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About the author
Karl Hampe (1869-1936) war von 1903 bis 1934 ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. Bis zum Ersten Weltkrieg war er Monarchist. Nach dem Untergang des Kaiserreiches am Ende des Weltkrieges wandelte er sich zum 'Vernunftrepublikaner'. 1933 distanzierte er sich vom Nationalsozialismus. Er ging in die innere Emigration, indem er vorzeitig in den Ruhestand eintrat und sich in das Privatleben zurückzog. Hampe zählt zu den bedeutendsten Mediävisten des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Überblicksdarstellungen 'Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer' (1909), 'Herrschergestalten des deutschen Mittelalters' (1927) oder 'Das Hochmittelalter' (1932) prägte er das Mittelalterbild der Deutschen vor 1945. Nach seinem Tod wurden einige seiner Texte in der NS-Zeit propagandistisch mißbraucht. Sein von 1914 bis 1920 sorgfältig geführtes Kriegstagebuch gilt als bedeutende Quelle für die Kultur- und Mentalitätsgeschichte des Gelehrtentums am Ende des Kaiserreiches. Das Kriegstagebuch wurde 2004 der Forschung als Edition zur Verfügung gestellt. Hampes Schüler Friedrich Baethgen, Percy Ernst Schramm und Gerd Tellenbach übten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erheblichen Einfluß auf die deutsche und internationale Mediävistik aus.