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Self-Tracking etwa mit Schrittzählern, Fitness-Apps oder CO2-Trackern steht exemplarisch für die Messregime in modernen Gesellschaften und ihren Anspruch, Verhalten zu steuern. Die pädagogischen Dimensionen dieser Praktiken sind bislang kaum systematisch erforscht. Die Studie füllt diese Lücke: Sie zeigt, wie Self-Tracking mit Lernen, Bildung, Üben und Erwachsenenerziehung verflochten ist. Empirisch fundiert rekonstruiert sie Praxen und Erfahrungen von Selbstvermesser*innen und stellt sie in Relation zu den Designs von Self-Tracking-Artefakten. Durch die Verbindung von Praxisforschung mit präzisen wie kreativen Medienanalysen eröffnet sie einen neuen Zugang zur Erforschung pädagogisierter Lebensführung und tritt zugleich monokausalen Transformationsnarrativen der Digitalisierung kritisch entgegen.
Das Buch richtet sich an Forschende, die sich mit digitaler Transformation und qualitativen Forschungszugängen zu Praktiken mit digital-materiellen Artefakten auseinandersetzen. Angesprochen sind auch Personen aus Bildungspraxis, Bildungspolitik und dem EdTech-Umfeld, die an Forschung zu den Widersprüchen und Brüchen digitaler Alltagspraktiken interessiert sind.
List of contents
Einleitung.- Zur Technisierung von Selbstvermessung.- Quantifizierung, Vermessung und Berechnung.- Die Regierung Erwachsener im Medium gesundheitlicher Selbstvermessung.- Selbstvermessung als Praxis mit designten Artefakten und operativen Diagrammen.- Zwischenfazit und empirische Fragestellung.- Methoden und Methodologie.- Empirische Ergebnisse der Analyse der Artefaktensembles.- Empirische Ergebnisse in der Zusammenschau Pädagogische Selbstvermessung.- Diskussion und Ausblick.
About the author
Franz Krämer studierte Pädagogik und Psychologie an der Universität der Bundeswehr München. Er verbindet qualitative Bildungsforschung mit Perspektiven aus den Science and Technology Studies, mit besonderem Fokus auf die pädagogische und methodologische Bedeutung digital-materieller Artefakte.
Summary
Self-Tracking – etwa mit Schrittzählern, Fitness-Apps oder CO2-Trackern – steht exemplarisch für die Messregime in modernen Gesellschaften und ihren Anspruch, Verhalten zu steuern. Die pädagogischen Dimensionen dieser Praktiken sind bislang kaum systematisch erforscht. Die Studie füllt diese Lücke: Sie zeigt, wie Self-Tracking mit Lernen, Bildung, Üben und Erwachsenenerziehung verflochten ist. Empirisch fundiert rekonstruiert sie Praxen und Erfahrungen von Selbstvermesser*innen und stellt sie in Relation zu den Designs von Self-Tracking-Artefakten. Durch die Verbindung von Praxisforschung mit präzisen wie kreativen Medienanalysen eröffnet sie einen neuen Zugang zur Erforschung pädagogisierter Lebensführung – und tritt zugleich monokausalen Transformationsnarrativen der Digitalisierung kritisch entgegen.
Das Buch richtet sich an Forschende, die sich mit digitaler Transformation und qualitativen Forschungszugängen zu Praktiken mit digital-materiellen Artefakten auseinandersetzen. Angesprochen sind auch Personen aus Bildungspraxis, Bildungspolitik und dem EdTech-Umfeld, die an Forschung zu den Widersprüchen und Brüchen digitaler Alltagspraktiken interessiert sind.