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Als mysteriöse Lebensform neben Pflanze und Tier bewohnen Pilze seit jeher die menschliche Vorstellungswelt. Ihr vielfältiges Erscheinungsbild schlägt sich auch in einer Vielzahl kruder bis klingender Bezeichnungen für sie nieder. Es ist der schier unerschöpfliche und regional so unterschiedliche Reichtum sprachlicher Bezeichnungen, der den Germanisten, Pilzsachverständigen und leidenschaftlichen Pilzsammler Benjamin Haag zu seinem Pilzatlas inspiriert hat: Samtfuß, Holzstielchen und Zottelmähne sind nur einige davon. Auf den Spuren ihrer Trivialnamen zeigt er, dass kein Pilz wie der andere ist - und beinahe jeder mit einer atemberaubenden Geschichte aufwarten kann, in der sich Natur und Kultur myzelartig verflechten. Seine Portraits handeln von der ausgestorbenen und sich wiederbelebenden Trüffelkultur Deutschlands, von den pilzsuchenden Männern, die ihr Wissen um die Sammelorte an den Kriegsfronten mit ins Grab nahmen, von zerfließenden Schopf-Tintlingen, die sich zu einer fälschungssicheren Tinte verarbeiten lassen, dem undurchschaubaren wood wide web der Mykorrhizapilze, die das Wohlergehen des Waldes sichern - und von den schmackhaften Zubereitungsarten der Speisepilze.
Praktischer Ratgeber, etymologisches Nachschlagewerk und naturkundlicher Bilderatlas - ein Pilzsammelbuch, das Wissen und Mythos vereint.
About the author
Benjamin Haag hat Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert. Auf seinen Wanderungen durch die Wälder seiner hessischen Heimat wurde er von Pilzen entdeckt. Erst von Krauser Glucke und Steinpilzen, dann von Pfifferlingen, Edel-Reizkern und Spitzmorcheln. Bis heute bringt jeder Ausflug in die fesselnde Welt der Pilze neue und überraschende Begegnungen. Den Flockenstieligen Hexen-Röhrling, auch Gauklerpilz genannt, findet der Autor besonders spannend und schön. Er ist Pilzsachverständiger und PilzCoach-Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.