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Ist die liberale Demokratie am Ende? Ein Blick ins Zentrum unseres politischen Systems
Unter den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes grassiert ein Vertrauensverlust in die Politik. Sie zeigen sich enttäuscht. Nicht nur den politischen Repräsentanten, sondern ebenso den Institutionen der liberalen Demokratie wird mit Argwohn und Verdacht begegnet. Das Versprechen einer radikalen und simplen Lösung findet bereitwillig Gehör. Aber auch in den klassischen Milieus der Politik und in den erregten kulturellen Debatten wird immer mehr nach Verboten und Einschränkungen Ausschau gehalten. Die Kommunikation ist angstbesetzt ("Halte ich mit meiner Meinung besser zurück?") und ihre Themen sind angstgeprägt ("Überall lauert der Untergang!"). Vertrauen und Diskursoffenheit gehören jedoch zu den Pfeilern der Demokratie. Die Bereitschaft, zuzuhören, schwindet allerdings rapide. Offenbar ist Vertrauen ein ebenso wichtiges wie prekäres Gut. Woher stammt der Anstieg der Enttäuschungsbefindlichkeit? Sind unsere Erwartungen zu groß geraten? Wie lässt sich Vertrauen wiederherstellen? Gänzlich versiegt sind ihre Quellen keineswegs. Trotz vehementer Kirchenkritik bildet Religion nach wie vor ein wichtiges Reservoir für Vertrauen. Praktiken der Vertrauensgewinnung lassen sich an vielen Orten beobachten - im öffentlichen wie im privaten Leben.
Band 55 der Reihe "Scheidewege" stellt Fragen, die nicht immer bequem, aber hilfreich sind, um aus der Komfortzone der Politikverdrossenheit herauszukommen. Wer an die Demokratie glaubt, kommt an diesem Sachbuch nicht vorbei!