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Umwelt, Technik, und Wissen sind zentrale Triebfedern moderner Gesellschaften. Die Beiträger*innen machen die Verflechtungen dieser Bereiche vom 18. Jahrhundert bis heute sichtbar. Dabei setzen sie Schwerpunkte auf das Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie in Konzepten und Praktiken des Haushaltens, auf kritische Infrastrukturen und vulnerable Umwelten, auf widerständige Umwelten in Zeiten ihrer Quantifizierung sowie auf die Verwissenschaftlichung von Umwelten in der Agrargeschichte - und bieten so einen aktuellen Einblick in die junge Forschung aus der Umweltgeschichte und angrenzenden Fächern im deutschsprachigen Raum.
About the author
Fabian Zimmer, geb. 1990, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Technikgeschichte an der Technischen Universität Berlin. In seinen Projekten befasst er sich mit der Diskurs- und Wissensgeschichte der Technikakzeptanz und mit der Umwelt- und Wissensgeschichte des Komforts, häuslicher Umwelten und menschlicher Bedürfnisse im 19. Jahrhundert.Sebastian De Pretto, geb. 1985, lehrt und forscht im Fachbereich Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Universität Bern und gehört der Faculty des Instituts Kulturen der Alpen an der Universität Luzern an. Im Rahmen seiner Habilitation leitet er ein Projekt zur Geschichte der Hydroenergie im schweizerisch-italienischen Alpenraum.Robert Groß arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziale Ökologie/BOKU Wien an der Schnittstelle Umweltgeschichte und Human- und Sozialökologie. In seinem Habilitationsprojekt widmet er sich verschiedenen Fragen der europäischen Fossilenergiegeschichte während der Großen Beschleunigung. Er ist als Regionalrepräsentant der deutschsprachigen Länder der Europäischen Gesellschaft für Umweltgeschichte (ESEH) tätig.Eike-Christian Heine, geb. 1978, ist Postdoctoral Fellow am Greenhouse Center for Environmental Humanities der Universität Stavanger in Norwegen. Er arbeitet an der Schnittstelle von Umweltgeschichte und Wissenschafts- und Technikgeschichte. Im Rahmen des Forschungsprojektes »Petroculture’s Intersections with The Cultural Heritage sector in the context of green transitions« (PITCH) erforscht er die Rolle Fossiler Kultur in der Ausstellungspraxis europäischer Technikmuseen und kuratiert eine museale Intervention am Technikmuseum Berlin.Aske Hennelund Nielsen, geb. 1990, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Science, Technology and Gender Studies an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er habilitiert zur Geschichte der Radiologie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg und war 2023 Mitbegründer der »D-A-CH Arbeitsgruppe Umweltgeschichte«, die die Vernetzung der Umweltgeschichte innerhalb der D-A-CH-Region fördern möchte.Sarah Hijmans, geb. 1994, ist Dozentin an der Université Paris Cité. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaftsgeschichte und -philosophie und erforscht die Verbindungen zwischen experimenteller und konzeptueller Praxis in der europäischen Chemie des 19. Jahrhunderts. Zuvor war sie Fellow am Science History Institute und an der Royal Institution of Great Britain sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin.Martin Meiske, geb. 1986, ist Postdoktorand am Deutschen Museum in München und Lehrbeauftragter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Sein Projekt mit dem Titel »Kulturen und Kosten der Wartung. Der Aufstieg von Kreosot und sein prekäres Erbe« verbindet Wartungs- und Reparaturgeschichte mit New Materialism / Stoffgeschichte und Umweltgeschichte und wirft kritische Fragen zu Arbeitsschutz, Altlasten und Umweltgerechtigkeit auf.Caterina Schürch, geb. 1989, ist Juniorprofessorin für Wissenschaftsgeschichte an der Technischen Universität Berlin. Sie arbeitet zur Geschichte der Erkundung biologischer und meteorologischer Vorgänge vom 18. bis 20. Jahrhundert und untersucht dabei, wie die Forschungsvorhaben sozial strukturiert waren und mithilfe welcher Methoden die historischen Akteure auf ihren Untersuchungsgegenstand zuzugreifen versuchten.Karolin Wetjen, geb. 1986, ist Post-Doctoral Fellow am Forschunskolleg Transkulturelle Studien der Universität Erfurt und Lehrbeauftragte an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Geschichte von Klima, Umwelt, Kolonialismus und Anthropozän. In ihrem Habilitationsprojekt widmet sie sich der Geschichte von Klimawissen in populären Medien des 19. und 20. Jahrhunderts.Christian Zumbrägel (Dr. phil.), geb. 1986, ist akademischer Rat an der Universität Bielefeld. Seine Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von Technik-, Umwelt- und Wissenschaftsgeschichte mit Schwerpunkten in den Bereichen Energiegeschichte, Stoffgeschichte und Animal History. In seinem Habilitationsprojekt arbeitet er zur Geschichte der Fischwanderungen an europäischen Flüssen im 20. Jahrhundert.
Summary
Umwelt, Technik, und Wissen sind zentrale Triebfedern moderner Gesellschaften. Die Beiträger*innen machen die Verflechtungen dieser Bereiche vom 18. Jahrhundert bis heute sichtbar. Dabei setzen sie Schwerpunkte auf das Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie in Konzepten und Praktiken des Haushaltens, auf kritische Infrastrukturen und vulnerable Umwelten, auf widerständige Umwelten in Zeiten ihrer Quantifizierung sowie auf die Verwissenschaftlichung von Umwelten in der Agrargeschichte – und bieten so einen aktuellen Einblick in die junge Forschung aus der Umweltgeschichte und angrenzenden Fächern im deutschsprachigen Raum.