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Briefbücher als serielle Schlüsselzeugnisse für die Diplomatie und Außenbeziehungen norddeutscher Städte im Spätmittelalter am Beispiel der Städte Braunschweig und Hildesheim.»Leve getruve frunde«, »liebe getreue Freunde« - mit diesen Worten beginnen zahlreiche Briefe, welche die Räte norddeutscher Städte im späten Mittelalter einander wechselseitig zuschickten. Aufbewahrt wurden die jeweils ausgehenden Schreiben in sogenannten Briefbüchern, die einen interessanten und umfassenden Einblick in die städtischen Außenbeziehungen zu dieser Zeit bieten. Tatsächlich bilden die in den Briefbüchern bewahrten Stücke die gesamte Bandbreite städtischer Diplomatie ab: von der Korrespondenz innerhalb der großen Bündnisse wie dem Sächsischen Städtebund oder der Hanse über Konflikte mit dem Landesherren bis hin zu kleineren Handelsstreitigkeiten und Vermittlung in Rechtsstreitigkeiten zwischen einzelnen Bürgern. Die in den Stadtarchiven von Braunschweig und Hildesheim überlieferten Briefbücher im Besonderen, welche hier im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, erlauben dabei nicht nur einen Einblick in die Geschicke und das »pralle Leben« dieser beiden Städte während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, sondern darüber hinaus auch einen Vergleich zwischen zwei bedeutenden norddeutschen Kommunen.
About the author
Thomas Czerner, geb. 1976, studierte an der Leibniz Universität Hannover und an der Universität Salamanca Geschichte, Politische Wissenschaft und Sozialpsychologie. Er war u. a. wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar in Hannover und im Akademienprojekt »Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters« an der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Seit 2019 ist er Administrativer Koordinator im BMBF-geförderten Verbundprojekt »Maria Sibylla Merian International Centre for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences - Centre for Advanced Latin American Studies (CALAS)«.
Veröffentlichung: Regesta pontificum Romanorum. Iberia pontificia 6: Provincia Tarraconensis, Dioeceses Pampilonensis, Calagurritana (Mithg., 2022).
Summary
Briefbücher als serielle Schlüsselzeugnisse für die Diplomatie und Außenbeziehungen norddeutscher Städte im Spätmittelalter am Beispiel der Städte Braunschweig und Hildesheim.
»Leve getruve frunde«, »liebe getreue Freunde« – mit diesen Worten beginnen zahlreiche Briefe, welche die Räte norddeutscher Städte im späten Mittelalter einander wechselseitig zuschickten. Aufbewahrt wurden die jeweils ausgehenden Schreiben in sogenannten Briefbüchern, die einen interessanten und umfassenden Einblick in die städtischen Außenbeziehungen zu dieser Zeit bieten. Tatsächlich bilden die in den Briefbüchern bewahrten Stücke die gesamte Bandbreite städtischer Diplomatie ab: von der Korrespondenz innerhalb der großen Bündnisse wie dem Sächsischen Städtebund oder der Hanse über Konflikte mit dem Landesherren bis hin zu kleineren Handelsstreitigkeiten und Vermittlung in Rechtsstreitigkeiten zwischen einzelnen Bürgern. Die in den Stadtarchiven von Braunschweig und Hildesheim überlieferten Briefbücher im Besonderen, welche hier im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, erlauben dabei nicht nur einen Einblick in die Geschicke und das »pralle Leben« dieser beiden Städte während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, sondern darüber hinaus auch einen Vergleich zwischen zwei bedeutenden norddeutschen Kommunen.