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Was lässt sich von Lernenden in kunstpädagogischen Situationen erkennen? Im Diskurs der Kunstpädagogik herrscht in dieser Frage keine Einigkeit. Zurückzuführen ist das auch darauf, dass Erkenntnis im Umgang mit Kunst nicht eindeutig über traditionelle, sprachfokussierte philosophische Definitionen von Erkenntnis bzw. Wissen erklärbar ist. Versuche, diese andere Form der Erkenntnis näher zu bestimmen, finden sich insbesondere im kunstpädagogischen Diskurs der letzten Jahre. Die Auseinandersetzung mit diesen Versuchen ermöglicht es nicht nur, bisher eher unverbundene Überlegungen in einen kritischen Zusammenhang zu bringen und ihre konkreten Konsequenzen für das kunstpädagogische Handeln zu betrachten, sondern eröffnet auch einen neuen Blick auf die Potenziale des kunstpädagogischen Diskurses jenseits überlieferter Mythen und Metaphern.
About the author
Magdalena Eckes ist Professorin für Kunstpädagogik an der Universität Siegen. Sie hat die Fächer Kunst, Philosophie und Physik auf Lehramt studiert und zu »Wahrnehmung und Inferenz« promoviert. Ihre Forschung bezieht sich nicht nur multiperspektivisch auf die daraus resultierenden Überschneidungsfelder mit Erkenntnistheorie, Wissensordnungen und Technikverständnissen, sondern fokussiert diese auch immer vor dem Hintergrund schul- und kunstpraktischer Erfahrungen.
Summary
Erkenntnis in kunstpädagogischen Situationen - diese Monografie widmet sich der grundlegenden Frage, was sich von Lernenden im Kontext kunstpädagogischer Situationen erkennen lässt. In der Kunstpädagogik gibt es hierzu keine einheitliche Position.
Die Autorin greift aktuelle theoretische und diskursive Entwicklungen auf, die Erkenntnis nicht ausschließlich über traditionelle, sprachfokussierte philosophische Wissensdefinitionen erfassen wollen. Sie untersucht, wie im Umgang mit Kunst andere Formen der Erkenntnis entstehen können - körperlich, ästhetisch, situativ, performativ oder symbolisch.
Im Zentrum des Buches steht die Auseinandersetzung mit erkenntnistheoretischen Konzepten im kunstpädagogischen Diskurs der letzten Jahre. Die Autorin analysiert bestehende Deutungen, reflektiert deren Reichweite und verbindet bislang isolierte Ansätze zu einem weiterführenden Verständnis. Dabei wird aufgezeigt, wie sich diese theoretischen Überlegungen auf konkrete pädagogische Praxisfelder auswirken - etwa in der Gestaltung von Lernräumen, im Umgang mit künstlerischen Prozessen oder in der Reflexion von Lehr-Lern-Interaktionen.
Der Band öffnet somit neue Perspektiven auf das Erkenntnispotenzial von Kunstpädagogik - jenseits etablierter Mythen, Begriffe und didaktischer Routinen. Er lädt zur kritischen Reflexion ein und bietet Impulse für ein vertieftes Verständnis künstlerischen Lernens.