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Albanien ist eine junge Demokratie, in der drei Millionen Menschen leben. Das Land liegt im Herzen des Mittelmeerraums; diese geografi sche Position hat den kulturellen Austausch und die bauliche Umwelt des Landes nachhaltig geprägt.
Zwischen dem Adriatischen und dem Ionischen Meer gelegen, grenzt Albanien an Griechenland, Nordmazedonien, Kosovo und Montenegro. Von der osmanischen Herrschaft über die italienische Besatzung und die kommunistische Isolation bis hin zur postsozialistischen Transformation: Albanien wurde von vergangenen Epochen geprägt und hat eine reiche Mischung religiöser, kultureller und architektonischer Einfl üsse aufgenommen - islamische, christlich-orthodoxe, katholische
und säkulare.
Nach dem Zusammenbruch des diktatorischen Regimes im Jahr 1992 kam es zu einem Bruch mit der Vergangenheit, als sich die Menschen gegen die Gebäude aus der Zeit des Regimes auflehnten und sich den .ffentlichen Raum wieder aneigneten. Diese anhaltende Erneuerung hat die Architektur bis heute in den Mittelpunkt des nationalen Diskurses gerückt.
'The Albanian Files' konzentrieren sich auf die architektonischen Veränderungen der letzten drei Jahrzehnte. Unter der Schirmherrschaft von Elia Zenghelis (1937-2024) lud Premierminister Edi Rama, der damalige Bürgermeister von Tirana, 2004 das Berlage-Institut ein, einen Beitrag zur Neugestaltung der Hauptstadt zu leisten und war damit Vorreiter für das internationale Engagement in Albanien. Dieses Buch dokumentiert die anhaltenden architektonischen Ambitionen des Landes, indem es versucht, einen Überblick über die gebauten und geplanten Werke prominenter internationaler Architektinnen und Architekten zu geben, die seit Anfang der 2000er Jahre in Albanien tätig sind.