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Es ist ein Spektakel, als Joseph Süßkind Oppenheimer, ehemaliger Geheimer Finanzrat des Herzogs von Württemberg, 1738 hingerichtet wird. In Stuttgart herrschen volksfestartige Zustände, Bier und Wein werden ausgeschenkt, Schmähschriften und Spottgedichte verteilt. Zwölf Meter hoch ist der Galgen, an dessen Ende Oppenheimer in einem eigens für diesen Zweck angefertigten Käfig sechs Jahre lang zur Schau gestellt wird - um allen zu zeigen, was sie erwartet, wenn sie sich außerhalb der ihnen auferlegten gesellschaftlichen Grenzen bewegen.Die Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann rollt diesen Justizmord ganz neu auf: Auf Grundlage der Prozessakten erzählt sie von der historischen Person Joseph Süßkind Oppenheimer, lange bevor er als »Jud Süß« zur literarischen Figur bei Hauff und Feuchtwanger wurde und schließlich zum antisemitischen Zerrbild im Propagandafilm von Veit Harland - und entwirft gleichzeitig ein aufschlussreiches Porträt des jüdischen Lebens im Deutschland des 18. Jahrhunderts.
About the author
Raquel Erdtmann ist in Ost-Berlin aufgewachsen und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main unter Peter Iden und Hans Hollmann. Seit ihrem Studium arbeitet sie als freie Theaterschauspielerin, Sprecherin, Illustratorin und Autorin. Sie ist Gerichtsreporterin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Die Zeit. Eine Sammlung ihrer Gerichtsreportagen ist unter dem Titel Und ich würde es wieder tun (2019 bei S. Fischer) erschienen. Im True-Crime-Podcast Vor Gericht spricht sie mit Marcus Roloff über die beeindruckendsten Fälle, die sie im Gerichtssaal erlebt hat.
Summary
Es ist ein Spektakel, als Joseph Süßkind Oppenheimer, ehemaliger Geheimer Finanzrat des Herzogs von Württemberg, 1738 hingerichtet wird. In Stuttgart herrschen volksfestartige Zustände, Bier und Wein werden ausgeschenkt, Schmähschriften und Spottgedichte verteilt. Zwölf Meter hoch ist der Galgen, an dessen Ende Oppenheimer in einem eigens für diesen Zweck angefertigten Käfig sechs Jahre lang zur Schau gestellt wird – um allen zu zeigen, was sie erwartet, wenn sie sich außerhalb der ihnen auferlegten gesellschaftlichen Grenzen bewegen.
Die Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann rollt diesen Justizmord ganz neu auf: Auf Grundlage der Prozessakten erzählt sie von der historischen Person Joseph Süßkind Oppenheimer, lange bevor er als »Jud Süß« zur literarischen Figur bei Hauff und Feuchtwanger wurde und schließlich zum antisemitischen Zerrbild im Propagandafilm von Veit Harland – und entwirft gleichzeitig ein aufschlussreiches Porträt des jüdischen Lebens im Deutschland des 18. Jahrhunderts.