaust Museums in Washington interpretiert. Pädagogische Probleme der Behandlung des Holocaust im amerikanischen Hochschulunterricht schliessen den Band ab.
List of contents
Aus dem Inhalt: Kathrin Bower: «Wahr spricht, wer Schatten spricht»: Die Angst vor der Unbestimmbarkeit in der Darstellung des Holocaust. Eine Gegenüberstellung der Filme
Der ewige Jude (1940) und
Hitlerjunge Salomon (1990) - Jolanda Vanderwal Taylor: Gedanken über die Repräsentation und Rezeption des Holocaust am Beispiel des
Tagebuchs der Anne Frank - Jürgen Fohrmann: Der Aufschub des Erzählens. Überlegungen zu
Holocaust und
Schindlers Liste - Ingeborg Harms:
Schindlers Liste: eine Parabel des kollektiven Narzißmus - Helmut J. Schneider: Den Toten ein Gesicht geben? Zum Problem der ästhetischen Individualisierung in
Schindlers Liste und der
Holocaust-Serie - Bettina Schl- Bettina Schlüter: Erzählstrategische Funktionen der Filmmusik in
Schindlers Liste - Eckart Oehlenschläger: Steven Spielbergs Film
Schindlers Liste: «Based on the novel by Thomas Keneally» - Gerhard Richter: Holocaust und Katzenjammer. Lektüreprotokolle zu Art Spiegelmans Comic
Maus - Klaus L. Berghahn: Ringelblums Milchkanne. Über Möglichkeiten und Grenzen der dokumentarischen Repräsentation des Holocaust - Thomas Jung: Jenseits der Erinnerungspolitik oder Der schwierige Umgang mit dem Holocaust in der DDR - Jennifer Redmann: «German = Nazi». Der Holocaust im amerikanischen Deutschunterricht - Rachel Brenner: Zeugnis ablegen - Zeichen setzen. Pädagogische Probleme universitärer Holocaust-Lektüre - Jost Hermand: Auschwitz und anderswo. Gedanken über politische Großverbrechen.
About the author
Die Herausgeber: Klaus L. Berghahn ist Weinstein-Bascom Professor of German and Jewish Studies an der Universität Wisconsin-Madison, wo er seit 1967 lehrt. Er war Gastprofessor an zahlreichen Universitäten in den Vereinigten Staaten, Deutschland und Israel. Er veröffentlichte und edierte folgende Buecher zum deutsch-jüdischen Dialog:
The German-Jewish Dialogue - Reconsidered (Editor, 1996);
Grenzen der Toleranz. Juden und Christen im Zeitalter der Aufklärung (2000);
Goethe in German-Jewish Culture (Co-editor, 2001).
Jürgen Fohrmann ist Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Literatur des 18.-20. Jahrhunderts, die Geschichte und Theorie der Literatur- und Medienwissenschaft.
Helmut J. Schneider ist Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, Kulturanthropologie.