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Die Wissenssoziologische Diskursanalyse (WDA) analysiert gesellschaftliche Wissensverhältnisse und Wissenspolitiken. Sie entwirft dazu theoretische und methodologische Grundlagen sowie Vorschläge zur methodischen Umsetzung. Das beinhaltet kein standardisiertes Rezeptwissen, sondern Angebote, die dann für konkrete Studien angepasst werden müssen. Die Beiträge des Bandes greifen Fragen wissenssoziologischer Diskursforschung auf und beziehen sich in unterschiedlicher Weise auf die WDA und angrenzende Ansätze der Wissensanalyse. Sie nutzen, modifizieren und erweitern diese Perspektiven, um die diskursive Konstruktion von Wirklichkeit zu untersuchen. Schwerpunkte liegen auf Wissensverhältnissen, Subjektpositionen und Subjektivierungen sowie methodischen und methodologischen Erweiterungen.
List of contents
Martin Blessinger, Moritz Hillebrecht, Reiner Keller, Lena Schürmann, Georg Tiroch: Einleitung.- Robert Aust, Frederic Krull: Subjektpositionen von Wissenschaftsmanager*innen im Spannungsfeld zwischen Expert*innen und Gehilf*innen: Eine Analyse von Stellenanzeigen.- André Biermann: Covid-19 als Deutungs- und Risikokonflikt.- Folke Brodersen, Doris Pokitsch: Methoden ordnen Subjektivierung erforschen. Reichweite und Perspektiven von Materialformen.- Pauline Dunkel: Bildliche Zeichen im Diskurs - Anschlüsse der Wissenssoziologischen Diskursanalyse an eine Strukturale Bildanalytik nach Roland Barthes.- Milan Glatzer: Subjektpositionen des Konsums: Wo sich Geschmack und Diskurs treffen - Eine Erweiterung der empirischen Doppelperspektive.- Chi Yen Ha: Glocalizing 'Indigeneity': Local articulations of the global discourse on indigenous peoples in post-colonial Southeast Asia.- Jochen Kibel, Eva Korte: Räumliche Formen der Subjektivierung in Nairobi: Zur Kolonialität von Wohn- und Selbstverhältnissen.- Katharina Leimbach: Zur (Weiter-)Entwicklung eines integrativen und verstehenden Forschungsprogramms für die Analyse von Konstruktionsprozessen sozialer Probleme.- Patrik Müller-Behme: Dokumentationspraktiken sozialer Abweichung in einem Antrag auf öffentliche Erziehung. Eine Exploration diskursiver Sortierungs- und Kategorisierungspraktiken.- Astrid Schulz: Von der mysteriösen Lungenkrankheit zur Corona-Epidemie Zur diskursiven Strukturierung gesellschaftlicher Gesundheitskrisen.- Janna Schumann: The discursive construction of alternative knowledge.
Lena Schürmann: Von der Positionalität des Menschen zur Positionierung von Subjekten und zurück
Michalis Tastsoglou, Michalis Chatzikonstantinou: Religion as weapon in anti-communist discourse: Symbols, meanings, and knowledge building
Long Hoang Vu: Giftedness in the making: Political dimensions of human potential in scientific socialist Vietnam
Lisa Waschkewitsch, Sebastian Jürss: Vom ostdeutsch-Sein und ostdeutsch-Werden. Subjektivierungsanalyse im Rahmen einer Fallstudie.
About the author
Martin Blessinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Augsburg.
Moritz Hillebrecht ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Soziologie mit Berücksichtigung der Sozialkunde an der Universität Augsburg.
Prof. Dr. Reiner Keller ist Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Universität Augsburg.
Dr. Lena Schürmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Department of Social Sciences an der Universität Luxemburg.
Georg Tiroch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Soziologie mit Schwerpunkt Gesundheitsforschung an der Universität Augsburg.