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Neben dem Romancier und dem Erzähler Siegfried Lenz gibt es auch noch den - weitgehend unbekannten - Dramatiker. Dieser Band versammelt sechs bekannte Schauspiele und stellt bisher ungedruckte Stücke vor.
Lenz' Bühnenkarriere begann mit einem Paukenschlag: Zeit der Schuldlosen wurde am 19. September 1961 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt und Lenz erhielt 1962 den Literaturpreis der Stadt Bremen dafür. Als Schatzkästchen unerwarteter Entdeckungen hat sich erneut der Nachlass im Deutschen Literaturarchiv Marbach erwiesen: Bereits als Student übte sich Lenz im dramatischen Schreiben. Die ersten Stücke verfolgen politische Wirkungsabsichten, der ältere Dramatiker Lenz wählt spielerischere Themen.
About the author
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Mit den masurischen Geschichten So zärtlich war Suleyken hatte er 1955 seinen ersten großen Erfolg, Sein Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (z. B. Der Mann im Strom, 1957, oder Brot und Spiele, 1959) und mit dem Nationalsozialismus bzw. seiner Aufarbeitung. Zu Lenz’ größtem Erfolg wurde der 1968 erschienene Roman Deutschstunde. Bis heute ist die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, eine bestechende Entlarvung eines pervertierten Pflichtgefühls. Das Buch wurde verfilmt, avancierte zur Pflichtlektüre an Schulen und war international ein großer Erfolg. Der Deutschstunde folgten viele weitere große Romane (Das Vorbild, 1973, Heimatmuseum, 1978, Der Verlust, 1981, Exerzierplatz, 1985, Die Auflehnung, 1994, Landesbühne, 2009), welche Siegfried Lenz neben Schriftstellern wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren machte. Sein zweiter Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016 und wurde ein großer Erfolg. Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009.Sonja Valentin ist Dramaturgin und promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie realisierte diverse Theater- und Filmprojekte, u.a. mit Karin Beier, Peter Zadek und István Szabó. Nach Stationen am Goethe-Institut London und am Wiener Burgtheater arbeitete sie an Theatern in Hamburg, London und Berlin. Sie führt regelmäßig Regie bei Hörbuchproduktionen und konzipiert literarische Programme.Anke Detken, apl. Professorin für Literaturwissenschaft und Leiterin des Studententheaters Theater im OP an der Georg-August-Universität Göttingen. Studium der Germanistik und Romanistik in Göttingen, Paris und Madrid. Arbeitsschwerpunkte: Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit einem Schwerpunkt auf Drama und Theater; Kulturtransfer und übersetzungswissenschaftliche Komparatistik.Die Herausgeberin Maren Ermisch, geboren 1976, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Kiel. Sie war von 2003 bis 2009 Mitarbeiterin im Buddenbrookhaus in Lübeck und ist seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen. Sie promovierte 2015 mit einer Arbeit über Theodor Fontanes Schottland-Reisebuch Jenseits des Tweed. Im selben Jahr kuratierte sie gemeinsam mit dem Storm-Haus in Husum und dem Buddenbrookhaus in Lübeck die Ausstellung „Bürger auf Abwegen. Thomas Mann und Theodor Storm“. Im Rahmen der Hamburger Ausgabe der Werke von Siegfried Lenz edierte sie die Bände Der Mann im Strom und Heimatmuseum (gemeinsam mit Heinrich Detering).
Summary
Neben dem Romancier und dem Erzähler Siegfried Lenz gibt es auch noch den – weitgehend unbekannten – Dramatiker. Dieser Band versammelt sechs bekannte Schauspiele und stellt bisher ungedruckte Stücke vor.
Lenz' Bühnenkarriere begann mit einem Paukenschlag: Zeit der Schuldlosen wurde am 19. September 1961 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt und Lenz erhielt 1962 den Literaturpreis der Stadt Bremen dafür. Als Schatzkästchen unerwarteter Entdeckungen hat sich erneut der Nachlass im Deutschen Literaturarchiv Marbach erwiesen: Bereits als Student übte sich Lenz im dramatischen Schreiben. Die ersten Stücke verfolgen politische Wirkungsabsichten, der ältere Dramatiker Lenz wählt spielerischere Themen.
Foreword
Großer Auftritt für den Dramatiker Siegfried Lenz!