Description
Product details
Authors | Katie Kitamura |
Assisted by | Henning Ahrens (Translation) |
Publisher | Hanser |
Original title | Audition |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 22.07.2025 |
EAN | 9783446283015 |
ISBN | 978-3-446-28301-5 |
No. of pages | 176 |
Dimensions | 133 mm x 19 mm x 210 mm |
Weight | 288 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Theater, New York, Familienleben, Schauspielerin, New York City, Künstlerpaar, Mutterschaft, psychologische Spannung, Kammerspiel, leichtlesen |
Customer reviews
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Konstruktion und Wirklichkeit
Dieses Buch ist so viel mehr als der Klappentext es verspricht. Und vielleicht ist es auch anders als man es nach dem Lesen des Klappentextes erwartet hätte. Aber es ist gleichzeitig auch so viel besser.
Der Roman eröffnet einen großartig inszenierten Diskurs um Konstruktion und Wirklichkeit, der sich erst im Laufe des Werks vollständig entfaltet und die Leser*innen erstaunt und fasziniert zurücklässt.
Es geht um Mutterschaft und irgendwie auch nicht, um Identität und Entfremdung, um die Frage, was wahr ist und ob wir uns unsere Wirklichkeiten nicht eigentlich nur selbst konstruieren. Und die Frage, was bleibt, wenn sich unsere Leben wirklich als Konstruktionen herausstellen.
Den Schreibstil fand ich eher zurückhaltend und reduziert, die Dialoge manchmal nur schwer nachvollziehbar.
Alles in allem hat mir das Buch aber ein paar großartige Lesestunden beschert und hallt noch lange nach. -
Rätselhaft und fesselnd
Katie Kitamuras neuer Roman ist ein rätselhaftes Experiment, das einen immer wieder dazu bringt, alles zu hinterfragen, was man über die Ich-Erzählerin und ihr rätselhaftes Verhältnis zu Xavier, dem jungen Mann, zu verstehen geglaubt hat. Ist er ihr Sohn? Ist sie seine Mutter? So sehr man sich bemüht, die Antwort ist nicht zu greifen. Die Rollen wechseln, die Figurenkonstellationen verrutschen. Familie als geteiltes Trugbild. "Die Probe" vibriert förmlich vor Ambivalenz. Abstrakter als ihre Vorgängerromane, widmet sich Kitamura erneut den Untiefen der menschlichen Psyche, seziert zwischenmenschliche Beziehungen, untersucht die Rollen, die wir jeden Tag spielen, die Alltagsrituale, die Unmöglichkeit, andere Menschen, vielleicht sogar sich selbst wirklich jemals zu kennen. Mit albtraumhafter Logik entfaltet sich die Handlung, bis die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Aufführung verwischen. Man will weiterlesen, um zu erfahren, was passiert, auch wenn man bereits ahnt, dass es hier keine leichte Auflösung geben wird. Aber das ist egal: Denn wie Kitamura Fragen aufwirft und dem Leser Rätsel aufgibt, ist interessanter als die meisten Antworten, die man in anderen Romanen findet.
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ein ruhiges, aber starkes Buch
Das Buch „Die Probe“ wurde von Katie Kitamura geschrieben. Es geht um eine Schauspielerin, die sich auf ein neues Theaterstück vorbereitet. Dabei lernt sie einen jungen Mann kennen, der sagt: „Ich bin dein Sohn.“ Doch sie weiß: Sie hat nie ein Kind bekommen.
Dieses Treffen bringt vieles durcheinander. Auch ihr Mann taucht wieder auf. Was ist echt? Was ist nur gespielt?
Das Buch ist ruhig geschrieben, aber trotzdem spannend. Man weiß nie genau, was wirklich passiert. Die Sprache ist einfach, aber mit viel Tiefgang. Es geht viel um Identität, also wer man ist, wie man sich vor anderen zeigt.
Das Buch lässt aber auch sehr viel Interpretationsspielraum zwischen den Zeilen offen - manchmal eine Spur zu viel für meinen Geschmack.
„Die Probe“ ist ein besonderes Buch. Es ist nicht laut oder voller Action. Aber es bringt einen zum Nachdenken. Von mir gibt es eine Empfehlung für das Buch.
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In der Schwebe
So recht weiß ich noch nicht, wie ich die Leseerfahrung mit Katie Kitamuras „Die Probe“ beschreiben soll und schwanke zwischen szenischer Beschreibung (um dem Schauspielthema nahe zu kommen) oder einem Bericht (womit ich dem Grundton der Geschichte näher wäre). Versuchen wir es mit einer Mischung:
1. Szene: In einem New Yorker Restaurant treffen sich eine namenlose Schauspielerin, nennen wir sie der Einfachheit halber S, und Xavier, der behauptet ihr Sohn zu sein – obgleich sie kein Kind geboren hat.
2. Szene: Tomas, erfolgloser Schriftsteller und Mann von S kommt herein – S wird bewusst, dass hier was gewaltig ins Rutschen kommen könnte.
Und das tut es dann auch, nämlich im 2. Teil des Buches, dessen Inhalt ich nicht wiedergeben werde, um nichts zu verraten.
Inzwischen halte ich die obige Beschreibung für recht passend, weil sie das Buch in den wesentlichen Zügen m. E. relativ gut wiedergibt – wieso? Schon zu Beginn des Buches faszinierte mich, wie Kitamura die seltsame Stimmung im Restaurant auffängt, wie genau sie Sprache verwendet, insbesondere Attribute einsetzt („listige Pause“). Das mutet fast schon chirurgisch an (so wie S, aus deren Perspektive erzählt wird, ihr Leben geradezu zu sezieren scheint) – das ergibt bei der Lektüre eine teils bedrückende und irgendwie widersprüchliche Atmosphäre. Die speist sich auch daraus, dass zwar alle Hauptfiguren aus dem künstlerisch-kreativen Bereich kommen (Schauspieler, Schriftsteller, Regieassistenz), aber wegen ihrer Arbeit mit Schein und Sein unsicher wirken: Tomas scheint eine Affaire zu vermuten – oder will er bloß nicht stören? Und auch S geht zunächst von einem Annäherungsversuch Xaviers aus, was man bei ihr noch auf Eitelkeit schieben könnte. Alles in allem stellt man fest, dass das zentrale Thema Wahrheit ist – „dargereicht“ am Schauspiel (Was ist wahr, was gespielt?). Und das ist nicht nur das Thema der Figuren, sondern auch der gesamten Geschichte: Kitamura spielt mit Wahrheiten (so meine Deutung – andernfalls verstehe ich das Buch wohl doch nicht) und das ziemlich elegant. Denn eigentlich scheint alles klar (etwa, dass Xavier nicht der Sohn der Schauspielerin sein kann), aber mit dem 2. Teil wirft Kitamura den 1. Teil komplett um. Das kann einen verwirren (und von dem Ende könnte Ionesco noch lernen), bis man für sich eine Deutung findet (oder nicht) – so bleibt letztlich alles in der Schwebe. Selbst wenn man sich bis hierher noch mit der Geschichte arrangiert, weist sie doch auch Längen auf, etwa wenn es in längeren Teilen (auch) um das Stück geht, in dem S spielt. 3,5 Sterne, die ich abrunde, weil das Buch so speziell ist, dass lieber jede(r) selbst entscheiden sollte, ob die Lektüre lohnt. -
Sehr verwirrend
Der Roman DIE PROBE von Katie Kitamura handelt von einer Schauspielerin mittleren Alters, die von dem Schauspielschüler Xavier kontaktiert wird, da er sie für seine Mutter hält.
Der Beginn des Buches ist recht interessant, denn Xavier trifft sich mit der Schauspielerin in einem Restaurant und geht davon aus, dass sie seine Mutter ist, da einige Daten darauf hindeuten könnten. Doch die Schauspielerin hat nie ein Kind bekommen. Dennoch entwickelt sich eine berufliche und mitunter auch persönliche Bindung zwischen den beiden.
Leider wird bis zum Schluss der Name der Schauspielerin nicht genannt, obwohl alle anderen Personen namentlich genannt werden. Das hat mich immer wieder gestört.
Sowohl die Arbeit der Schauspielerin als auch ihre mitunter schwierige, aber dennoch liebevolle Beziehung zu ihrem Mann Tomas sind Thema.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, nimmt einen aber dennoch mit ins Geschehen.
Leider hat sich mir jedoch der zweite Teil des Buches nicht erschlossen. Alle Gewissheiten wurden ad absurdum geführt und es wurde für mich nur noch verwirrend und nicht mehr nachvollziehbar.
Schade, denn das Potenzial des Buches habe ich durchaus gesehen, konnte sich aber zumindest für mich nicht entfalten.
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