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Anna oder: Was von einem Leben bleibt - Die Geschichte meiner Urgroßmutter

German · Hardback

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Eine Frau vor ihrer Zeit. Die berührende Suche nach dem Leben der eigenen Urgroßmutter

1887, tief im Sauerland. Eine junge Frau kommt den Weg hinauf ins Dorf Cobbenrode. Dort soll Anna Kalthoff die neue Lehrerin werden. Doch sie wird es nicht bleiben. Denn Anna widersetzt sich bald den Erwartungen des Ortes und den Regeln ihrer Zeit. Sie entscheidet selbst, was sie zu tun und zu lassen hat, wie sie leben und wen sie lieben will. Zwei Jahrhunderte später rekonstruiert der Urenkel Annas inspirierendes Leben und rettet so die Geschichte einer selbstbewussten Frau vor dem Vergessen. Sein Buch ist eine zauberhafte Annäherung an die Vorfahren, ohne deren Entscheidungen und Mut es uns nicht gäbe.

Einige Fotos, Poesiealben, Postkarten, ein Kaffeeservice, ein Verlobungsring: Viel mehr stand Henning Sußebach nicht zur Verfügung, als er sich auf die Spuren seiner Urgroßmutter Anna begab. Nach einem Jahr der Suche fügte sich ein Bild: Da hat eine scheinbar gewöhnliche Frau ein außergewöhnliches Leben geführt, gegen allerlei Widerstände. Anna nahm sich, was sie vom Leben wollte. Männer, Arbeit, Freiheit! Diesem Willen hat der Autor seine Existenz zu verdanken. Sein Buch ermuntert uns alle, nach den Annas zu suchen, die es in jeder Familiengeschichte gibt.

About the author

Henning Sußebach, Jahrgang 1972, ist Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT. Für seine Reportagen wurde er mit einigen der wichtigsten deutschen Journalistenpreise ausgezeichnet, darunter: der Deutsche Reporterpreis, der Theodor-Wolff-Preis, der Henri-Nannen- Preis und der Egon Erwin Kisch-Preis.

Summary

Eine Frau vor ihrer Zeit. Die berührende Suche nach dem Leben der eigenen Urgroßmutter

1887, tief im Sauerland. Eine junge Frau kommt den Weg hinauf ins Dorf Cobbenrode. Dort soll Anna Kalthoff die neue Lehrerin werden. Doch sie wird es nicht bleiben. Denn Anna widersetzt sich bald den Erwartungen des Ortes und den Regeln ihrer Zeit. Sie entscheidet selbst, was sie zu tun und zu lassen hat, wie sie leben und wen sie lieben will. Zwei Jahrhunderte später rekonstruiert der Urenkel Annas inspirierendes Leben und rettet so die Geschichte einer selbstbewussten Frau vor dem Vergessen. Sein Buch ist eine zauberhafte Annäherung an die Vorfahren, ohne deren Entscheidungen und Mut es uns nicht gäbe.

Einige Fotos, Poesiealben, Postkarten, ein Kaffeeservice, ein Verlobungsring: Viel mehr stand Henning Sußebach nicht zur Verfügung, als er sich auf die Spuren seiner Urgroßmutter Anna begab. Nach einem Jahr der Suche fügte sich ein Bild: Da hat eine scheinbar gewöhnliche Frau ein außergewöhnliches Leben geführt, gegen allerlei Widerstände. Anna nahm sich, was sie vom Leben wollte. Männer, Arbeit, Freiheit! Diesem Willen hat der Autor seine Existenz zu verdanken. Sein Buch ermuntert uns alle, nach den Annas zu suchen, die es in jeder Familiengeschichte gibt.

Additional text

Zeigt uns, wie wenig wir über die Menschen von früher wissen ... großartig und anrührend erzählt.

Kölner Stadtanzeiger, Elke Heidenreich

Bewegendes Zeitgemälde und Familiengeschichte zugleich ... eine empathische Erzählung

Tagesspiegel, Gunda Bartels

Ein berührendes Buch über Zeiten, die wir Heutigen uns nur noch anhand solch schöner Bücher vorstellen können.

NZZ Bücher am Sonntag, Peer Teuwsen

Was für ein kleines, großes Jahrhundertleben.

ZEIT Magazin, Christoph Amend

Historische familiäre Recherche [...] über eine sehr eigensinnige, ungewöhnliche, mutige junge Dame

Deutschlandfunk Kultur Lesart, Joachim Scholl

Und mittendrin in dieser männlich dominierten Welt: Anna, eine Frau vor ihrer Zeit ... wird viele Leserinnen und Leser finden

BR Literally, Knut Cordsen

Ein beeindruckendes Buch über eine beeindruckende Frau.

Tagesspiegel, Denis Scheck

Sußebach holt exemplarisch die Erinnerung an seine Urgroßmutter hervor, stellvertretend für die vielen Frauen, die Großes geleistet haben

hr2 Kultur Am Morgen

Sie stellte sich gegen die Erwartungen und Regeln ihrer Zeit.

SPIEGEL Bestsellerliste

Der Autor hats drauf, einen zu fesseln ... toll, man taucht so schön ein in die Zeit, über die man eigentlich zu wenig weiß

NDR Fernsehen: DAS!, Detlef Lüdemann

Eine berührende Geschichte über Mut und Widerstand.

GALA

Setzt seiner Urgroßmutter, dieser lebensstarken Frau, ein Denkmal

Focus, Jobst-Ulrich Brand

Deutlich wird an Anna ... dass Bildung und Charakterstärke Menschen dazu befähigen, nicht im Treibsand ihrer Zeit zu versinken ... Ein schönes, gut lesbares, kluges Denkmal!

Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Jens Dirksen

Anna oder: Was von einem Leben bleibt steht auf der Bestsellerliste weit oben. Überraschend ist das in diesem Falle nicht. Henning Sußebach, im Hauptberuf preisgekrönter Reporter bei der ZEIT, porträtiert in dem nicht allzu dicken, aber gewichtigen Buch seine Urgroßmutter.

Hamburger Abendblatt, Thomas Andre

Brillant und für alle historisch Interessierten eine spannende Lektüre.

Bonner Rundschau, Christel Engeland

Am Ende glaubt man, Anna zu kennen.

Aachener Zeitung, Susanne Schramm

Erzählt von einem Frauenleben, wie es viele gegeben haben mag, und das doch einzigartig ist ... hat mich mit diesem zärtlichen, aber kraftvollen Ausflug in die deutsche Geschichte bewegt.

Emotion, Timothy Sonderhüsken

Persönliche und zugleich historische Spurensuche

Podcast Book Shot, Valerie Springer

Ein berührendes, lebendiges und reichhaltiges Buch

Der Kultur-Blog

Was für ein traumhaft schönes, zartes, herzzerreißendes Buch!

Volker Weidermann

Must-read

Podcast stOHRies, Simone Finkenwirth

Ein sehr berührendes und geschichtlich lehrreiches Buch ... ein Buchsommer-Highlight mit dem jeder etwas anfangen kann.

ARD MoMa, Thomas Schindler

Zugleich Familiengeschichte und historischer Bericht stark!

freundin, Nina George

Der Autor schafft es, sich von dem einen Leben, mit dem er sich beschäftigt, zu lösen und an die ungeheuren Möglichkeiten zu erinnern, die eigentlich jedes Leben bietet.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ronald Meyer-Arlt

Es ist ein großartiges Buch, vielleicht das Sachbuch der Saison, über eine außergewöhnliche Frau. Eine Frau aus dem Leben.

Frankfurter Rundschau, Michael Hesse

Eine bewegende Familiengeschichte und Zeitgemälde zugleich.

Die ZEIT, Sachbuch-Bestenliste für September 2025

Henning Sussebach erzählt dieses rasante Leben als historische Reportage.

Kulturtipp Schweiz, Frank von Niederhäusern

Das Buch gleicht einem Puzzlespiel () Der Autor versteht es, die Welt draußen mit hereinzuholen

MDR Thüringen Kultur am Sonntagabend, Dagmar Weitbrecht

Beweist einmal mehr, dass er einer der besten Reporter des Landes ist.

Sachbuch-Bestenliste von WELT, NZZ, RBB Kultur und Radio Österreich 1 im September 2025

Starke Biografie, einfühlsam gelesen von Nina Petri. Macht Lust auf Familienforschung!

Brigitte

Henning Sußebach setzt ... dieser Frau ein verdientes literarisches Denkmal.

Tagesspiegel, Denis Scheck

Ein selbstbewusstes, emanzipiertes Leben, das nun dem Vergessen entrissen ist.

Chrismon, Rainer Moritz

Ahnensuche im Sauerland: Der ZEIT-Journalist porträtiert seine Urgroßmutter

SPIEGEL BESTSELLER Sachbuch - Herbst 2025

Henning Sußebach erzählt die Geschichte seiner Urgroßmutter vor dem Panorama ihrer Zeit. Eine kleine Geschichte in der Großen ... Präzise und mit großer Empathie vergegenwärtigt der große Erzähler Sußebach das Leben seiner Urgroßmutter.

Westart Lesen, Max Burk

Report

„Zeigt uns, wie wenig wir über die Menschen von früher wissen ... großartig und anrührend erzählt.“
Kölner Stadtanzeiger, Elke Heidenreich

„Bewegendes Zeitgemälde und Familiengeschichte zugleich ... eine empathische Erzählung“
Tagesspiegel, Gunda Bartels

„Ein berührendes Buch über Zeiten, die wir Heutigen uns nur noch anhand solch schöner Bücher vorstellen können.“
NZZ Bücher am Sonntag, Peer Teuwsen

„Was für ein kleines, großes Jahrhundertleben.“
ZEIT Magazin, Christoph Amend

„Historische familiäre Recherche [...] über eine sehr eigensinnige, ungewöhnliche, mutige junge Dame“
Deutschlandfunk Kultur Lesart, Joachim Scholl

„Und mittendrin in dieser männlich dominierten Welt: Anna, eine Frau vor ihrer Zeit ... wird viele Leserinnen und Leser finden“
BR Literally, Knut Cordsen

„Ein beeindruckendes Buch über eine beeindruckende Frau.“
Tagesspiegel, Denis Scheck

„Sußebach holt exemplarisch die Erinnerung an seine Urgroßmutter hervor, stellvertretend für die vielen Frauen, die Großes geleistet haben“
hr2 Kultur Am Morgen

„Sie stellte sich gegen die Erwartungen und Regeln ihrer Zeit.“
SPIEGEL Bestsellerliste

„Der Autor hat‘s drauf, einen zu fesseln ... toll, man taucht so schön ein in die Zeit, über die man eigentlich zu wenig weiß“
NDR Fernsehen: DAS!, Detlef Lüdemann

„Eine berührende Geschichte über Mut und Widerstand.“
GALA

„Setzt seiner Urgroßmutter, dieser lebensstarken Frau, ein Denkmal“
Focus, Jobst-Ulrich Brand

„Deutlich wird an Anna ... dass Bildung und Charakterstärke Menschen dazu befähigen, nicht im Treibsand ihrer Zeit zu versinken ... Ein schönes, gut lesbares, kluges Denkmal!“
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Jens Dirksen

„Anna oder: Was von einem Leben bleibt“ steht auf der Bestsellerliste weit oben. Überraschend ist das in diesem Falle nicht. Henning Sußebach, im Hauptberuf preisgekrönter Reporter bei der ZEIT, porträtiert in dem nicht allzu dicken, aber gewichtigen Buch seine Urgroßmutter.“
Hamburger Abendblatt, Thomas Andre

„Brillant und für alle historisch Interessierten eine spannende Lektüre.“
Bonner Rundschau, Christel Engeland

„Am Ende glaubt man, Anna zu kennen.“
Aachener Zeitung, Susanne Schramm

„Erzählt von einem Frauenleben, wie es viele gegeben haben mag, und das doch einzigartig ist ... hat mich mit diesem zärtlichen, aber kraftvollen Ausflug in die deutsche Geschichte bewegt.“
Emotion, Timothy Sonderhüsken

„Persönliche und zugleich historische Spurensuche“
Podcast Book Shot, Valerie Springer

„Ein berührendes, lebendiges und reichhaltiges Buch“
Der Kultur-Blog

„Was für ein traumhaft schönes, zartes, herzzerreißendes Buch!“
Volker Weidermann

„Must-read“
Podcast stOHRies, Simone Finkenwirth

„Ein sehr berührendes und geschichtlich lehrreiches Buch ... ein Buchsommer-Highlight mit dem jeder etwas anfangen kann.“
ARD MoMa, Thomas Schindler

„Zugleich Familiengeschichte und historischer Bericht – stark!“
freundin, Nina George

„Der Autor schafft es, sich von dem einen Leben, mit dem er sich beschäftigt, zu lösen und an die ungeheuren Möglichkeiten zu erinnern, die eigentlich jedes Leben bietet.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ronald Meyer-Arlt

„Es ist ein großartiges Buch, vielleicht das Sachbuch der Saison, über eine außergewöhnliche Frau. Eine Frau aus dem Leben.“
Frankfurter Rundschau, Michael Hesse

„Eine bewegende Familiengeschichte und Zeitgemälde zugleich.“
Die ZEIT, Sachbuch-Bestenliste für September 2025

„Henning Sussebach erzählt dieses rasante Leben als historische Reportage.“
Kulturtipp Schweiz, Frank von Niederhäusern

„Das Buch gleicht einem Puzzlespiel (…) Der Autor versteht es, die Welt draußen mit hereinzuholen“
MDR Thüringen Kultur am Sonntagabend, Dagmar Weitbrecht

„Beweist einmal mehr, dass er einer der besten Reporter des Landes ist.“
Sachbuch-Bestenliste von WELT, NZZ, RBB Kultur und Radio Österreich 1 im September 2025

„Starke Biografie, einfühlsam gelesen von Nina Petri. Macht Lust auf Familienforschung!“
Brigitte

„Henning Sußebach setzt ... dieser Frau ein verdientes literarisches Denkmal.“
Tagesspiegel, Denis Scheck

„Ein selbstbewusstes, emanzipiertes Leben, das nun dem Vergessen entrissen ist.“
Chrismon, Rainer Moritz

„Ahnensuche im Sauerland: Der ‚ZEIT‘-Journalist porträtiert seine Urgroßmutter“
SPIEGEL BESTSELLER Sachbuch - Herbst 2025

„Henning Sußebach erzählt die Geschichte seiner Urgroßmutter vor dem Panorama ihrer Zeit. Eine kleine Geschichte in der Großen ... Präzise und mit großer Empathie vergegenwärtigt der große Erzähler Sußebach das Leben seiner Urgroßmutter.“
Westart Lesen, Max Burk

Product details

Authors Henning Sußebach
Publisher Beck
 
Languages German
Product format Hardback
Released 10.07.2025
 
EAN 9783406836268
ISBN 978-3-406-83626-8
No. of pages 205
Dimensions 147 mm x 20 mm x 223 mm
Weight 361 g
Illustrations mit 17 Abbildungen
Subjects Non-fiction book > History > Biographies, autobiographies

Erinnerung, Arbeitswelt, Deutschland, Frauen, Europäische Geschichte, selbstbehauptung, Biografie, Lebensmut, Familiengeschichte, Frauenschicksal, Biografien: historisch, politisch, militärisch, Generationenporträt, Genealogie, Urgroßmutter, S-Rabatt, eintauchen, auseinandersetzen, Geschichte von unten, Lebensspuren, Vergessene Lebensläufe, Vergangenheitsforschung

Customer reviews

  • Lebensrekonstruktion aus Fragmenten

    Written on 10. October 2025 by wonderland09.

    Gestaltung:
    ----------------
    Das Titelbild wirkt ruhig, aber auch schön mit der Landschaft. Ich hätte jedoch ein Porträtfoto der Großmutter besser gefunden. So wäre klarer, dass es sich um eine Biografie handelt.

    Inhalt:
    ----------------

    "Sie wird nicht die einzige gewesen sein. Wir unterschätzen so viele gelebte Leben. Nahezu jeder Mensch wird dem Treiben der Geschichte einmal die Stirn geboten haben. In jeder Biografie spiegelt sich Weltgeschehen, und jeder unserer Vorfahren hat dieses Weltgeschehen mitgeprägt, ob durch Anpassung oder Auflehnung, bremsend oder beschleunigend."
    (S. 10)

    Der Autor hat aufgrund weniger Fotos und vieler Recherchen in diversen Archiven und Bibliotheken die außergewöhnliche Geschichte seiner Urgroßmutter Anna Kalthoff rekonstruiert. Eine Frau, die es schaffte, sich teilweise aus dem damals üblichen Frauenkorsett zu befreien und ihren eigenen Weg ging.


    Mein Eindruck:
    ----------------

    "Jeder Mensch stirbt zweimal.
    Sein erster Tod ist biologisch und der, den wir meinen, wenn wir vom Sterben sprechen.
    An einem bestimmten Tag, zu einer festen Stunde, fehlt dem Herz die Kraft für einen
    nächsten Schlag, versiegen die Hirnströme, stellt ein Arzt einen Totenschein aus und
    bestätigt damit amtlich ein Ende, das insofern keins ist, weil in genau diesem Moment
    das zweite Sterben beginnt: Der Mensch wird vergessen.
    Der zweite Tod, nennen wir ihn den sozialen, vollzieht sich anfangs fast unmerklich."(S. 7f)

    Diese Biografie habe ich als sehr außergewöhnlich empfunden. Denn es ist keine Romanbiografie und auch kein stupides Auflisten von Ereignissen. Es ist eine Spurensuche, bei der man dem Autor über die Schulter schauen kann. In ruhigem Erzählstil schildert er, auf welcher Basis er rekonstruiert und lässt den Leser teilhaben an seinen Gedankengängen. Zwischendurch ermahnt er sich selbst dabei, nicht zu viel zu beurteilen:
    "An dieser Stelle ein Ordnungsruf an mich selbst: Was verleitet mich, Annas Leben vornehmlich als Geschichte des Leidens zu erzählen? Warum gestehe ich ihr nur wenig Freude zu? Was würde sie sagen, wenn sie lesen könnte, dass ich ihre Biografie meist mit Molltönen unterlege? Anna als Waise, Anna als Witwe, Anna als angehende alleinerziehende Mutter." (S. 85f)

    Obwohl der Erzählstil unaufgeregt war, hat mich diese Lebensgeschichte in ihren Bann gezogen. Zum einen war Annas Leben sehr beeindruckend. Für eine Frau, die im 19. Jahrhundert geboren wurde, hat sie ungewöhnliche und mutige Wege beschritten. Zum anderen gefiel mir aber auch der Blick hinter die Kulissen, die uns Herr Sußebach bei der Entstehung gewährt hat.

    Einen Punkt Abzug gibt es, da der Autor das nicht vorhandene Wissen über Annas Leben häufig mit Sequenzen füllt, die die Umgebung von Anna oder das damalige Leben im Allgemeinen betreffen. Das ist zwar auch interessant, aber lenkt oft von der Tatsache ab, dass alleine die Biografie nicht buchfüllend gewesen wäre und macht die Erzählung stellenweise langatmig.

    Dieses Buch regt dazu an, sich über seine eigenen Vorfahren Gedanken zu machen und ermahnt einen, die Figuren aus ihrer Zeit heraus zu betrachten und nicht mit heutigen Maßstäben zu messen, denn: "Die Vorstellung, die wir von vergangenen Generationen haben, ist immer abhängig von den Speichermedien, die ihnen zur Verfügung standen" (S. 14).

    Fazit:
    ----------------
    Beeindruckendes Leben einer ungewöhnlichen Frau gespickt mit Einblicken in die Rekonstruktionsarbeit von Biografien.

  • Beeindruckende und fesselnde Geschichte über eine außergewöhnliche Frau

    Written on 06. August 2025 by Bücherfreundin.

    In seinem neuen Roman "Anna oder: Was von einem Leben bleibt" widmet sich Henning Sußebach, preisgekrönter Redakteur der Wochenzeitung "DIE ZEIT", dem Leben seiner Urgroßmutter Anna, die 1932 im Alter von 65 Jahren verstorben ist. Wenig ist von ihr geblieben: ein paar Fotos, zwei Poesiealben, einige Notizbücher, wenige Briefe und Dokumente, ein Kaffeeservice, ein Sticktuch und ein Verlobungsring. Dank intensiver Recherchen des Autors ist aus dem Wenigen eine ganz wunderbare Geschichte entstanden.

    Anna Kalthoff stammt aus der Gegend um Soest und hat 7 Geschwister. Der Vater ist Gastwirt und stirbt, als sie 12 Jahre alt ist. Mit zunehmender Industrialisierung werden Lehrerinnen gebraucht, und Anna wird auf eine Höhere Mädchenschule in Steyl geschickt. Später wird sie dort als Lehrerin ausgebildet und legt ihr Examen ab. Wir schreiben das Jahr 1887, als die mittlerweile 20-Jährige in dem kleinen Ort Cobbenrade im Sauerland ankommt. Sie tritt dort ihren Dienst als Dorfschullehrerin an und bezieht im Dachgeschoss des Schulgebäudes eine kleine Wohnung.
    Als sie sich mit 24 Jahren in den 20-jährigen Clemens verliebt, ältester Sohn der einflussreichen Familie Vogelheim, torpedieren dessen Eltern die Beziehung der beiden. Erst nach dem Tod von Clemens' Vater können sie endlich heiraten. Bei der Hochzeit ist Anna 37, der Bräutigam 33 Jahre alt. Doch nach nur 90-tägiger Ehe passiert beim Dreschen ein schreckliches Unglück, das Clemens nicht überlebt. Selbstbewusst tritt Anna das Erbe ihres Mannes an und führt die Geschäfte fort, kümmert sich um die Postagentur, das Restaurant, die Viehwirtschaft und den Warenverkauf. Als begehrteste Frau im Ort, die von vielen Männern umschwärmt wird, sorgt Anna sechs Jahre später für einen Skandal, als sie den 19 Jahre jüngeren Lehrer Bernhard Raesfeld heiratet.

    Die bewegende Geschichte, die brillante Sprache und der schöne Erzählstil machten das Buch für mich zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Liebevoll zeichnet der Autor anhand weniger Eckdaten, Fotos und Dokumente das Bild einer Frau, die sich gegen Widerstände durchsetzte und ihr Leben selbstbestimmt gestaltete. Es war spannend, in Annas Leben einzutauchen und ihre Höhen und Tiefen zu erleben in einer Zeit, in der Frauen wenig Rechte hatten. Das Wahlrecht für Frauen lag noch in weiter Ferne, und es galt das Lehrerinnenzölibat, nach dem nur unverheiratete Lehrerinnen ihren Beruf ausüben durften. Ich habe Annas Mut bewundert, mit dem sie sich in einer von Männern dominierten Welt behauptete.

    Es hat mir gut gefallen, dass Henning Sußebach die ihm von seiner Urgroßmutter verbliebenen Fotos und weitere Dokumente in seinem Buch veröffentlicht hat. Ich mochte auch, dass er wichtige historische Ereignisse der damaligen Zeit immer wieder in die Handlung hat einfließen lassen.

    Absolute Leseempfehlung und 5 Sterne für dieses wunderbare Buch, das mich berührt und begeistert hat und bereits jetzt eines meiner diesjährigen Lesehighlights ist!

  • Unsere Vorfahren sind interessanter als wir denken

    Written on 27. July 2025 by rosetheline.

    Henning Sussebach ist einigen als Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT bekannt und hat nun ein Buch über seine Urgroßmutter Anna Kalthoff geschrieben.

    Anna, geboren im Jahr 1866 in Horn, im Sauerland, wuchs in einer eher armen als reichen Familie auf. Geboren als vierte Tochter, nachdem die Mutter zuvor einen Sohn gebar, der kurze Zeit später starb, war die Enttäuschung umso größer. Und nachdem Annas Vater starb, als sie gerade einmal 12 Jahre alt war, musste ihre Mutter Wege finden, die Töchter "abzusichern". Annas Schwestern heirateten, doch Anna kam auf ein Internat, auf dem sie zur Lehrerin ausgebildet werden sollte. So landete sie nach ihrer Ausbildung letztendlich in Cobbenrode, wo ihre eigentliche Lebensgeschichte spielte. Zwanzig Jahre alt, alleine und dazu noch im damals herrschenden Lehrerinnenzölibat. Ein hartes Urteil.
    Und doch kamen Kinder, Enkel und Urenkel. Und einer dieser Urenkel hat diese Lebensgeschichte aufgeschrieben und nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

    Wüsste man zu Beginn des Buches, mit welch geringer Anzahl an Dokumenten und Erbstücken Sussebach arbeiten musste, würde man sich wundern, wie trotzdem ein ganzes Buch zustande kommen konnte.
    Allerdings ist dies ein wichtiger Schlüsselpunkt, der der ganzen Geschichte ihren Reiz gibt. Tiefgreifende Recherche, geschichtliche Einordnung, Empathie, (sinnhafte) Vermutungen. Mit diesen Werkzeugen hat Sussebach eine Geschichte geschaffen, eine Art literarische Biografie, die nicht einfach nur stumpf mit Fakten befüllt ist, sondern sich tief mit einem Menschen auseinandersetzt, den man nie kennengelernt hat und der zu einer Zeit lebte, die einem historischen Film gleicht.

    Es ist ein Werk auf das man sich einlassen muss, aber auch akzeptieren muss, dass man womöglich trotzdem Fragen haben wird. Eine tragische und interessante Geschichte mit feministischen Zügen, die vom Autor inhaltlich und sprachlich grandios geschrieben wurde.

    Ich kann wärmstens empfehlen das Buch zu lesen oder auf eine der Lesungen zu gehen, da beide meiner Meinung nach fantastisch waren.

  • Spurensuche

    Written on 21. July 2025 by Quincyliest.

    Henning Sußebach rekonstruiert in seinem berührenden Buch das Leben seiner Urgroßmutter. Er zeichnet die Biografie von Anna nach und bettet ihre Geschichte in einen historischen Kontext ein. Dafür hat er intensiv und sorgfältig recherchiert.
    Die 1866 geborene Anna ist eine starke und unangepasste Frau. Sie wird in einer Klosterschule zur Lehrerin ausgebildet und erhält im Anschluss eine Anstellung in dem kleinen Ort Cobbenrode. Dort lernt sie ihren Mann kennen, doch das Glück hält nicht lange, sie wird früh zur Witwe. Ihr Leben setzt sich bewegend fort, ihr bleiben keine Schicksalsschläge erspart, doch Anna ist eine Kämpferin.
    Sußebach erzählt in leisen Tönen, respektvoll und eindringlich. Er vermittelt ein Gefühl davon, wie das Leben seiner Urgroßmutter ausgesehen haben könnte. Geschichte wird lebendig erzählt. Gerne empfehle ich dieses wunderbare Buch weiter.

  • Wider des Vergessens

    Written on 17. July 2025 by Anonym.

    Henning Sussebach geht in seinem Buch auf eine Frage ein, die sicher viele Menschen bewegt: Was bleibt von uns nach unserem Tod? Der Anfang seines Buches mit der These, dass jeder Mensch zweimal stirbt, hat mir gut gefallen. Der erste Tod ist der biologische, der zweite, wenn die Erinnerung an einen Menschen vollständig erlischt. Das führt zur Frage, was von uns bleibt und was wir über unsere Vorfahren wissen.

    Der Autor beschreibt das Leben seiner Urgroßmutter Anna, über die er kaum etwas weiß und die keiner von den noch lebenden Familienmitgliedern persönlich kennengelernt hat. Es gibt lediglich einen winzigen Nachlass von ihr.

    Interessant fand ich, wie sie sich in einer von Männern dominierten Welt behauptet hat und ihren Mut, einen 19 Jahre jüngeren Mann zu heiraten.

    Allerdings stellt mir der Autor zu viele Mutmaßungen und Theorien an, z.B. alleine drei Theorien, warum sie den jüngeren Mann heiratete. Hier wäre in meinen Augen die Romanform eine geeignetere Wahl gewesen.

    Henning Sussebach vermischt die Schilderungen zu Annas Leben mit vielen geschichtlichen Informationen, die zwar interessant, aber für die Geschichte nur teilweise relevant sind und den Lesefluss stören. Diese Informationen hätte man auch im Anhang geben können.
    Ein gut recherchiertes Buch über eine beeindruckende Frau, auch wenn mir die Umsetzung nicht zu 100 % gefallen hat.

  • Wider den sozialen Tod der Vorfahren

    Written on 13. July 2025 by anonym.

    Der Autor, Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT hat für dieses Buch die Geschichte seiner 1866 geborenen Urgroßmutter Anna rekonstruiert, um ihrem auf den biologischen Tod zweiten Tod entgegenzuwirken. Damit ist das allmähliche, doch eigentlich rasche Vergessen einer verstorbenen Person gemeint, wie er eingangs schön erklärt. Den Autor wie wohl auch seine Leser erstaunt es, wie wenig die lebenden Nachfahren über ihre Ahnen der Urgroßelterngeneration wissen. Im Falle der Protagonistin liegt das daran, dass von ihrem Nachlass nur einige Fotos (abgedruckt im Buch), ein Poesiealbum, Postkarten, ein Kaffeeservice, ein Ring den Weg in die Gegenwart geschafft haben. Anhand dieser Gegenstände und einiger Rechercheergebnisse aus Kirchenbüchern, Katasterkarten und ähnlichem zeichnet er letztlich ein Bild seiner Vorfahrin, das letztlich mehr auf Vermutungen seinerseits als tatsächlichen Gegebenheiten beruht. Er auch immer wieder zu, Anna so schildern, wie sie ihm am besten gefällt. Herausgekommen ist eine für ihre Zeit ungewöhnliche Frau. Ungewöhnlich deshalb, weil sie fest im Berufsleben stand und zweimal die Ehe einging, einmal davon mit einem knapp 20 Jahre jüngeren Mann. Auf jeden Fall ist ihre größtenteils wohl fiktive Geschichte sehr lesenswert. Der historisch interessierte Leser wird Gefallen finden an den regelmäßigen Einschüben über Ereignisse aus der Zeitgeschichte, betreffend Politik, Kultur, Geschichte. Diese Einschübe lassen das Buch weniger als Roman denn als Sachbuch erscheinen.

  • Plädoyer gegen das Vergessen

    Written on 13. June 2025 by regenprinz.

    Von Anna, der Urgroßmutter des Autors, die 1932 starb, sind nicht viele Gegenstände und Erinnerungsstücke erhalten geblieben. Er versucht anhand der wenigen Fotos, Postkarten und Notizen ihr Leben nachzuvollziehen und recherchiert gründlich zu einzelnen Stationen ihres Lebensweges. Ich fand es vor allem spannend, dass Annas Leben dabei auch stets in einen größeren Rahmen von wichtigen historischen oder gar weltpolitischen Ereignissen gesetzt wird. So wird schnell klar, dass sie für die damaligen Zeiten ein außergewöhnliches Frauenleben führte.
    Nach ihrer Ausbildung arbeitet Anna ab 1887 im Dorf Cobbenrode im Sauerland als Lehrerin. Eine selbständige junge Frau, die es im Dorf gewiss nicht leicht hatte, aber beharrlich ihren eigenen Weg geht. Wie sich ihr Leben dort entwickelt, erzeugt beim Lesen ihrer Geschichte viel Respekt. So manches Mal habe ich bei der Lektüre gestaunt und gelächelt, mich für sie gefreut, als sie heiratete oder den Beruf wechselte. Gefragt habe ich mich, warum so wenig von ihr geblieben ist. Müsste nicht gerade sie die interessanteste Frau in der Dorfgeschichte gewesen sein? Aber vielleicht ist das jene Täuschung, der wir Nachfahren so leicht erliegen. Womöglich haben viele Menschen aus der Generation unserer Urgroßeltern ein ähnlich erzählenswertes Leben wie Anna gelebt und es ist schade, dass viele nur ein Jahrhundert später bereits völlig in Vergessenheit geraten sind. Dabei gäbe es uns ohne diese Menschen gar nicht. Haben sie nicht verdient, dass wir uns ebenso an sie wie an Anna erinnern?
    Gefehlt hat mir in diesem Buch allenfalls ein bisschen Herzenswärme, denn der Erzählton ist sachlich und mit sehr vielen Fragen durchsetzt, die es schwierig machen, Anna wirklich als Person nahe zu kommen. Beim Lesen entsteht dadurch eine gewisse Distanz. Andererseits ist dies natürlich kein Roman, sondern mehr ein klares Plädoyer, all den vergessenen Annas in unseren eigenen Familien nachzuspüren. Diesen Impuls hervorzurufen, gelingt dem Autor meiner Meinung nach hervorragend.

  • Auf den Spuren von Anna

    Written on 12. June 2025 by Bücherwurm .

    Anna oder: was von einem Leben bleibt beinhaltet 205 Seiten.
    Das Cover zeigt ein besonderes Landschaftsbild, ein Fläckchen Erde, wo Anna gelebt haben könnte. Vielleicht ja die Ortschaft Cobbenrode im Sauerland. Das Buch ist ein Hardcover mit Lesebändchen, sehr schön verarbeitet.
    Es geht um die berührende Suche nach dem Leben der eigenen Urgrossmutter. Ahnenforschung, um etwas, was von jedem von uns bleibt, erhalten zu können. Es ist das Jahr 1887. Eine junge Frau kommt nach Cobbenrode, um als Lehrerin zu arbeiten. Sie ist jung und unerfahren, aber sie hat eine starke Willenskraft, vertritt ihre eigene Meinung, sie weiß, was sie will, sie widersetzt sich den Regeln damaliger Zeit. Deshalb kommt sie durch und steht gut dar trotz allem, was als Alleinlebende Schwierigkeiten bereitet. So sind nämlich damals die Regeln gewesen, sie war im Kloster und ist Lehrerin heworden, nur darf sie als Lehrerin nicht verheiratet sein. Anna nimmt das in Kauf und widmet sich mit ganzem Herzen der Schule und den Kindern. Ihr Herz schlägt irgendwann schneller, für den jungen Clemens, dem Sohn einer wohlhabenden Familie in Cobbenrode. Anna heiratet ihn, verlässt die Schule und arbeitet seitdem für die Post. Eine Lebensgeschichte aus dem 19. & 20. Jahrhundert, vom ersten Weltkrieg, über die Weimarer Republik bis hin zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Viele philosophische und zeitgeschichtliche Gedanken bekommt der Leser zusätzlich als Info mit. Ich persönlich fand es sehr gelungen und bis ins Detail ausgearbeitet. Anna hatte es damals nicht einfach, sie hat aber aus ihrem Leben das Beste gemacht, trotz vieler Hürden, die Frauen damals bewältigen mussten. Zwei Jahrhunderte später gibt es nur wenige Erinnerungen: einige Fotos, zwei Poesiealben, einige Notizen und Briefe, einzelne Postkarten, ein Kaffeeservice und ein Verlobungsring. Im Grossen und Ganzen nicht wirklich viel. Der Autor hat sich auf Spurensuche begeben, hat gut recherchiert, Archive besucht, Leute getroffen, viele Gespräche geführt, damit am Ende sowas besonderes entstehen konnte. Sehr gute Recherchearbeit, ich bin begeistert. Eine ganze Menge Erinnerungen mit wunderschönen Fotos von damals. Am Ende stellt er fest, die eigene Urgrossmutter war gar nicht so gewöhnlich. Sie war für damalige Zeit außergewöhnlich und das war gut so. Solche tapferen Frauen braucht man.
    Der Schreibstil ist eher schlicht und informativ. Es gibt viele interessante Fakten, die machen die besondere Erzählung noch emotionaler und spannender, als man denken würde. Mir hat die Zeitreise in das Leben von Anna sehr gut gefallen. Vergebe hier 4 Sterne und eine Weiterempfehlung, an die, die eine eher ruhige, informative, aber gleichzeitig auch emotionale Lektüre suchen.

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