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Der Wasserturm ist ein technisches Bauwerk, das eine wesentliche Rolle bei der Wasserversorgung innehatte: Ein hochgelagerter Behälter diente zur kurzfristigen Vorhaltung einer gewissen Menge an Wasser sowie zum Ausgleich des ungleichen Verhältnisses der Wasserförderung und des unregelmäßigen Verbrauchs. Die erhöhte Lage des Wasserbehälters gewährleistete den notwendigen Betriebsdruck zur Versorgung ganzer Städte, Industrie- und Produktionsstätten mit ausreichend Trink-, Brauch- und Löschwasser.
Der Behälterbau führte vor allem durch die voranschreitende Bautechnologie im 19. und 20. Jahrhundert zu einem weithin sichtbaren Bauwerk, das sich zu einem eigenständigen Bautypus, dem Wasserturm, entwickelte und zahlreiche Stadt- und (industrielle) Landschaftsbilder prägte. Diesen droht aber aufgrund ihrer Stilllegung oftmals der Abbruch, was nach und nach den rückstandslosen Verlust von wichtigen historischen Zeugnissen und Errungenschaften mit sich zieht.
About the author
Dr. Barbara Berger ist Industriedenkmalpflegerin und forscht im Bereich Technik-/Konstruktionsgeschichte. Die Faszination für Industriebauten des 19./20. Jahrhunderts begleitet sie seit dem Architekturstudium (TU München, IUAV Venedig). Sie arbeitete für die Ingenieurbüros Barthel & Maus GmbH sowie Haushochdrei GmbH in München. Sie war Dozentin in München und wechselte 2020 als Postdoc an die ETH Zürich. 2022 gründete sie ihr eigenes Büro, das historische Industriebauten untersucht und deren Umnutzungspotenzial evaluiert. Parallel wirkt sie als Dozentin und in internationalen Verbänden zu Industrial Heritage.