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Die Schülerbewegung gestaltete als Teil der 68er-Revolte Schulpolitik, Demokratie und Gesellschaft entscheidend mit.Die Proteste um "1968" sind zu Recht als Jugendrevolte bezeichnet worden. Lange Zeit spiegelten jedoch weder die Forschung noch die Erinnerungskultur die tatsächliche Vielschichtigkeit der 68er-Bewegung wider: Es brodelte nämlich nicht nur an den Universitäten und in den Betrieben, sondern auch an den Schulen. Die Schülerbewegung wurde lange lediglich als »Nachwuchs« oder »kleine Schwester« der Studentenbewegung gesehen. Diese Interpretation wird ihrem wirklichen Einfluss allerdings nicht gerecht: Zwischen Zugehörigkeit und Abgrenzung brachte die Schülerbewegung eigene Themen und Forderungen in die 68er-Bewegung ein und behauptete sich als eigenständige Akteurin innerhalb der zeitgenössischen Bildungspolitik.
About the author
Sandra Funck, geb. 1991, ist Archivarin und Historikerin. Sie studierte Geschichte und Klassische Philologie in Göttingen und Bologna. Zuletzt war sie Referendarin im Niedersächsischen Landesarchiv. Sie ist Gewinnerin des Preises für Niedersächsische Landesgeschichte (2023).
Summary
Die Schülerbewegung gestaltete als Teil der 68er-Revolte Schulpolitik, Demokratie und Gesellschaft entscheidend mit.
Die Proteste um „1968“ sind zu Recht als Jugendrevolte bezeichnet worden. Lange Zeit spiegelten jedoch weder die Forschung noch die Erinnerungskultur die tatsächliche Vielschichtigkeit der 68er-Bewegung wider: Es brodelte nämlich nicht nur an den Universitäten und in den Betrieben, sondern auch an den Schulen. Die Schülerbewegung wurde lange lediglich als »Nachwuchs« oder »kleine Schwester« der Studentenbewegung gesehen. Diese Interpretation wird ihrem wirklichen Einfluss allerdings nicht gerecht: Zwischen Zugehörigkeit und Abgrenzung brachte die Schülerbewegung eigene Themen und Forderungen in die 68er-Bewegung ein und behauptete sich als eigenständige Akteurin innerhalb der zeitgenössischen Bildungspolitik.