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Anna Seghers hat sich selbst kaum über ihren privaten Alltag geäußert. Ihr Sohn Pierre Radvanyi, der seiner Mutter in ganz besonderer Weise nahestand, erinnert sich an ihr gemeinsames Leben. Er war noch ein Kind, als die Familie ins Exil gehen musste. Aus diesen Jahren in Frankreich und Mexiko kann er als unmittelbarer Zeuge bislang Unbekanntes berichten. Er erzählt von dem weltweiten Freundes- und Bekanntenkreis seiner Mutter, zu dem unter anderen Brecht, Helene Weigel, Kisch, Jorge Amado und Pablo Neruda gehörten. Und er erzählt von Ihren Schreibgewohnheiten, ihrer unkonventionellen Art und ihrer Fröhlichkeit. Sie war eine besorgte, zärtliche Mutter, und die enge Beziehung wurde später, als er in Frankreich lebte, durch Briefe, Besuche und gemeinsame Urlaube fortgesetzt. Ihm vertraute sie auch ihre politischen Probleme an, und er wurde Zeuge ihrer Konflikte.
About the author
Pierre Radvanyi wurde 1926 als Sohn von Anna Seghers (Netty Radvanyi) und Laszlo Radvanyi in Berlin geboren. 1933 emigrierte die Familie nach Frankreich, 1941 nach Mexiko, wo Pierre Radvanyi am französischen Gymnasium das Abitur ablegte. Nach Kriegsende nahm er ein Physikstudium in Paris auf, 1948 wurde er Mitarbeiter von Fréderic Joliot-Curie am Collège de France, nach der Promotion 1954 folgte er Irène und Frédéric Joliot-Curie in die neuen Labors des Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Orsay (heute Universität Paris-Sud). Umfangreiche Forschungsarbeiten und Publikationen u. a. zu Radioaktivität, Kernreaktionen und Produktion von Elementarteilchen. 1995 Ehrendoktor der Universität Uppsala. Er lebt als emeritierter Forschungsleiter des CNRS in Orsay bei Paris.
Manfred Flügge, geb. 1946, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Romanistik und Geschichte in Münster i. W. und in Lille. Von 1976-88 war er Dozent an der Freien Universität Berlin. Er lebt als freier Autor in Berlin. Er verfasste erfolgreiche Biographien u. a. von Marta Feuchtwanger, Heinrich Mann und Stéphane Hessel.
Summary
Der intime Blick auf eine große Autorin
Anna Seghers, die größte deutsche Erzählerin des 20. Jahrhunderts, hat selbst kaum über Privates gesprochen. Nun erinnert sich ihr Sohn Pierre Radvanyi an ihr gemeinsames Leben. Er erzählt über die schwierige Zeit des Exils, von der unkonventionellen Art und Fröhlichkeit seiner Mutter oder von ihrem weltweiten Freundeskreis, zu dem Jorge Amado, Pablo Neruda, Bertolt Brecht oder Egon Erwin Kisch gehörten.
"Pierre Radvanyi hat ein sehr eindrucksvolles, ja spannendes Buch geschrieben, das vom Aufbau-Verlag mit einigen schönen Bildern aus Anna Seghers' frühen Jahren auch ansprechend editiert worden ist." NZZ
"In unzähligen Anekdoten und Episoden vermittelt Radvanyi etliche unbekannte Details aus ihrem Leben." Südkurier, Konstanz