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Die ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts haben gezeigt, dass wir im Verzug sind. Konzepte wie das Mooresche Gesetz, Akzelerationismus, Elon Musks Hyperloop und schnellste Nachrichtenzyklen fördern die Vorstellung, Geschwindigkeit sei die Antwort auf Alles. Futuristen unserer Tage argumentieren, die Rettung der Menschheit liege in der Technologie und im Weltraum. Die Architektur dagegen versucht seit dem späten 20. Jahrhundert, mit kulturellen Entwicklungen Schritt zu halten, während wir mit Umweltkrisen konfrontiert sind und unser Leben um die Überreste der Spätmoderne herum bauen.
Late Modernism and Other Latenesses bietet einen grundlegenden Einblick in die widersprüchlichen Impulse in Architektur und Kultur der 1960er bis 1980er Jahre, einer Zeit reich an utopischen Visionen und Revolutionen und belastet durch die Globalisierung, den damit verbundenen Expansionismus und verschiedene politische Krisen. Die thematischen Essays in dem Band untersuchen Aspekte der Verspätung anhand konkreter Bauten und Projekte - insbesondere in den USA, aber auch in Europa und Asien - sowie Schlüsseltexte aus dieser Zeit. Das Konzept der Verspätung wird nicht als rückwärtsgewandtes Instrument verwendet, sondern als einfach hinter dem Takt liegend. Das Buch ist eine Reaktion auf und Zurückweisung von vorherrschenden Strömungen in der Finanzwelt, den Medien und im Kulturbereich, von denen architektonische Produktion und die mit ihr verbundenen Disziplinen beeinflusst werden, und sucht nach den fehlenden Voraussetzungen, um das Verhältnis zwischen Architektur und ihrer kulturellen Bedeutung neu definieren zu können.
About the author
Chris Grimley ist Gründer und kreativer Leiter des Design- und Kommunikationsstudios SIGNALS in Boston, MA.
Michael Kubo ist Architekturhistoriker und ausserordentlicher Professor an der Rhode Island School of Design in Providence.
Enrique Ramirez ist Autor, Kunst- und Architekturhistoriker und lehrt als Dozent am Taubmann College of Architecture and Urban Planning der University of Michigan in Ann Arbor sowie als Associate Visiting Professor am Pratt Institute in New York.
Mimi Zeiger lebt und arbeitet als Kritikerin, Herausgeberin und Kuratorin in Los Angeles.