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About the author
Eduard Freudmann beschäftigt sich künstlerisch mit Politiken der Erinnerung, Fragen zu Archiven und dem Dilemma der Darstellbarkeit der Shoah. Zahlreiche Projekte zur Geschichte der Akademie der bildenden Künste, u. a. im Rahmen des Kollektivs Plattform Geschichtspolitik.
Jakob Krameritsch ist Historiker am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien. Er hat sich in Lehr-, Forschungs- und Ausstellungsprojekten mit der Geschichte der Institution beschäftigt.
Michael Lunardi war nach dem Studium der Malerei in den 1980er-Jahren als Sekretär der Hochschüler_innenschaft an der Akademie Mitinitiator einer ersten Publikation zur kritischen Aufarbeitung der NS-Geschichte (Im Reich der Kunst).
Ruth Sonderegger ist Philosophin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihr Fokus in Lehre und Forschung liegt auf den gewaltvollen Dimensionen der Entwicklung der (westlichen) Ästhetik.
Summary
Die Akademie der bildenden Künste Wien versteht sich heute als eine Institution kritischer Kunstproduktion und progressiver Theoriebildung. Doch noch in junger Vergangenheit, im Austrofaschismus und Nationalsozialismus, war sie ein Ort antidemokratischer, antisemitischer und deutschnationaler Mobilisierung. Es dominierten ein reaktionäres Kunstverständnis und eine Abwertung der künstlerischen Moderne, die bis weit in die Nachkriegszeit fortwirkten.
Sowohl die Verstrickungen mit faschistischen Regimen als auch deren Kontinuitäten an der Wiener Akademie sind bis heute allenfalls in Ansätzen aufgearbeitet. Hier greift der vorliegende Band ein. Seine Beiträge untersuchen personelle Netzwerke und institutionelle Weichenstellungen sowie deren Auswirkungen auf Kulturpolitik und Ästhetik. Biografische Skizzen von Entscheidungsträger : innen, aber auch von verfolgten Akademiemitgliedern zeigen auf, welche unterschiedlichen Handlungsspielräume Menschen an der Akademie hatten.
Ergänzt werden die Textbeiträge um rezente künstlerische Arbeiten, die sich kritisch mit der Gewaltgeschichte der Institution auseinandersetzen.
Mit Beiträgen von Sigrid Eyb-Green, Nicole-Melanie Goll, Ulrike Hirhager, Ingrid Holzschuh, Monika Knof ler, Michael Lunardi, Lina Morawetz, Andreas Nierhaus, Verena Pawlowsky, Eva Schober, René Schober, Friederike Sigler und Christina Wieder