Read more
Formulierte Kant mit der Frage "Was soll ich tun?" noch das moralphilosophische Postulat eines unbedingten Sollens, so setzt Hegel den revolutionären Schritt, das Sollen selbst begrifflich zu fassen: Das Sollen wird als Denkbestimmung Gegenstand der Logik. In exegetischer und systematischer Interpretation rekonstruieren die Autoren das Sollen als zentralen Topos der Hegelschen Philosophie. Dabei zeigen sie auf, wie die Logizität des Sollens in verschiedene Weisen der Sollenskritik führt: Sowohl in die immanente Kritik des Sollens an sich selbst als auch in die Kritik des Sollens in der Sphäre des objektiven Geistes. Sollen und Sollenskritik, so die These, stellen bei Hegel eine untrennbare Einheit dar. Unter dem Eindruck dieser Doppeltheit von Sollen und Sollenskritik erscheint jedoch nicht nur das Verhältnis von Moralität und Sittlichkeit, sondern die grundsätzliche Stellung der Philosophie zur Wirklichkeit in neuem Licht.
List of contents
Inhaltsverzeichnis - Siglenverzeichnis - Einleitung - Teil I: Die Kategorie des Sollens in Hegels Wissenschaft der Logik. Zur spekulativen Logizität der Schranke und des Sollens, hervorgehend aus dem Kategorienkomplex von Bestimmung, Beschaffenheit und Grenze (Thomas Auinger) - Einleitung - 1. Zur logischen Ausgangslage: Die Widersprüchlichkeit des Endlichen und der Grenze - 2. Von der Grenze zur Schranke und von der Schranke zum Sollen - 3. Das Sollen in späteren Partien der Wissenschaft der Logik - Teil II: Hegels Sollenskritik. Rekonstruktion und Rehabilitation eines vergessenen sozialphilosophischen Potentials (Linda Lilith Obermayr) - 1. Zur Rekonstruktion einer Hegelschen Sollenskritik - 2. Elemente einer Hegelschen Sollenskritik - 3. Sollenskritik und Normativität - Teil III: Kritisches zum Sollen und zur Sollenskritik in Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts (Friedrich Grimmlinger) - 1. Heranführendes - 2. Zum Philosophiebegriff Hegels in der Vorrede - 3. Zum Freiheitsbegriff Hegels in der Einleitung - 4. Das Sollen in der Moralität - 5. Das Sollen in der Sittlichkeit - 6. Schluss