Description
Product details
Authors | Joana June |
Publisher | Pola |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 12.08.2025 |
EAN | 9783759600400 |
ISBN | 978-3-7596-0040-0 |
No. of pages | 336 |
Dimensions | 136 mm x 30 mm x 215 mm |
Weight | 408 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Theater, Hamburg, Deutschland, Influencer, Social Media, Nordwestdeutschland, Geschenk Mädchen, Frauenfreundschaft, Geschenk junge Frau, Bookstagram, female empowerment, Pola, literarische Unterhaltung, Booktube, leichtlesen, Rivalität unter Frauen, Themen, die sich speziell an Frauen und/oder Mädchen richten, female friendship, In Bezug auf das frühe Erwachsenenalter (New Adult), joana june |
Customer reviews
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Ein Debüt
Ich folge Joana June schon seit einiger Zeit auf YouTube und Instagram und war natürlich umso gespannter auf ihren allerersten Roman.
In "Bestie" geht es um Anouk und Delia. Delia möchte ihr altes Leben hinter sich lassen, einen Neuanfang wagen und endlich eine Bühnenautorin werden. Als "Lilly" zieht sie deshalb nach Hamburg und schafft es die Mitbewohnerin von Anouk zu werden, die als Influencerin ihr Geld verdient und einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Abhängigkeit, aber auch eine Art Freundschaft. Doch ist diese auf einer Lüge aufgebaut und langsam fängt die Fassade an zu bröckeln.
Dass Joana June schreiben kann, ist nicht anzuzweifeln. Ihr Schreibstil ist angenehm, bildlich und ein bisschen poetisch. Die Geschichte beginnt sehr langsam und es geht vor allem in den ersten zwei Dritteln sehr um das Zusammenleben der beiden Protagonistinnen, bevor dann im letzten Drittel etwas mehr passiert. Dadurch gab es manchmal gewisse Längen am Anfang und einen schnelleren Abschluss zum Ende hin. Leider war mir die Geschichte nicht genug ausgereift und mir fehlte eine gewisse Tiefe. Ich hätte gerne mehr über Anouschka erfahren und auch an andere Themen wurden zu schnell abgehandelt. Auch das Ende kam zu plötzlich und ließ einige Fragen offen. Gut fand ich allerdings, dass Themen wie Selbstfindung und das Influencertum mit seinen positiven und negativen Seiten durchleuchtet wurden.
Da es sich um ein Debüt handelt, denke ich, dass definitiv noch Luft nach oben ist. Dennoch kann ich mir vorstellen noch weitere Werke der Autorin zu lesen. -
Über Freundschaften
Lilly versucht, ihre Vergangenheit als Delia hinter sich zu lassen und zieht bei Anouk ein, einer Influencerin, der sie seit langem folgt. Schon früh wird klar: Dieses neue Leben ist von Lügen durchzogen, aber auch von Hoffnung auf einen Neuanfang.
Beim ersten Reinlesen in das Buch habe ich etwas total anderes erwartet: Mir haben die ersten Kapitel einen seichten Thriller-Vibe gegeben. Doch Bestie entpuppte sich als tiefes Porträt von Freundschaft in all ihren Facetten: Bewunderung, Eifersucht, Nähe, Distanz. Joana June zeigt, wie dünn die Grenze zwischen Verehrung und Besessenheit sein kann, und wie sehr Freundschaft unser Ich mitprägt. Die Autorin hat für ihren Debütroman eine klare, moderne und poetische Sprache gefunden. Die Figuren sind vielschichtig, ihre Konflikte spürbar und nachvollziehbar. Bestie bleibt im Kopf, auch wegen der Fragen, die es uns stellt: Wer sind wir, wenn wir uns neu erfinden? Wie sehr formen Beziehungen unser Bild von uns selbst? Für mich war dieses Buch eine lohnende, intensive und moderne Lektüre. -
Wer ist hier die Bestie?
"Erzähl mir eine Geschichte, die du sonst nur dir erzählst." (S. 246) – dieser Satz steht sinnbildlich für den Ton und die Atmosphäre von Bestie: nah, intim, manchmal schmerzhaft ehrlich. Joana June, 1996 in München geboren, studierte professionelles Schreiben in Köln und teilt auf Social Media Buchempfehlungen und ihren Schreibprozess mit einer treuen Community. Mit Bestie legt sie ihr Debüt vor – und zeigt, dass sie Figuren erschaffen kann, die nicht gefällig, sondern vielschichtig und widersprüchlich sind.
Worum geht’s genau?
Als Influencerin Anouk eine neue Mitbewohnerin sucht, zieht Delia – fortan „Lilly“ – bei ihr ein. Für Lilly ist es die Chance auf einen Neuanfang als selbstbewusste Bühnenautorin, für Anouk eine Möglichkeit, Lilly für ihre eigenen Pläne zu nutzen. Zwischen Hamburg, Social-Media-Glamour und Theaterproben entwickelt sich eine Beziehung, die zwischen Zweckgemeinschaft, Machtspiel und echter Nähe oszilliert. Dabei müssen beide sich fragen, wer sie sind – und welche Wahrheiten sie bisher verschwiegen haben.
Meine Meinung
Was mich an Bestie sofort gepackt hat, ist, wie kompromisslos unperfekt Lilly und Anouk gezeichnet sind. Sie sind widersprüchlich, oft unsympathisch, aber immer interessant. Beide hungern nach Zugehörigkeit: Lilly fast verzweifelt nach Liebe, Anouk nach echter Anerkennung – und beide stillen diesen Hunger ein Stück weit miteinander. Der Roman zeigt die dunklen Seiten von Social Media: den Druck, immer „on“ zu sein, die Abhängigkeiten, das Funktionieren-Müssen. Besonders Anouks Unterordnung unter Nessie, trotz deren übergriffigem Verhalten, hat mich wütend gemacht.
Lilly hingegen bleibt für mich zwiespältig – ihre manipulativen Züge wie das Vortäuschen einer Ohnmacht wechseln sich ab mit verletzlichen Momenten. Szenen wie Anouks Konfrontation mit Matti zeigen gnadenlos, wie schnell ein kleiner Fehler online zum Shitstorm wird – und wie Frauen dabei härter verurteilt werden als Männer. Auch familiäre Beziehungen spielen eine Rolle: Anouks fehlender Rückhalt von ihrer Mutter, die unterschwellige Erwartung, „mehr“ sein zu müssen, und das distanzierte Verhältnis zur Schwester.
Starke Sätze wie „Eigentlich sind Partys Männern nicht unähnlich – beide sind schwitzig, zu laut und versprechen zu viel“ (S. 45) oder „Manchmal wünschte ich, die Welt stünde Kopf, sodass ich aus ihr herausfallen könnte“ (S. 63) zeigen, wie pointiert June schreibt. Besonders beeindruckt hat mich das Zitat: „Die offene See ist weiblich, so wie die Bestien, die aus ihr entspringen. […] Ich halte und spüre die Wut. Sie ist nicht mehr nur meine eigene. Sie ist so viel mehr als das.“ (S. 312) – pure Kraft, literarisch verdichtet.
Das Motiv „Bestie“ durchzieht den Text vielschichtig – vom Hund Grendel bis zur Enthüllung, wer für die Erzählerin wirklich die „Bestie“ ist und natürlich Besties im Sinn von Freund:innen. Dazu streut der Roman immer wieder Beobachtungen ein, die gesellschaftliche Muster sichtbar machen, etwa: „Mit der Sprache ist es für Mädchen wie mit Puppen und Pferden: Man sagt uns oft, dass wir gut damit umgehen können, bis wir anfangen, es zu glauben.“ (S. 36 f.)
Fazit
"Bestie" ist kein Buch zum „Weglesen“, sondern eines, das herausfordert. Es wirft Fragen zu Identität, Freundschaft, Macht und Selbstinszenierung auf – und scheut sich nicht, Figuren unsympathisch zu lassen. Der Schreibstil ist stark, manchmal scharf wie Glas, manchmal sanft und verletzlich. Für mich ein interessantes, aber emotional forderndes Debüt, das gerade durch seine Ambivalenz im Gedächtnis bleibt. -
Tiefgründiges Debüt über Freundschaft und Verrat
Was passiert, wenn man mit einer neuen Identität in eine WG einzieht und sich immer weiter in ein Netz aus Lügen verstrickt? Genau das macht Delia, als sie ein neues Leben in Hamburg als Lilly beginnt und gleichzeitig ihre Vergangenheit ausradiert. Dabei nutzt sie ihre Mitbewohnerin Anouk opportunistisch für ihre beruflichen und persönlichen Zwecke. Schnell entsteht eine Freundschaft, die auf gegenseitiger Ausnutzung beruht.
Die Handlung bleibt jederzeit spannend. Der Leser fragt sich kontinuierlich, wann die Masken endlich fallen und alle Lügen aufgedeckt werden. Insbesondere im letzten Viertel gewinnt die Handlung nochmal an Intensität und Dramatik.
Der Roman greift tiefgründige Konstrukte auf: Es geht um die Sehnsucht, jemand Anderes sein zu wollen, um Selbstfindung, um Obsession, um Einsamkeit, aber auch um Vertrauen. Kann man sein vergangenes Ich einfach begraben, oder holt einem die Vergangenheit nicht irgendwann ein? Wer bin ich, wer will Ich sein und aus welchen Motiven?
Die Charakterentwicklung, welche im Roman eine zentrale Rolle einnimmt, ist der Autorin äusserst gut gelungen. Die beiden Protagonistinnen sind alles andere als perfekt. Durch die wechselnden Sichtweisen taucht der Leser in die Gefühlswelt beider Frauen ein. Ihre Konflikte sind zwar spezifisch, dennoch konnte ich mich in vielen Situationen wiederfinden (wenn man den Kern der Konflikte betrachtet). Beide Figuren durchlaufen eine Transformation, sobald sie sich ihren Ängsten und Lügen stellen. Diese psychologische Auseinandersetzung verleiht der Geschichte eine aussergewöhnliche Tiefe.
Auch der Schreibstil hat mich vollkommen umgehauen. Joana wählt jedes einzelne Wort mit Bedacht und drückt sich in einer wunderschönen poetischen Sprache aus. Es gibt gegen Ende des Buches einige Szenen, welche einen experimentellen Charakter haben und eher untypisch für einen Roman sind. Diese ergeben in Anbetracht der Handlung aber vollkommen Sinn und machen das Buch zu etwas Einzigartigem. Zudem ist der Text voller symbolischer Elemente, welche immer wieder aufgegriffen werden. Diese stark ausgeprägte Symbolik lädt an vielen Stellen zu einer Analyse bzw. philosophischen Interpretation ein. Nach der Lektüre gewinnt der auf den ersten Blick schlicht wirkende Titel „Bestie“ eine ganz neue (und tiefe) Bedeutung. Ich habe viele Sätze markiert, da die Sprache meine Erwartungen deutlich übertroffen hat!
Kurzes Fazit: Das ist kein Buch, welches man schnell auslesen sollte, sondern eines, das man auf einer sprachlichen sowie stilistischen Ebene zeitlich auskostet. Dieser Roman ist für jeden Leser geeignet, der sich auf ein besonderes und stilistisch geniales Buch einlassen will. -
Vielschichtige Charaktere, die im Kopf bleiben
Da ich den Buchclub „Juniverse“ von Joana June regelmäßig verfolge und schon ein paar Bücher mitgelesen habe, war ich besonders gespannt auf ihren Debütroman. Ich finde ihre Sicht und Interpretation der Bücher immer wahnsinnig interessant, weshalb ich umso gespannter war, wie sie eigene Ideen literarisch umsetzt.
Ich kann sagen, dass mich „Bestie“ als Debütroman sehr überzeugt hat. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Delia bzw. Lilly und Anouk. Delia, die angepasste Mitläuferin, die unbedingt eine erfolgreiche Bühnenautorin sein möchte. So unbedingt, dass sie ihr altes Ich ablegen möchte und sich in Lilly „verwandelt“. Lilly, die so unbedingt in Anouks Leben passen will, dass ihr eine Lüge nach der anderen über die Lippen kommt. Anouk, die selbstbewusste und scheinbar so erfolgreiche Influencerin, die nach außen hin perfekt scheint, aber in ihrem Leben auch tiefreichende Konflikte hat.
Wer das Buch mit der Erwartung liest, dass viel Handlung passiert, könnte überrascht sein: Die Handlung ist vielmehr character-driven als plot-driven, was das Buch aus meiner Sicht aber nicht weniger lesenswert macht. Im Gegenteil – ich finde, dass die Charaktere sehr vielschichtig ausgestaltet sind und sehr wichtige Themen aufwerfen: Identität und Selbstfindung, Freundschaft und Familie, Erfolg und Misserfolg, Gesellschaftskritik und vieles mehr.
Der Schreibstil ist stellenweise poetisch, aber auch unkonventionell und fast schon experimentell. Besonders angesprochen haben mich auch die Theaterelemente und die Anlehnung an die angelsächsische Mythologie. Die Doppeldeutigkeit des Titels fand ich auch total spannend. Anfangs denkt man an „Besties“, doch im Verlauf der Geschichte wird klar, dass auch „Bestien“ gemeint sein können.
Außerdem habe ich mich über die kleinen Easter Eggs gefreut: Bücher, die bereits in Joana Junes Buchclub gelesen wurden, tauchen im Roman auf.
Für fünf Sterne hat mir noch ein Fünkchen gefehlt, ohne genauer benennen zu können, woran es lag. Vielleicht, dass ich zum Teil den Eindruck hatte, dass die Handlung etwas vor sich herdriftet und kein genaues Ziel hat.
Fazit: Ich habe das Gefühl, das Buch ein zweites Mal lesen zu müssen – weil es so viele tiefgründige Aspekte enthält, die man beim ersten Lesen vielleicht noch gar nicht alle erfassen kann. -
Wahnsinnig gutes Debüt
„Bestie“ ist ein unglaublich gut geschriebener Roman über eine toxische Frauenfreundschaft, über Selbstinszenierung und über den Wunsch nach Veränderung.
Delia zieht zu Influencerin Anouk in die WG und stellt sich ihr als Lilly vor. Sie will den Umzug nach Hamburg dazu nutzen, um endlich die Frau zu werden, die sie seit jeher gerne wäre: erfolgreiche Bühnenautorin, selbstbewusst, unnahbar.
Die Freundschaft der beiden Frauen steht auf wackeligen Beinen, denn auch Anouk hat einige Geheimnisse.
Der Schreibstil von Joanne June hat mir wirklich gut gefallen. Er ist nicht immer leicht zu lesen, trotzdem sehr aussagekräftig. Es gibt viel „zwischen den Zeilen“ zu lesen.
Die Beziehung der beiden Frauen zueinander wurde realistisch und unbeschönigt beschrieben. Die Art wie Anouk und Lilly miteinander umgehen, ist auf jeden Fall toxisch. Es gibt viele Lügen, viele Geheimnisse, viel verletzendes Verhalten. Lilly möchte Anouk unbedingt gefallen und vergisst dabei, wer sie wirklich ist: verletzbar, sensibel und zurückhaltend.
Anouk gibt sich als starke, selbstbewusste, unabhängige Frau, ist aber auch von Dämonen getrieben, was sie durch ihren „perfekten“ Social Media-Auftritt und ihre Sportobsession zu verbergen versucht.
Aber auch die Nebencharaktere fand ich gut gelungen. Besonders Soho und Jamal sind sehr eindrucksvoll.
Bei einigen Passagen bin ich mir nicht sicher, ob ich sie (richtig) verstanden habe. Irgendwie macht es das Buch aber noch interessanter, weil sie mich im Nachhinein noch Grübeln lassen. Vielleicht war genau das die Intention.
Ich möchte noch erwähnen, dass ich den Buchtitel richtig gut gewählt finde. Die Doppeldeutigkeit, die erst im Verlauf des Romans zum Vorschein kommt, hat mir total gefallen.
Das Ende hat mich irgendwie unbefriedigt zurückgelassen. Aber ehrlich gesagt, hätte ein anderer Ausgang wahrscheinlich unrealistisch gewirkt.
Alles in allem ein wahnsinnig starkes Debüt. Die Autorin hat großes Potenzial! Für alle Leser*Innen, die starke Protagonistinnen mögen und kein Buch über ein perfektes Leben lesen möchten, sondern die „gemeine“ Realität bevorzugen, ist „Bestie“ eine absolute Empfehlung. -
Muss man gelesen haben
„Bestie“ das Buch von Joana June aus dem Pola Verlag handelt von Influencerin Anouk, die bei ihrer Suche nach einer neuen Mitbewohnerin auf Lilly trifft. Obwohl Anouk Lilly nur für ihren eigenen Vorteil nutzen wollte, entsteht bald eine tiefe Bindung, jedoch voller Geheimnisse und Intrigen.
So zweideutig man den Titel lesen kann, so facettenreich ist auch die Geschichte.
Ich bin ohne Erwartungen in das Buch eingestiegen und war schon nach den ersten Kapitel voll drin. Der Schreibstil war so gut und die Geschichte als auch die Charaktere wurden super realistisch und lebensnah beschrieben, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen konnte.
Ich finde das Buch vor allem für Teenager, die gerade in der Zeit sind, wo man planlos ist, viel am strugglen ist und nicht wirklich weiß wohin mit sich, sehr empfehlenswert. Dir Autorin vermittelt hier das Gefühl, dass man nicht alleine damit ist und das es eben sehr vielen so geht.
Für mich definitiv ein Highlight für dieses Jahr, da das Buch super spannend war, sehr facettenreich und super realitätsnah.
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