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In seinem vielbeachteten Buch "Opa war kein Nazi" hat sich Harald Welzer auf der Basis von deutschen Quellen mit Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis befasst. In der vorliegenden Studie erweitert er den Blick und fragt, welche Spuren der Zweite Weltkrieg und der Vernichtungsfeldzug der Nationalsozialisten im europäischen Gedächtnis hinterlassen haben. In diesem Buch wird erstmals untersucht, wie dort die Erfahrung von Krieg, Kollaboration, Komplizenschaft und Verfolgung zwischen den Generationen weitergegeben wird und welche Gestalt die Kriegserinnerung heute in verschiedenen europäischen Ländern annimmt.
Dabei wird zum einen deutlich, dass das Bild von den deutschen Wehrmachtssoldaten in den untersuchten Ländern positiver ist, als es aus deutscher Sicht zu erwarten wäre. Zugleich wird aber überraschend klar, wie sehr der Antisemitismus das Geschichtsbewusstsein auch der Angehörigen der Nachkriegsgenerationen bis heute prägt.
Insgesamt zeigt das Buch am Beispiel von Dänemark, Deutschland, Holland, Kroatien, Norwegen, der Schweiz und Serbien, welche Rolle Krieg und Besatzung heute für ein europäisches Gedächtnis spielen.
List of contents
Inhalt:Das Verschwinden der Helden. Die deutsche Besatzung im dänischen Familiengedächtnis (Lars Breuer & Isabella Matauschek)Die Toleranz der Generationen: Das Gute und das Böse in
der niederländischen Tradierung des Zweiten Weltkriegs (Hans Marks & Friederike Pfannkuche)Vom Widerstand zum Weltfrieden - der Wandel nationaler und familiärer
Konsenserzählungen über die Besatzungszeit in Norwegen (Claudia Lenz)Edle Schurken. Das Bild von Widerstand und Kollaboration im Gedächtnis kroatischer und serbischer Familien (Natalija Basic)"Was in Israel abläuft, find ich auch nicht ok": Der zweite Weltkrieg und die Zeit des Nationalsozialismus in der Schweiz (Nicole Burgermeister)Europäisches Generationengedächtnis (Olaf Jensen & Sabine Moller)Bibliographie
About the author
Harald Welzer, geboren 1958, ist Sozialpsychologe und Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit.§Seine Bücher sind in 15 Sprachen übersetzt worden.
Summary
In seinem vielbeachteten Buch „Opa war kein Nazi“ hat sich Harald Welzer auf der Basis von deutschen Quellen mit Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis befasst. In der vorliegenden Studie erweitert er den Blick und fragt, welche Spuren der Zweite Weltkrieg und der Vernichtungsfeldzug der Nationalsozialisten im europäischen Gedächtnis hinterlassen haben. In diesem Buch wird erstmals untersucht, wie dort die Erfahrung von Krieg, Kollaboration, Komplizenschaft und Verfolgung zwischen den Generationen weitergegeben wird und welche Gestalt die Kriegserinnerung heute in verschiedenen europäischen Ländern annimmt.
Dabei wird zum einen deutlich, dass das Bild von den deutschen Wehrmachtssoldaten in den untersuchten Ländern positiver ist, als es aus deutscher Sicht zu erwarten wäre. Zugleich wird aber überraschend klar, wie sehr der Antisemitismus das Geschichtsbewusstsein auch der Angehörigen der Nachkriegsgenerationen bis heute prägt.
Insgesamt zeigt das Buch am Beispiel von Dänemark, Deutschland, Holland, Kroatien, Norwegen, der Schweiz und Serbien, welche Rolle Krieg und Besatzung heute für ein europäisches Gedächtnis spielen.