Description
Product details
Authors | Daniela Dröscher |
Publisher | Kiepenheuer & Witsch |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 14.08.2025 |
EAN | 9783462007619 |
ISBN | 978-3-462-00761-9 |
No. of pages | 320 |
Dimensions | 132 mm x 27 mm x 209 mm |
Weight | 407 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Chronische Krankheit, Tumor, Deutschland, Geschwister, Patriarchat, Rheinland-Pfalz, Körper, Krankheit, Familienleben, Übergewicht, Familiengeschichte, Mutter Tochter, Frauenbild, Körperbewusstsein, Autofiktion, Mutter-Tochterbeziehung, Annie Ernaux, Autorenbiografie, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), Autorinnenbiographie, Bezug zu bestimmten sozioökonomische Gruppen / Status, Relating to family / families, schreiben befreiung, Wie werde ich Schriftstellerin?, Kranke Körper Erzählung, Lügen über meine Mutter Fortsetzung, Körper und Identität, Junge Frau mit |
Customer reviews
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Junge Frau mit sehr vielen Leiden
Im Jahr 2022 erschien Daniela Dröschers Roman "Lügen über meine Mutter". Ein autofiktionales Werk, das es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat und mich definitiv begeistert hat. Umso erfreuter war ich zu hören, dass Dröscher nun, drei Jahre später, mit "Junge Frau mit Katze" eine Art Fortsetzung veröffentlicht hat.
Ging es in "Lügen über meine Mutter", wie der Titel schon sagt, vor allem um die Mutter der Protagonistin Ela, geht es in "Junge Frau mit Katze" um Ela selbst. Sie ist gerade dabei zu promovieren und ist einem immensen Druck ausgesetzt, da sie in ihrem Tätigkeitsfeld ohne ein "summa cum laude" geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Doch neben diesem Problem, geht es vor allem auch um die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter und vor allem um die vielen Krankheiten, die Ela entwickelt.
Leider gefiel mir "Junge Frau mit Katze" nicht annähernd so gut wie "Lügen über meine Mutter". Obwohl Themen wie Leistungsdruck, schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und undiagnostizierte Krankheiten im zweiten Roman wichtig sind, konnten sie mich nicht ganz abholen. Vor allem das Thema über die Krankheiten wurde mir irgendwann zu viel und nervte mich. Generell empfand ich das Buch an vielen Ecken als eine Art Schwall von Jammerei.
Ich kann das Buch nur eingeschränkt empfehlen, denke aber, dass andere Personen positiver auf die Themen reagieren würden und es somit vor allem an mir selber liegt. An Dröschers Art und Weise zu schreiben habe ich dennoch nichts zu bemängeln und kann mir somit vorstellen ein weiteres Werk von ihr zu lesen. Daher vergebe ich 2,5 Sterne. -
Hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt
Daniela Dröscher wurde mir aufgrund ihres Buches „Lügen über meine Mutter“ vielfach empfohlen, und so habe ich voller Vorfreude zu ihrem neuesten autofiktionalen Werk gegriffen. Die Protagonistin Daniela steht kurz vor ihrem Rigorosum und hat endlich eine befristete Festanstellung in der Wissenschaft in Aussicht, als ihr Körper streikt und die vielfältigsten Beschwerden auftreten. Es beginnt eine Odyssee von einer Arztpraxis zur nächsten, die Mediziner:innen sind bestenfalls desinteressiert bis unverhohlen genervt von ihrer Patientin mit den unklaren Symptomen. Dieser Part ist mir aus eigener Erfahrung nicht unbekannt, und Dröscher beschreibt die Probleme des Gesundheitssystems treffend.
Als Romanhandlung waren mir die eingehende Beschäftigung mit Krankheiten, Medikamenten, Arztbesuchen und ihr rotierendes Gedankenkarussell aber zu dünn. Dass sich ihr beruflicher Stress und die unsichere Beschäftigungssituation samt prekärer finanzieller Lage im Universitätsbetrieb auf die Gesundheit niederschlagen, ist zwar glaubwürdig, aber wenig originell. Die bemüht wirkende Verbindung zwischen ihren Krankheiten und dem Verhältnis zu Bruder und Mutter erschien mir etwas abwegig. Grundsätzlich ist es auch immer schön, einen Einblick in das Innenleben einer Figur zu bekommen, aber auf die detaillierte und bildliche Beschreibung der Darmspülung hätte ich doch gerne verzichtet.
Leider konnte ich hier auch mit der Intertextualität, die sich durch da gesamte Buch zieht, nichts anfangen, da die Autor:innen und Dichter:innen, auf die sie referenziert, nicht meinen Literaturvorlieben entsprechen.
Hinzu kommen offensichtliche inhaltliche Fehler. So gehören die von Daniela Dröscher genannten Wirkstoffe wie Fentanyl, Codein und Tramadol entgegen ihrer Behauptung nicht zur Gruppe der Nicht-steroidalen Antirheumatika, sondern zu den Opioiden. Selbst als Nicht-Medizinerin wurde ich hier stutzig. Auch wundert mich, dass sie in Bezug auf die Bewertung der Dissertation der Protagonistin immer nur die Stufen „summa“ und „cum“ erwähnt und die dazwischenliegende Note „magna“ unterschlägt.
Insgesamt hat mich „Junge Frau mit Katze“ leider enttäuscht und lässt mich etwas ratlos zurück. -
Schonungslos ehrlich
Nach dem großen Erfolg von "Lügen über meine Mutter" hat Daniela Dröscher nun einen neuen Roman geschrieben. Diesmal steht ihr eigener kranker Körper im Fokus. Ela wird von vielen krankhaften Symptomen ihres Körpers gequält und versucht nun, den Ursprung ihrer Leiden herauszufinden. Auch die private und berufliche Ebene im Leben von Ela wird beleuchtet. Sie steht kurz vor Abschluss ihrer Promotion.
Erst als Ela selbst bewusst wird, dass die Ursache ihrer Krankheiten psychisch ist, ändert sich ihre Situation. Sie reflektiert auch über die Beziehung zu ihrer Familie, besonders über die zur Mutter.
Ela ist keine typische Romanheldin, sie zweifelt und hinterfragt, gerade dadurch wirkt sie authentisch. Dröscher erzählt intensiv, bildhaft und sprachlich auf hohem Niveau. Mir war die Beschreibung der Krankheiten ein bisschen zu viel und auch zu detailliert. Gern hätte ich mehr über die Beziehung Elas zu ihrem Kollegen erfahren, doch hier bleibt Dröscher an der Oberfläche. Insgesamt ein gutes Buch, das aber an den Vorgänger nicht herankommt. -
ruhig und nachdenklich
In diesem zweiten Buch der Autorin steht die Tochter aus dem ersten Band in Fokus, es ist aber keine Fortsetzung im klassischen Sinn - sprich man muss das erste Buch nicht gelesen haben.
Das Buch „Junge Frau mit Katze“ hat mich sehr bewegt. Es erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die mitten im Leben steht, sich aber oft verloren fühlt. Sie lebt allein, denkt viel nach und beobachtet die Welt um sich herum. Ihre Katze ist dabei eine wichtige Begleiterin – ruhig, unabhängig, aber immer da. Zwischen der Frau und der Katze entsteht eine stille, aber tiefe Verbindung.
Die Katze ist in diesem Buch nicht nur ein Tier. Sie ist wie ein Spiegel für die Frau – ruhig, stolz, unabhängig. Aber auch verletzlich. Zwischen den beiden herrscht ein stilles Vertrauen. Das hat mir sehr gefallen.
Die Nebenfiguren bleiben eher blass. Es geht fast nur um die junge Frau und ihre Sicht auf die Welt.
Mich hat das Buch sehr berührt, auch wenn es ein eher ruhiges Buch ist, gibt es eine Empfehlung von mir.
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Lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück
Nachdem ich den Roman "Lügen über meine Mutter" von Daniela Dröscher richtig klasse fand, lässt mich die Fortsetzung "Junge Frau mit Katze" mit gemischten Gefühlen zurück. Bei dem Buch handelt es sich wieder um eine Autobiografie und ich habe oft überlegt wieviel der eigenen Lebensgeschichte hier wohl erzählt wird. Da ich selbst an einer chronischen Erkrankung leide, habe ich mich in der Geschichte leider viel zu oft wiedergefunden. Auch konnte ich häufig das Verhalten der Hauptprotagonistin Ela so gar nicht verstehen. Warum verweigert ein kranker Mensch über einen längeren Zeitraum die Einnahme der verschriebenen Medikamente? Für mich ist das unverständlich, auch wenn Angst eine Rolle spielt. Der Schreibstil der Autorin lässt mich aber über vieles hinwegsehen. Ich war teilweise wirklich gefesselt von der Geschichte und musste ebenso häufig schmunzeln und der Autorin in vielen Aussagen recht geben. Ein gesunder Mensch kann einfach nicht verstehen, was ein kranker Mensch durchmacht. Hier eine allgemeine Leseempfehlung auszusprechen, fällt mir nicht leicht, obwohl mir das Buch wirklich gut gefallen hat. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass das Buch nicht überall gut ankommt, weil das Kranksein hier wirklich im Vordergrund steht und nicht jeder das nötige Verständnis besitzt.
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Hilfeschrei
Der Roman "Junge Frau mit Katze" von Daniela Dröscher erscheint am 14. August 2025 im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Das Cover ist interessant, dachte ich doch im ersten Moment, dass es eine Frau in einem engen roten Kleid mit Rollkragen darstellt. Die Symbolik des "roten Kleides" wird nach dem Lesen des Romans deutlich.
Nach "Lügen über meine Mutter", in dem Elas Mutter im Mittelpunkt steht, geht es jetzt um Ela selbst. Beide Romane sind eigenständig, so dass sie nicht zwingend chronologisch gelesen werden müssen.
Ela lebt zusammen mit ihrer Katze in einer kleinen Wohnung. Sie hat ihre Doktorarbeit abgegeben und bereitet sich auf die mündliche Prüfung vor, die in ein paar Wochen stattfinden wird. Durch ein Stipendium und durch die Förderung einer Stiftung muss sie sich keine finanziellen Sorgen machen. Und doch gerät Ela immer mehr unter Druck und schließlich rebelliert ihr Körper und es treten immer mehr Krankheitssymptome auf. Es folgen viele Termine bei verschiedenen Fachärzten, deren Diagnosen und Therapien Ela immer wieder anzweifelt. Bis Ela eines Tages klar wird, dass die Ursache für ihre Krankheiten zum Teil psychischer Natur sind und dass sie in ihrem Leben etwas ändern muss, damit sie eine Zukunft hat.
Daniela Dröscher hat einen Schreibstil, dem man gut folgen kann. Das ist bei diesem Roman wichtig, denn es handelt sich um ein Thema, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen kann. Es gibt in diesem Roman aber auch immer wieder Passagen, über die geschmunzelt werden kann. -
Beeindruckend und fesselnd
Nach dem großen Erfolg des letzten Romans von Daniela Dröscher, "Lügen über meine Mutter", der 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand und dessen Verfilmung bald im Kino zu sehen sein wird, hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch nun "Junge Frau mit Katze", das neue Buch der Autorin, veröffentlicht. Auch hierbei handelt es sich um eine autofiktionale Geschichte, die sich zwar an "Lügen über meine Mutter" anschließt, aber durchaus auch ohne Vorwissen gelesen werden kann.
Hinter der mittlerweile erwachsenen Ich-Erzählerin Ela liegt eine schwierige Kindheit. Ihr Vater war von dem Gedanken besessen, dass Elas Mutter zu dick sei, er wünschte sich eine schöne schlanke Frau zum Vorzeigen an seiner Seite und thematisierte ständig ihr Übergewicht. Er schämte sich für sie und gab ihr die Schuld für seine beruflichen Misserfolge.
Inzwischen lebt Ela mit ihrer Katze in einer kleinen Dachgeschosswohnung, sie hat Literaturwissenschaft studiert und ihre Doktorarbeit, an der sie fünf Jahre lang gearbeitet hat, abgegeben. Nur die Verteidigung ihrer Arbeit steht noch an, für die Zeit danach hat sie bereits eine Stelle in Aussicht. Doch eine Lüge bringt Ela in arge Bedrängnis, Selbstzweifel quälen sie, und ganz plötzlich bekommt sie eine Kehlkopfentzündung und Herzprobleme. Sie begibt sich zur Abklärung ins Krankenhaus. Viele Untersuchungen mit teils zweifelhaften Diagnosen folgen, Elas Ängste und gesundheitliche Probleme nehmen zu. Zwischen zahlreichen Besuchen bei Ärzten und Therapeuten wird ihr langsam klar, dass es so nicht weitergehen kann.
Das Buch ist in schöner und klarer Sprache erzählt, es liest sich sehr flüssig und fesselte mich. Die Autorin beschreibt mit großer Intensität und Offenheit Elas Befindlichkeiten und Krankheiten. Schon als Kind ist sie häufig krank, leidet unter Allergien und Phobien. Vor 10 Jahren, sie war gerade 20 Jahre alt, hatte sie einen gutartigen Gehirntumor, die Schilddrüse scheint nun auch nicht mehr in Ordnung zu sein.
Ein weiterer Schwerpunkt des Buches ist Elas Verhältnis zur Mutter, die wegen ihrer Fibromyalgie von einer kleinen Erwerbsminderungsrente lebt und als Nanny arbeitet. Sie spielt eine wichtige Rolle in Elas Leben, genau wie ihr Bruder, der in London lebt und den sie schmerzlich vermisst.
"Junge Frau mit Katze" hat mch zwar nicht ganz so wie "Lügen über meine Mutter" begeistern können, dennoch habe ich das Buch sehr gern gelesen und dabei tief in Elas Seele blicken, ihren Druck, ihre Selbstzweifel und ihre Sorgen nachempfinden können. Ich habe mich um Elas physische und mentale Gesundheit gesorgt und ihr gewünscht, dass sie bald aus dem Teufelskreis von Krankheitsängsten ausbrechen kann und die richtigen zukunftsweisenden Entscheidungen trifft. Gut gefallen haben mir auch die Passagen über Elas Mutter und ihr Leben nach der Trennung von Elas Vater.
Das Thema Krankheiten nimmt relativ viel Raum ein, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Ich interessiere mich für medizinische Themen und fand die teilweise sehr detaillierten Beschreibungen von Elas Symptomen sowie die Gespräche mit Ärzten und Therapeuten interessant und informativ. Laut Klappentext ist Elas Selbstfindung psychologisch mitreißend und hinreißend komisch. "Psychologisch mitreißend" trifft für mich ganz sicher zu, aber hinreißend komisch fand ich das Buch an keiner Stelle.
Leseempfehlung für diesen fesselnden Roman!
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