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Zwei Jahrzehnte lang hat der Hamburger Fotograf Walter Lüden (1914-1996) »seine« Stadt mit der Kamera porträtiert. Arbeitete er zunächst mit einer Leica im Kleinbildfornat, so stieg er 1958 auf das Mittelformat um und nutzte vor allem eine hochwertige Hasselblad-Kamera - das größere Format war notwendig geworden, weil Lüden für viele Hamburger Firmen neue Gebäude, Werke und Fahrzeuge in Szene setzte. Neben der Auftragsfotografie betrieb er weiterhin eine spontane »Street Photography«, die nicht auf unmittelbare kommerzielle Verwertung zielte. Von der Trümmerstadt ist auf den Fotos in diesem Buch, die sämtlich als Mittelformataufnahmen entstanden sind, außer Baulücken nichts mehr zu sehen. Lüden dokumentierte das neue Hamburg als Phönix aus der Asche. Kein sentimaler Rückblick und keine wehmütige Suche nach letzen alten Winkeln, wie sie bei manchen seiner fotografierenden Zeitgenossen zu finden sind, sondern ein Abbild der pulsierenden Stadt um 1960. Der Fotograf zeigt uns eine neue, geradelinige Geschäfts- und Einkaufsarchitektur, von den Grindelhochhäusern bis zu den Hochhäusern der »City« im amerikanischen »International Style«. Und überall dazwischen die Dynamik der neuen Stadt - mit modernen Bussen, U-Bahnen oder Hafenfähren, mit chromglänzenden Pkw und Lkw sowie den ersten Düsenjets.