Description
Product details
| Authors | Stephan Schäfer |
| Publisher | park x ullstein |
| Languages | German |
| Product format | Hardback |
| Released | 30.10.2025 |
| EAN | 9783988160188 |
| ISBN | 978-3-9881601-8-8 |
| No. of pages | 176 |
| Dimensions | 122 mm x 28 mm x 192 mm |
| Weight | 254 g |
| Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Leben, Literarische Essays, Balance, Hamsterrad, LITERARY COLLECTIONS / Essays, auseinandersetzen |
Customer reviews
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Wunderbares Buch der leisen Töne
Nach seinem erfolgreichen Debütroman "25 letzte Sommer" erzählt Stephan Schäfer in "Jetzt gerade ist alles gut" die Geschichte eines etwa 50-jährigen Mannes, der nach einer Grenzerfahrung sein bisheriges Leben auf den Prüfstand stellt und beginnt, die schönen Momente seines Lebens zu sammeln.
Der namenlose Ich-Erzähler freut sich auf drei Wochen Sommerferien mit seiner Frau und den beiden Kindern am Meer. Als er dabei ist, das Gepäck ins Auto zu laden, befällt ihn ein plötzliches Unwohlsein. Innerhalb kurzer Zeit verschlechtert sich sein Zustand rapide. Ursache ist eine kleine Schnittwunde am rechten Mittelfinger, die er sich vor zwei Tagen zugezogen hat. Die Wunde hat sich entzündet und zu einer lebensbedrohlichen Sepsis geführt, der Protagonist wird noch in der Nacht notoperiert.
Drei Wochen später, der Ich-Erzähler muss weiterhin täglich zur Nachbehandlung ins Krankenhaus, trifft er in einem Literaturcafé zufällig Barbara, die ihm in der Nacht seiner Krankenhauseinweisung als Nachtschwester zur Seite gestanden hatte. Sie erzählt ihm von Patienten, die nach Grenzerfahrungen neue Perspektiven suchen und ein neues, ein anderes Leben führen. Zum Abschied schenkt sie ihm einen Gedichtband von Rainer Maria Rilke. Der Ich-Erzähler beginnt, das Leben mit anderen Augen zu sehen und beschließt, die schönen und kostbaren Momente des Lebens festzuhalten, sie zu sammeln.
Die schöne Sprache und der wunderbare Erzählstil des Autors haben mich wie schon im Vorgängerbuch begeistert. Ich mochte die mit viel Wärme erzählten kleinen Episoden, in denen es um Erinnerungen und bedeutsame Begegnungen geht. Besonders berührend fand ich die Geschichte über das ungewöhnliche Treffen mit der Schwiegermutter, das Gespräch mit dem alten Herrn, dem nach dem Tod seiner Frau die Arbeit im Restaurant Kraft gibt, und die traurige Geschichte über den Geburtstag des verlorenen Freundes. Sehr gut gefallen haben mir auch die Episoden über den verliebten Patensohn, die Begegnung mit dem jungen Bäcker und die Auszeit auf der griechischen Insel.
Ich habe das ruhig geschriebene Buch, in dem es um Liebe und Freundschaft geht und das, was im Leben wirklich wichtig ist, mit sehr viel Freude gelesen. Hervorheben möchte ich, dass - wie schon bei "25 letzte Sommer" - nicht nur der Schutzumschlag, sondern auch der Einband des Buches in wunderschönen Farben kunstvoll und liebevoll gestaltet ist.
Absolute Leseempfehlung für diesen besonderen, nachdenklich machenden Roman, der zum Innehalten einlädt!
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Leise Töne
Das Büchlein beginnt hochdramatisch: Der Autor schneidet sich beim Kochen mit dem Messer in den Finger und muss schon kurze Zeit später um sein Leben bangen. Die Diagnose lautet: Sepsis. Sepsis ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache. Den meisten Menschen dürfte es so ergehen, wie Stephan Schäfer: An diese Todesursache verschwendet man keinen einzigen Gedanken. Doch es geht in diesem Buch nicht eigentlich um die Erkrankung und darum, dass der Autor gerade noch mal so dem Teufel von der Schippe gesprungen ist, sondern um das Leben danach. Der Autor fängt an, über sein Leben nachzudenken. Warum nehmen wir unser Leben so selbstverständlich hin? Warum leben wir nicht im Hier und Heute, sondern vertagen immer alles auf die Zukunft, die uns vielleicht nicht einmal vergönnt ist? So fängt er an, bedeutende Moment zu sammeln, an denen er uns teilhaben lässt.
Das Buch beginn wie ein dramatischer, spannender Roman, geht aber nach einem Viertel dazu über, von Episoden aus dem Leben des Autors zu berichten. Die Episoden bauen zwar teilweise aufeinander auf, können aber auch einzeln gelesen und verstanden werden. Sie lesen sich locker und leicht, haben mich aber auch sehr nachdenklich gemacht. Dies ist ein Buch, das lange nachhallt und dass ich bestimmt mehrmals verschenken werde. -
Lebensweisheit für Anfänger
Das ging schnell – nach gut zwei Stunden war ich mit dem kleinen Büchlein schon durch. Und ich muss sagen, ich habe mich von der Leseprobe ein bisschen verführen lassen. Eigentlich hätte ich aufgrund der Beschreibung besser einschätzen können, was mich erwartet, aber „Jetzt gerade ist alles gut“ hatte sich spannend angelassen.
Der Großteil der Handlung passiert schon im vergleichsweise langen Prolog (gemessen an der Gesamtlänge des Buches) – die Infektion, der Krankenhausaufenthalt, das erleuchtende Gespräch mit Krankenpflegerin Barbara inklusive Rilke-Gedicht. Was folgt, sind kleine Anekdoten aus dem Alltagsleben des Erzählers. Eine Radtour mit der Schwiegermutter. Eine Wanderung mit einem Freund. Ein Gespräch im Zug. Erinnerungen an die Kindheit. Und dann ist es auch schon vorbei.
Die Sprache ist einfach, klar, die Sätze meist kurz und schnörkellos. Die Erkenntnisse werden einem teils etwas aufgedrückt, so zumindest mein Gefühl. So die Episode mit den Kröten, die zum Laichen ihr Geburtsgewässer aufsuchen. „Sie kommen immer wieder. Nach Hause.“ Naja.
Positiv empfinde ich auf jeden Fall den Grundgedanken, dass nicht jeder/jede nach einer einschneidenden Erfahrung sein/ihr Leben neu aufrollen oder aussteigen muss, sondern dass es auch genügen kann, seine Einstellung zu ändern, achtsamer zu werden, spontanen Sehnsüchten nachzugehen. Das Ganze ist mir aber ein bisschen zu einfach, zu flach, zu schnell.
Es fällt mir schwer, etwas objektiv Schlechtes oder auch nur „nicht Gutes“ an der Geschichte zu finden. Viele können hier sicher etwas Wertvolles mitnehmen. Mir hat es nicht ganz gereicht.
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