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Schon seit vielen Jahren zeichnet sich die Erosion der bisherigen liberalen, regelbasierten und werteorientierten internationalen Ordnung ab, und spätestens seit der erneuten Wahl von Donald Trump nimmt sie rasant Fahrt auf. Die Rede ist von einer Vorkriegszeit und Europa erscheint ratlos. Die hektischen Versuche, durch eine massive Aufrüstung in Deutschland wieder handlungsfähig zu werden, verdecken das Fehlen einer europäischen Strategie. Europa droht zwischen den großen Weltmächten zerrieben zu werden. Denn die internationale Politik ist seit jeher von Visionen, Werten und nationalen Identitäten gesprägt: Während in den USA ein öffentlich ausgetragener Titanenkampf zwischen Liberalen, Neo-Konservativen, Realisten und Libertären stattfindet, werden in Russland und China, den beiden anderen großen Akteuren der internationalen Politik, neue Konzeptionen der internationalen Politik entwickelt, die darauf gerichtet sind, die Dominanz des Westens zu brechen. Julian Nida-Rümelins Essay trägt zu gedanklicher Klarheit in Zeiten großer Konfusion bei, skizziert die Vision einer multipolaren, aber kooperativen Weltordnung und plädiert für eine Rückkehr zu einer ethisch fundierten Realpolitik der Friedenssicherung.
About the author
Julian Nida-Rümelin ist Philosoph und politischer Theoretiker. Er war Direktor des Geschwister-Scholl-Instituts für Politikwissenschaft in München und Philosophieprofessor an den Universitäten Tübingen, Göttingen, München und Berlin, sowie Gastprofessor in den USA, Italien und China. Sein Forschungsschwerpunkte liegen in der Entscheidungstheorie, der Ethik und der politischen Philosophie. Er war Leiter der Interdisziplinären Arbeitsgruppe der b.-b. Akademie der Wissenschaften 'Internationale Gerechtigkeit' und ist Gründungsrektor der Humanistischen Hochschule Berlin.
Summary
Schon seit vielen Jahren zeichnet sich die Erosion der bisherigen liberalen, regelbasierten und werteorientierten internationalen Ordnung ab, und spätestens seit der erneuten Wahl von Donald Trump nimmt sie rasant Fahrt auf. Die Rede ist von einer Vorkriegszeit und Europa erscheint ratlos. Die hektischen Versuche, durch eine massive Aufrüstung in Deutschland wieder handlungsfähig zu werden, verdecken das Fehlen einer europäischen Strategie. Europa droht zwischen den großen Weltmächten zerrieben zu werden. Denn die internationale Politik ist seit jeher von Visionen, Werten und nationalen Identitäten gesprägt: Während in den USA ein öffentlich ausgetragener Titanenkampf zwischen Liberalen, Neo-Konservativen, Realisten und Libertären stattfindet, werden in Russland und China, den beiden anderen großen Akteuren der internationalen Politik, neue Konzeptionen der internationalen Politik entwickelt, die darauf gerichtet sind, die Dominanz des Westens zu brechen. Julian Nida-Rümelins Essay trägt zu gedanklicher Klarheit in Zeiten großer Konfusion bei, skizziert die Vision einer multipolaren, aber kooperativen Weltordnung und plädiert für eine Rückkehr zu einer ethisch fundierten Realpolitik der Friedenssicherung.