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Am Etablí, dem Uhrmacher-Tischchen bei Meyers in Biel, fertigt Vater Max in Heimarbeit Uhren, während der Sohn ihm dabei zur Hand geht. In diesen Stunden der Zweisamkeit erfährt Frank A. Meyer Geschichten, die sein Weltbild zeitlebens prägen. Etwa diese: Wie sich der Vater Max, stolzer Arbeiter, Sozialist und Schweizer Patriot weigert, mit Schweizer Nazis die Nationalhymne zu singen. Oder die väterliche Erkenntnis: Die freiheitliche Gesellschaft ist wie eine Uhr - sie funktioniert nur als Ganzes und alle Teile sind gleich bedeutsam. Beim Sohn verdichtet sich die Erinnerung an diese Erzählungen zum totalen Republikanismus, den Frank A. Meyer in Wort und Schrift in stets heiligem Furor auf allen Kanälen einfordert - davon handelt diese Biografie, die zu einer Zeit erscheint, in der die Uhr der freiheitlichen Gesellschaft in vielen Ländern nicht mehr rund läuft.Wir sehen einen, der als Schriftsetzer noch mit Blei an den Händen in die Welt der Sprache eintritt. Wir seheneinen, der seit vierzig Jahren im Zürcher SonntagsBlick eine wöchentliche Kolumne schreibt und im Berliner Cicero seit zwei Jahrzehnten das Gleiche tut. Wir sehen schliesslich einen, der über viele Jahre in seiner TV-Sendung Vis-a-Vis einstündige Zwiegespräche mit Menschen geführt hat, die die Schweiz, Deutschland, ja Europa im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert politisch, wirtschaftlich und kulturell geprägt haben.
About the author
René Lüchinger hat noch während des faschistischen Franco- Regimes die Deutsche Schule in Madrid besucht, dort 1979 das Abitur abgelegt und später in Freiburg i. Br. ein Geschichtsstudium mit Schwerpunkt Nationalsozialismus absolviert – mit einer Abschlussarbeit beim Historiker Heinrich August Winkler über die Berichterstattung des Aufstiegs von Adolf Hitler in der Basler Presse. Während seiner journalistischen Laufbahn war er Chefredakteur beim Schweizer Nachrichtenmagazin Facts, beim Wirtschaftsmagazin Bilanz sowie der Boulevardzeitung Blick. Er ist Autor
diverser Biografien und Sachbücher – bei Steidl ist 2019 Ringen um Ringier. Über die Kunst der Digitalisierung
in einem Schweizer Medienkonzern erschienen.
Summary
Am Etablí, dem Uhrmacher-Tischchen bei Meyers in Biel, fertigt Vater Max in Heimarbeit Uhren, während der Sohn ihm dabei zur Hand geht. In diesen Stunden der Zweisamkeit erfährt Frank A. Meyer Geschichten, die sein Weltbild zeitlebens prägen. Etwa diese: Wie sich der Vater Max, stolzer Arbeiter, Sozialist und Schweizer Patriot weigert, mit Schweizer Nazis die Nationalhymne zu singen. Oder die väterliche Erkenntnis: Die freiheitliche Gesellschaft ist wie eine Uhr – sie funktioniert nur als Ganzes und alle Teile sind gleich bedeutsam. Beim Sohn verdichtet sich die Erinnerung an diese Erzählungen zum totalen Republikanismus, den Frank A. Meyer in Wort und Schrift in stets heiligem Furor auf allen Kanälen einfordert – davon handelt diese Biografie, die zu einer Zeit erscheint, in der die Uhr der freiheitlichen Gesellschaft in vielen Ländern nicht mehr rund läuft.
Wir sehen einen, der als Schriftsetzer noch mit Blei an den Händen in die Welt der Sprache eintritt. Wir sehen
einen, der seit vierzig Jahren im Zürcher SonntagsBlick eine wöchentliche Kolumne schreibt und im Berliner Cicero seit zwei Jahrzehnten das Gleiche tut. Wir sehen schliesslich einen, der über viele Jahre in seiner TV-Sendung Vis-a-Vis einstündige Zwiegespräche mit Menschen geführt hat, die die Schweiz, Deutschland, ja Europa im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert politisch, wirtschaftlich und kulturell geprägt haben.