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Eine Gewalterfahrung hat die Protagonistin zu einer Art Seismograph gemacht: Das Geschehene hallt in ihr nach und will aufgezeichnet werden. Und je lauter die Gegenwart, desto lauter auch ihre Vergangenheit, stellt sie fest, als sie in den ersten großen Schweizer #MeToo-Skandal verwickelt wird. Also begibt sie sich auf eine Reise, um dem Trauma auf den Grund zu gehen und sich ihrer Geschichte wieder zu ermächtigen: New York, Wien, Lissabon, Meran und die Zentralschweiz. In der Gegenwart der Protagonistin spiegelt sich das fragmentarische Echo ihres Stammbaums: von Urgroßmüttern, die in den 1920ern in Manhattan arbeiteten, bis zu Dorothea von Flüe im 14. Jahrhundert.
'Gaslicht' stellt als #MeToo-Roman die Bruchstückhaftigkeit der Erinnerung dar. Wie kann die Natur des Traumas erzählt werden? Wie kann ein Text der überlebten Gewalt gerecht werden? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, schält Jurassica Zeitschichten und seziert patriarchale Erzählungen.
'Gaslicht' bricht in seiner sprachlichen und erzählerischen Vielschichtigkeit immer wieder aus dem inhärenten popkulturellen Rahmen aus und baut auf ein starkes feministisches Fundament. So verweist 'Gaslicht' auf Werke von Louise Bourgeois, Judith Hermann, Verena Stefan, Annie Erneaux oder Carmen Maria Machado.
About the author
Jessica Jurassica, (*1993), ist Musikerin, Künstlerin, Autorin und Bloggerin. 2020 gelangte ihre erotische Fan-Fiction »Die verbotenste Frucht im Bundeshaus« über einen fiktiven Bundesrat in nahezu alle Schweizer Medien und wurde von der Bundeskanzlei abgemahnt. Zuerst im Selbstverlag erschienen, erschien »Die verbotenste Frucht im Bundeshaus« 2022 bei lectorbooks als Paperback. Ihr Debütroman »Das Ideal des Kaputten« erschien 2021 und erhielt mehrere Preise. Mit dem Euro-Dance-Duo CAPSLOCK SUPERSTAR hat sie zwei Alben veröffentlicht, unter dem Titel Jessica Jurassicas Lifestyle Blog schreibt sie über Popkultur und gesellschaftspolitische Themen. Jessica Jurassica lebt in Basel.