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Im Nordwesten des Irans, entlang der Grenze zum Irak, liegt das iranische Kurdistan. Die sehr arme Bergregion ist als Hochburg für den Schmuggel von Zigaretten, Alkohol oder Kleidung bekannt. Die Dorfbewohner*innen werden von Mafiabanden ausgenutzt, um unter Lebensgefahr Waren über bis zu 3000 Meter hohe Pässe des Zagros- Gebirges zu transportieren. Von diesen «Kolbar» genannten Lastenträger*innen kommen jedes Jahr mehrere Dutzend zu Tode - als Opfer iranischer Grenzbeamter, durch Landminen, Lawinen oder die eisige Kälte.In «Papiervögel» wird Jalal, eigentlich ein Ingenieur, für eine solche Schmuggeltour angeheuert und begibt sich mit einigen Männern aus seinem Dorf auf die gefährliche Reise. Während unterwegs ein Träger nach dem anderen verunfallt oder gar zu Tode kommt, wartet eine junge Frau aus dem Dorf auf Jalals Rückkehr.
About the author
Mana Neyestani, * 1973 in Teheran. Neben einer Ausbildung zum Architekten begann er 1990 seine Karriere als Zeichner und wurde mit dem Aufkommen einer reformorientierten Presse rasch zu einem der bekanntesten politischen Karikaturisten. Heute lebt er dank der Organisation Reporter ohne Grenzen in Frankreich. Im Iran gehört er immer noch zu den populärsten Cartoonisten und hat auf Instagram fast eine Million Follower*innen.
Report
«'Papiervögel' ist eine Erzählung über Liebe, Unterdrückung und Klassengesellschaft, über Widerstand und Mut. Neyestanis präziser Strich formt die Geschichte anhand einer detaillierten Bildsprache, die sowohl zarte intime Momente auszudrücken als auch bildliches Grauen darzustellen und miteinander zu verbinden vermag. So berichtet uns 'Papiervögel' von Rojan, Jalal, Elias, Shanyar, Suleyman, Rostam, Nasser, Hossein und unzähligen weiteren Menschen und lässt uns teilhaben an Lebensrealitäten und Existenzen, über die systematisch wenig publiziert wird.» - Elena Wirth, Buchhandlung Paranoia City, Zürich