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Manfred Quiring, seit über 30 Jahren journalistisch in Moskau tätig, schildert faktenreich, wie sich der Alltag des Riesenreiches in den letzten Jahren rasant gewandelt hat. Er beschreibt den Kontrast zwischen neuem Reichtum und verbreiteter Armut, zwischen Traditionalisten und westlich orientierten Reformern sowie zwischen der Metropole Moskau und der Provinz. Zugleich erklärt er aber auch, was man die 'russische Seele' nennt, welche Rolle der Wodka im Zusammenhang mit Gastfreundschaft spielt und warum die russischen Frauen als die schönsten gelten. Anhand der reichen Anekdotenkultur des Landes macht er manches verständlich, was auf den ersten Blick eher Kopfschütteln auslöst. Seine Tipps und Erklärungen helfen all jenen, die das Land bereisen oder einfach besser verstehen wollen.
Report
Quiring schafft es, die spezifischen Besonderheiten des russischen Alltagslebens, der landeseigenen Mentalität farbig und plastisch herauszuarbeiten. Sein Ton bleibt locker, spart Kritikwürdiges dabei aber keineswegs aus. Sein Kunstgriff, jedem der neun Hauptkapitel eine inhaltsbezogene Anekdote voranzustellen, macht den Band zu einem amüsanten, dabei niemals flachen Lesevergnügen. Robert Baag, Deutschlandfunk/"Andruck" Die Bücher dieser Reihe lesen sich wie der lange Brief eines guten Freundes aus einer anderen Kultur. Haken In der Absicht, dem deutschen Leser das russische Wesen möglichst komplex zu erläutern, holt Quiring weit aus und widmet sogar der 1000-jährigen Geschichte des Riesenreiches einigen Raum, um dann auf die selbst erlebten Geschehnisse der letzten Jahrzehnte ausführlicher einzugehen. Das kennt man ähnlich von anderen Journalisten wie Dirk Sager oder Gabriele Krone-Schmalz, doch Quiring pflegt einen unterhaltsameren Stil, lässt Anekdoten einfließen und den einen oder anderen Witz. Über die rein geschichtliche und politische Thematik hinaus informiert er über das leben in Moskau und in der Provinz und gibt Deutschen, die es kurz oder auch länger nach Russland verschlägt, Tipps über Land und Leute. Dietmar Adam, ekz - Einkaufszentrale der Bibliotheken