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Wird bei einem Ungeborenen im Ultraschall eine Spina bifida festgestellt, steht in der Schweiz seit 2010 die fetomaternale Operation als Behandlungsoption zur Verfügung. Das Besondere daran ist, dass der Eingriff zugunsten des Ungeborenen an einer 'gesunden' Frau durchgeführt wird. Mehr noch: Von medizinischer Seite wird die fetomaternale Praxis als neuer Behandlungsstandard angesehen. Wie aber wird dieser Standard in der klinischen Praxis konkret - in Aktion - hervorgebracht und konsolidiert? Und zu welchen Effekten führt er? Sandra Gratwohl geht diesen Fragen ethnografisch nach und arbeitet dabei die Vielschichtigkeit der fetomaternalen Praxis bei Spina bifida heraus.
About the author
Sandra Gratwohl, geb. 1992, studierte Kulturanthropologie, Medienwissenschaft und Wissenschaftsforschung. Sie promovierte im Rahmen einer Karriereförderung im Doktorierendenprogramm des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Luzern im Bereich Wissenschaftsforschung. Seit Sommer 2023 ist sie als Referentin im Direktionsstab der ETH-Bibliothek in Zürich tätig.
Summary
Wird bei einem Ungeborenen im Ultraschall eine Spina bifida festgestellt, steht in der Schweiz seit 2010 die fetomaternale Operation als Behandlungsoption zur Verfügung. Das Besondere daran ist, dass der Eingriff zugunsten des Ungeborenen an einer ›gesunden‹ Frau durchgeführt wird. Mehr noch: Von medizinischer Seite wird die fetomaternale Praxis als neuer Behandlungsstandard angesehen. Wie aber wird dieser Standard in der klinischen Praxis konkret – in Aktion – hervorgebracht und konsolidiert? Und zu welchen Effekten führt er? Sandra Gratwohl geht diesen Fragen ethnografisch nach und arbeitet dabei die Vielschichtigkeit der fetomaternalen Praxis bei Spina bifida heraus.