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Das menschliche Wohnen in der Welt ist seit jeher prekär und krisenhaft: Vor dem Hintergrund der Ökologischen Krise erzählt Gill Zimmermann eine Geschichte existenzieller Anpassungsfähigkeit.Am Anfang eines Verstehens der Ökologischen Krise steht das Begreifen davon, dass Menschen nicht so in der Welt leben wie etwa Bienen im Stock oder Fische im Meer - sie sind an keinen vorbestimmten Wohnraum gebunden. Diese »Freiheit« zwingt sie dazu, sich immer wieder aufs Neue in der Welt einzurichten. Weil die Art und Weise, entsprechend welcher sie ihre Stellung im Kosmos interpretieren, nicht festgelegt ist, können ihre Selbstbeheimatungsversuche auch scheitern. Anders als die bisherige Forschung, die im Kontext der Ökologischen Krise den Unterschied zwischen Menschen und anderen Lebewesen fast zum Verschwinden bringt, betont Gill Zimmermann im vorliegenden Buch die »Anthropologische Differenz«. Er verfolgt die Geschichte der Denksysteme und der ihnen entsprechenden Einhausungsformen von der Antike bis in die Frühe Neuzeit. Dabei wird deutlich, dass die Bewohnung der Welt für die Menschen immer schon krisenhaft war. Aus dieser geschichtlichen Einsicht entsteht die Frage, warum erst unsere Gegenwart das ihr zugrundeliegende existentielle Verhängnis auf den Begriff bringen konnte. Dennoch zeigt der Blick in die Historie, dass die Menschen bei Weitem nicht zum ersten Mal auf ein nahendes Ende blicken - und wohl doch mehr Hoffnung besteht, als für uns, die wir mitten in dieser Krise stecken, auf den ersten Blick erkennbar ist.
About the author
Gill Zimmermann, geb. 1991 in Winlaw/CAN, forscht und lehrt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen, wo er 2023 auch promoviert wurde. Das Studium von Philosophie, Religionswissenschaft und Vergleichender Literaturwissenschaft absolvierte er in Heidelberg und Stanford.
Veröffentlichungen u. a.: Leben oder Papier. Zur Philosophiehistorie Kurt Flachs (2024); Der Leibhafte Raum und die Anthropologische Differenz (2024); Contributions To A New Enlightenment. The Ecological Condition (2023).
Summary
Das menschliche Wohnen in der Welt ist seit jeher prekär und krisenhaft: Vor dem Hintergrund der Ökologischen Krise erzählt Gill Zimmermann eine Geschichte existenzieller Anpassungsfähigkeit.
Am Anfang eines Verstehens der Ökologischen Krise steht das Begreifen davon, dass Menschen nicht so in der Welt leben wie etwa Bienen im Stock oder Fische im Meer – sie sind an keinen vorbestimmten Wohnraum gebunden. Diese »Freiheit« zwingt sie dazu, sich immer wieder aufs Neue in der Welt einzurichten. Weil die Art und Weise, entsprechend welcher sie ihre Stellung im Kosmos interpretieren, nicht festgelegt ist, können ihre Selbstbeheimatungsversuche auch scheitern. Anders als die bisherige Forschung, die im Kontext der Ökologischen Krise den Unterschied zwischen Menschen und anderen Lebewesen fast zum Verschwinden bringt, betont Gill Zimmermann im vorliegenden Buch die »Anthropologische Differenz«. Er verfolgt die Geschichte der Denksysteme und der ihnen entsprechenden Einhausungsformen von der Antike bis in die Frühe Neuzeit. Dabei wird deutlich, dass die Bewohnung der Welt für die Menschen immer schon krisenhaft war. Aus dieser geschichtlichen Einsicht entsteht die Frage, warum erst unsere Gegenwart das ihr zugrundeliegende existentielle Verhängnis auf den Begriff bringen konnte. Dennoch zeigt der Blick in die Historie, dass die Menschen bei Weitem nicht zum ersten Mal auf ein nahendes Ende blicken – und wohl doch mehr Hoffnung besteht, als für uns, die wir mitten in dieser Krise stecken, auf den ersten Blick erkennbar ist.