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Das Reichsgericht, einst Herr über die Rechtsprechung des Deutschen Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches, fiel nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Vergessenheit und unter ungnädige Kritik. Zwar bemühte sich die Forschung um eine diffizile Aufarbeitung des Unrechts des Dritten Reiches, konnte aber nicht die Verflechtungen zwischen gesellschaftlicher Situation, persönlichen Biografien und Wirklichkeit vorgenannter Bedingungen darstellen. 80 Jahre nach Auflösung versucht der vorliegende Band behutsam anhand ausgewählter Biografien, diese Bedingungen zu rekonstruieren und ein neues Bild des Reichsgerichts zu zeichnen. Es geht dabei wesentlich um Schicksale, die exemplarisch für ihre Zeit gewesen sein mögen, mehr noch aber um die präzise Einordnung von Personen, die das so mächtige Reichsgericht erst maßgeblich für die Wirklichkeit Ende des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden ließen.
About the author
Prof. Dr. Frank Hartmann arbeitet hauptamtlich als Notar in Dresden und hat wechselnde Lehraufträge an den Universitäten Leipzig, Dresden und Halle (Saale). Er ist ausgewiesener Kenner der sächsischen Geschichte bis hin zur speziellen Kirchenrechtsgeschichte.