Description
Product details
Authors | Neal Shusterman |
Assisted by | Andreas Helweg (Translation) |
Publisher | FISCHER Sauerländer |
Original title | All Better Now |
Languages | German |
Age Recommendation | from age 14 |
Product format | Hardback |
Released | 16.07.2025 |
EAN | 9783737374538 |
ISBN | 978-3-7373-7453-8 |
No. of pages | 576 |
Dimensions | 150 mm x 44 mm x 218 mm |
Weight | 687 g |
Series |
Die All-Now-Dilogie |
Subjects |
Children's and young people's books
> Young people's books from 12 years of age
Utopie, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Action, Depression, Erebos, Pandemie, thriller ab 14, genesen, Ursula Poznanski, Thriller für Jugendliche, Black Mirror, Dry, Scythe, eintauchen, Game Changer, alternative Realität, Cryptos, Kinder/Jugendliche: Thriller / Spannung, empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahre, honesty |
Customer reviews
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Positive Einstellungen
Ich liebe die Scythe-Reihe von Neal Shusterman und hatte deshalb hohe Erwartungen an das Buch. Und um es vorweg zu sagen: das Buch hat mir gefallen, aber es reicht nicht an die Scythe-Reihe ran.
Das Buch spielt einige Jahre nach Corona und mit Crown Royale gibt es eine neue weltweite Pandemie. Die Erkrankung ist heftig, aber wer sie übersteht, ist ein neuer Mensch. Die Genesenen sehen alles positiv und sind mit sich im Reinen, führen ein glückliches Leben, setzen sich vorbehaltlos für Andere ein - auch wenn sie sich damit selbst in Gefahr bringen. Aber ist ein solches Leben wirklich erstrebenswert? Gerade für Machtmenschen und Superreiche ganz bestimmt nicht, denn sie sind nach der Erkrankung charakterlich stark verändert.
Rón ist der jüngste Sohn des drittreichsten Mannes der Welt und da er anfällig für das neue Virus ist, darf er das Penthouse nicht mehr verlassen. Mariel hingegen lebt mit ihrer Mutter im Auto und immer am Existenzminimum - also am entgegengesetzten Ende der Skala. Aber die beiden freunden sich an und es ist interessant zu lesen, wie sie sich entwickeln.
Ich möchte aber gar nicht mehr zum Inhalt verraten. Nur, dass es sich hier um den ersten Teil einer Dilogie handelt und am Ende die Weichen alle neu gestellt werden.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und sich gut lesen lässt. -
Eine Utopie oder doch eher eine Dystopie?
Ein Virus, welches die Infizierten glücklich macht? Diese unglaubliche Prämisse liefert Neal Shustermans neustes Jugendbuch All Better Now.
Crown Royale, eine Weiterentwicklung von Corona, verbreitet sich auf der ganzen Welt. Gerüchten zufolge sollen die infizierten Menschen grundlos glücklich sein und oft ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen. So sollen steinreiche Menschen ihr Vermögen verschenken, um in der Wildnis ein entbehrungsreiches Leben zu führen.
Mariel findet dieses Virus faszinierend. Ihr Leben ist kein leichtes. Sie und ihre Mutter sind obdachlos und somit liegt ihr Glück fern. Da ist es nur verständlich, dass sie sich vorstellt, sich mit diesem Virus anzustecken. Dadurch würde ihr Leben doch deutlich leichter und angenehmer... So ähnlich denkt auch Rón. Auch er hadert mit seinem Leben. Im Gegensatz zu Mariel ist er jedoch auf der vermeintlichen Sonnenseite des Lebens. Denn sein Vater gehört zu den reichsten Menschen dieses Planeten. Aber Rón hat oft depressive Phasen und wünscht sich beinahe, sich Crown Royale einzufangen. Schon bald kreuzen sich die Wege von Mariel und Rón.
Neal Shusterman schafft es, eine Welt zu zeigen, die immer mehr in zwei Lager gespalten wird. Zunächst kommt vielen der Gedanke, dass so ein Virus doch gut sein könnte. Es gibt so viel Ungerechtigkeiten auf der Welt, die durch Crown Royale beseitigt werden könnten. Doch immer mehr rückt das Bild des scheinbar perfekten Lebens durch eine Infizierung mit dem Virus ins Wanken. Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr und auch wir Lesenden kommen ins grübeln. Ist eine Ansteckung nun erstrebenswert oder nicht? Dem Autor gelingt es, dass man sich diese Frage und viele weitere stellt. Moralische und ethische Themen, wie zum Beispiel ob man Fake News einsetzen sollte, um seine Ziele zu erreichen (meine Antwort: auf keinen Fall), kommen auf und man kann wunderbar darüber diskutieren.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Mariel und Rón sowie die ehrgeizige und oft skrupellose Morgan wirken durch ihre Taten und Handlungen oftmals viel älter als sie laut Buch sein sollen. Shusterman schreckt nicht davor zurück, auch unsympathische Figuren zu schreiben, was mir grundsätzlich gut gefällt. Bei ein oder zweien hätte ich mir dennoch ein paar mehr Nuancen gewünscht, sodass sie nicht so einfach in das Gut/Böse-Schema passen. Da dies Shusterman beim Virus Crown Royale und dessen Folgen gelingt, zeigt, dass er durchaus in der Lage ist, Situationen und Handlungen differenzierter zu schreiben, was ich mir auch bei den Charakteren mehr gewünscht hätte.
Positiv erwähnen möchte ich zudem die queere Vielfalt der Charaktere in All Better Now. Diese Figuren sind zum Glück ein ganz normaler Teil der Geschichte, ohne dass ihre Queerness als etwas besonderes hervorgehoben wird. Sie sind somit ganz "normale"" Menschen wie alle anderen auch.
Das Buch ist an sich spannend, besonders zum Schluss hin. Doch fand ich einzelne Sachen nicht ganz wirklichkeitsnah und wünsche mir persönlich auch in einem Jugendbuch etwas mehr Realismus. Nichtsdestotrotz hat mir der Auftakt zu dieser neuen Dilogie insgesamt recht gut gefallen und kann sie jedem empfehlen, dem es nichts ausmacht, nach Corona ein Buch über ein weiteres (aber ganz anderes) Virus zu lesen. -
spannende Grundidee
Mit „All better now“ veröffentlicht Neal Shusterman den ersten Teil einer Dilogie, in dem eine neue Corona-Variante namens „Crown Royale“ die Welt in Atem hält. 4% aller Infizierten sterben, doch die Genesen sind von einer einem tiefen Glückgefühl beseelt. Die Aussicht auf immerwährendes Glück ist verlockend – ist sie das Risiko einer Ansteckung wert? Diese Frage stellen sich auch Mariel und Rón, die verschiedener kaum sein könnten: Mariel lebt mit ihrer Mutter in einem kleinen Auto, beide kommen kaum über die Runden. Rón ist der Sohn des Milliardärs Blas Escobedo und fühlt eine große Leere in sich. Ein Zufall führt beide zusammen und schon bald müssen sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen, denn Genesene und Bekämpfer des Virus verfolgen unterschiedliche Missionen.
Die Idee des Romans hat mich sofort neugierig gemacht, weil ich das Gedankenspiel eines Glücks-Virus ethisch, soziologisch, ökologisch und ökonomisch hochinteressant finde. Welche Auswirkungen hätte ein solches Virus auf unsere Welt? Würden Not, Gewalt, Kriege und Umweltzerstörung ein Ende finden? Andererseits: Gäbe es ohne Konkurrenzdenken, dem Wunsch nach sozialem Aufstieg und dem Streben nach Erfolg überhaupt noch bahnbrechende Innovationen? Ich hatte mir von „All better now“ eine tiefergehende Auseinandersetzung mit derartigen Fragestellungen erhofft, wurde jedoch weitestgehend enttäuscht. Shusterman geht zwar auf ethische Konflikte ein, etwa, ob zum Wohle der Menschheit als Ganzes eine absichtliche Ansteckung Nicht-Infizierter durch Super-Spreader gerechtfertigt ist, und falls ja, unter welchen Voraussetzungen, doch weitere Überlegungen bleiben an der Oberfläche.
Die nicht klar umrissenen Veränderungen bei den Genesenen sind für mich das größte Manko des Buches, da es hierdurch inkonsistent und wenig glaubhaft wirkt. So suggeriert Shusterman, die Genesenen würden einen nachhaltigeren, weniger konsumorientierten Lebensstil führen. Gleichzeitig essen sie weiterhin Junk-Food und reisen vermehrt mit Autos und Flugzeugen durchs Land, der CO2-Abdruck interessiert sie schon mal nicht. Ein echtes Umdenken zum Wohl des Planeten sehe ich also nicht. Plötzlich bio-vegan lebende Menschen sind einer amerikanischen Leserschaft vielleicht auch nicht vermittelbar. Auf mich wirkt der ganze Roman diesbezüglich ein bisschen wie eine oberflächliche Behauptung ohne komplexeres Gesamtkonzept.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, und streckenweise erinnert mich das Buch an einen Hollywood-Blockbuster, der eine durchaus spannende Handlung, aber wenig Tiefgang bietet.
Ich habe lange überlegt, wie ich „All better now“ bewerten soll, da ich bei einem Jugendbuch, das auch unterhalten und eine breite Leserschaft erreichen soll, nicht zu strenge Maßstäbe anlegen möchte. Zudem bietet das Buch viel Stoff für interessante Diskussionen und regt zum Nachdenken an, und die Grundidee ist wirklich gut. Ich vergebe daher knappe 4 Sterne. -
Auftaktband des dystopischen Zweiteilers mit wunderbar feinsinniger Ironie
Kurz nachdem die Corona-Pandemie überstanden ist, taucht plötzlich ein neues Virus auf, das sich ebenso schnell weltweit verbreitet. Crown Royale fordert das eine oder andere Todesopfer, aber die Überlebenden sind einfach glücklich. Sie leben ohne Stress, ohne Ängste und Sorgen, selbst die Trauer um die Verstorbenen wandelt sich in Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit. Dennoch fürchten viele die Ansteckung und betrachten die Genesenen misstrauisch, so viel Zufriedenheit kann doch nicht normal sein? Róns Vater, der zu den reichsten Menschen der Welt gehört, will sich und seine Familie vor dem Virus abschotten, Mariel, die mit ihrer Mutter auf der Straße lebt, hat kaum eine Möglichkeit, sich davor zu schützen. Als die beiden Jugendlichen zufällig aufeinander treffen, wird ihnen erst nach und nach klar, welche Rolle sie in dem Kampf um Glück und Geschäftsinteressen spielen können.
"All Better Now" von Neal Shusterman ist der erste Teil einer spannenden, dystopischen Dilogie, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Mit feinsinniger Ironie gelingt es dem Autor, seine Leser zum Nachdenken anzuregen, die eine oder andere augenzwinkernde Parallele zu den wilden Verschwörungstheorien, die sich während der Corona-Pandemie haltlos ausgebreitet haben, lässt sich nicht abstreiten. Denn Industrie und Regierung interessieren sich für Wählerstimmen und Gewinne - dass die Menschen glücklich sind, ist dabei nicht vorgesehen, denn rundum zufriedene Personen verspüren keinerlei Kaufzwang. Daher bemühen sich die Mächtigen dieser Welt gewaltig, dem Virus Einhalt zu gebieten, schließlich brechen ganze Absatzmärkte zusammen, während die Genesenen das Geschenk ihrer Zufriedenheit unter den Mitmenschen verbreiten möchten.
Inmitten all dieser Wirren müssen zwei Jugendliche ihren Weg finden und ich hatte den Eindruck, sie beide schon bald sehr gut zu kennen. Sowohl die Protagonisten, als auch sämtliche andere Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt. emotional war ich immer an ihrer Seite - selbst bei den Personen, die als Antagonisten angelegt waren. Die Perspektiven wechselten immer wieder zwischen den verschiedenen Personen, was die Spannung für mich auf einem konsequent hohen Niveau gehalten hat, der Schreibstil von Neil Shusterman hat mich erneut begeistert. Da noch ein Fortsetzungsband erscheinen wird, war abzusehen, dass es am Schluss einen Cliffhanger gibt, dennoch habe ich auch das Ende sehr gemocht und warte nun eher ungeduldig auf den zweiten Band. Für den mitreißenden Auftakt dieser Dystopie spreche ich eine überzeugte Leseempfehlung aus.
Fazit: Wie ich es von diesem Autor kenne und liebe, verpackt er seine gesellschaftliche Kritik in einer Geschichte voller feinsinniger Ironie. Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, so dass ich es gern weiter empfehle.
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