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Die Verschmelzung der psychologischen und der sozialen Person ist ein Merkmal einer vormodernen Normativität, die in einigen theoretischen Beschreibungen fortbesteht. In einer "funktional differenzierten Gesellschaft" hingegen bedeutet normatives Lernen, Pflichten und Rechte aus einer reflektierten Perspektive über die Quelle der Gültigkeit der Regeln zu verstehen. Dies bedeutet nicht nur, dass man den normativen Inhalt in einen biografischen, familiären und organisatorischen Rahmen einordnen muss. Entscheidender ist, dass man Pflichten und Rechte vor dem kontrastierenden Hintergrund der psychologischen Persona und der sozialen Persona betrachten muss. Ein kontrastierender Hintergrund, der erlernt wird und sich ständig verändert. "Second Order Ethics as Therapy" ist ein Essay, das sich mit den theoretischen Herausforderungen befasst, die sich ergeben, wenn die Beobachtung des moralischen Diskurses dazu dient, die verschiedenen Quellen der Entstehung und Auflösung von Motiven und Pflichten zu unterscheiden. Der Aufsatz befasst sich insbesondere mit der therapeutischen Relevanz von Beobachtungen zweiter Ordnung bei der Herbeiführung persönlicher Veränderungen.
About the author
Edmundo Balsemão-Pires, 28. August 1961, in Coimbra, Portugal. Ausbildung: Licenciatura in Philosophie (1980-1985) und Graduiertenstudium an der Fakultät für Literatur der Universität Coimbra (M. A.: 1986-1990), Portugal. M. A. - Zeitgenössische Philosophie (1990); Ph. D. - Hegels politische Philosophie (1999); ordentlicher Professor - Philosophie (2010).