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Vor genau zehn Jahren erschien der enzyklopädisch umfangreiche Roman Frank Witzels, der im selben Jahr mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. In diesen zehn Jahren hat das Buch viele Auflagen durchlaufen, die immer unverändert den ursprünglichen Text wiedergaben. Auch in dieser Neuauflage bleibt der Text unverändert, wird jedoch um eine 'Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift' erweitert, der die Form der 98 Kapitel der Erfindung komprimiert aufgreift, um ein weiteres, 'abschließendes' Mal über die im Roman behandelten Themen erzählerisch nachzudenken. Aus der Distanz eines Jahrzehnts scheinen diese Fragen nach Möglichkeiten von Erinnerung und Utopie, Vermittlung von Gesellschaftlichem und Privatem, gegenseitiger Beeinflussung von Text und Song, sich noch einmal auf neue Art zu stellen und weitere, neue Fragen aufzuwerfen, die gleichermaßen unbeantwortet bleiben müssen, weil glücklicherweise weder das Erzählen, noch das Nachdenken über Texte zu einem abschließenden Ende kommen kann.
About the author
Frank Witzel veröffentlichte seit seinem ersten Lyrikband 1978 mehr als ein Dutzend Bücher, darunter den Roman
Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969, für den er den Deutschen Buchpreis 2015 erhielt. Für das gleichnamige Hörspiel gewann er den Deutschen Hörspielpreis 2017. Für seinen Roman
Direkt danach und kurz davor war er für den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2017 nominiert, mit seinem Roman
Inniger Schiffbruch war er 2020 erneut auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Er hatte die Poetikdozentur der Universitäten Heidelberg, Tübingen und Paderborn inne und war 2017/2018 Inhaber der Friederichs-Stiftungsprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Von seinen zahlreichen Hörspielen ist die vom BR 2018 produzierte Hörspielserie
Stahnke, und das zuletzt 2024 vom HR gesendete Hörspiel
Gerhart Preßler - Ein Leben im Ton, alle in der Regie von Leonhard Koppelmann, zu nennen. Die in Stuttgart aufgeführte Oper
Dora von Bernhard Lang, für die Witzel das Libretto schrieb, wurde 2024 zur Uraufführung des Jahres gewählt. Im selben Jahr erhielt Witzel den
Crespo Wortmeldungen Literaturpreis für seinen Essay
Die Möglichkeit einer Micky Maus.