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Anhand der Untersuchung von autobiographischen Interviews zeichnet Tamara Candela Gómez de la Torre die Erfahrungs- und Deutungswelten von religiösen Akteuren nach, die sich in Guatemala in progressiven religiösen Bewegungen engagieren. Sie geht den Fragen nach, wie und warum sich die religiösen Akteure in Guatemala in den Zeiten von internem bewaffnetem Konflikt und/oder Post-Konflikt unter repressiven Bedingungen progressiven religiösen Bewegungen anschlossen und damit ihr Leben riskierten, und inwiefern ihre religiöse Praxis im zeitlichen Verlauf (vom Konflikt zum Post-Konflikt) Kontinuitäten und Veränderungen aufzeigt. Theoretisch und methodologisch orientiert sich die Untersuchung an der auf Pierre Bourdieus Sozialtheorie basierenden Methode der HabitusAnalysis von Heinrich Wilhelm Schäfer. Diese ermöglichte die Erarbeitung von drei Clustern, die Akteure mit unterschiedlicher religiöser Praxis (Habitusformationen) erfassen sowie auch deren religiös-politische Mobilisierung nachzeichnen. Indem die Cluster entsprechend den Narrationen der Akteure über die Perioden von Krieg und „Frieden“ unterteilt wurden, wird auch der Einfluss von (sich wandelnden) Makrokontexten auf religiöse Praxis und deren Wandel aufgezeigt.
Die Autorin
Tamara Candela Gómez de la Torre hat an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (Universität Bielefeld) promoviert. Vorher studierte sie Altamerikanistik, Lateinamerika-Studien und Missions-, Ökumene- und Religionswissenschaften an der Universität Hamburg.
List of contents
Einleitung.- Forschungsstand.- Theorie und Methodologie.- Historischer Überblick:
Progressive religiöse Akteure in
Guatemala.- Codierung von Erfahrung und
Deutung: Ein Überblick.- Gemeinsamkeiten, Unterschiede
und Wandel von Lebens- und
Erfahrungswelten. Ein Überblick
über die Primär-Codes.- Religiöse Deutung von Erfahrung
im Wandel der Zeit: Gott und
Jesus.- Die Akteurscluster.
RevolutionärInnen,
BefreierInnen und
VersöhnerInnen.- Schluss. Progressive religiöse
Praxis der Akteure in Guatemala
und Theorie der Beschreibung.- Literaturverzeichnis.
About the author
Tamara Candela Gómez de la Torre hat an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (Universität Bielefeld) promoviert. Vorher studierte sie Altamerikanistik, Lateinamerika-Studien und Missions-, Ökumene- und Religionswissenschaften an der Universität Hamburg.
Summary
Anhand der Untersuchung von autobiographischen Interviews zeichnet Tamara Candela Gómez de la Torre die Erfahrungs- und Deutungswelten von religiösen Akteuren nach, die sich in Guatemala in progressiven religiösen Bewegungen engagieren. Sie geht den Fragen nach, wie und warum sich die religiösen Akteure in Guatemala in den Zeiten von internem bewaffnetem Konflikt und/oder Post-Konflikt unter repressiven Bedingungen progressiven religiösen Bewegungen anschlossen und damit ihr Leben riskierten, und inwiefern ihre religiöse Praxis im zeitlichen Verlauf (vom Konflikt zum Post-Konflikt) Kontinuitäten und Veränderungen aufzeigt. Theoretisch und methodologisch orientiert sich die Untersuchung an der auf Pierre Bourdieus Sozialtheorie basierenden Methode der HabitusAnalysis von Heinrich Wilhelm Schäfer. Diese ermöglichte die Erarbeitung von drei Clustern, die Akteure mit unterschiedlicher religiöser Praxis (Habitusformationen) erfassen sowie auch deren religiös-politische Mobilisierung nachzeichnen. Indem die Cluster entsprechend den Narrationen der Akteure über die Perioden von Krieg und „Frieden“ unterteilt wurden, wird auch der Einfluss von (sich wandelnden) Makrokontexten auf religiöse Praxis und deren Wandel aufgezeigt.