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Der Schutz von Whistleblowern ist in einer globalisierten Welt essenziell, um Transparenz, politische Teilhabe und rechtliche Standards zu gewährleisten. Hinweisgeber decken Missstände auf, riskieren dabei jedoch häufig Repressalien. Trotz ihrer Bedeutung erfahren sie gesellschaftliche Ablehnung; der Fokus liegt oft auf den Hinweisgebern statt auf den Missständen. Das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG), das die EU-Whistleblowing-Richtlinie verspätet umsetzt, schafft einige Grundlagen für Whistleblower, weist aber auch Defizite auf. Zu nennen sind etwa der unzureichende Identitätsschutz und die eingeschränkten Möglichkeiten anonymer Meldungen. Fortschritte wie die Abschaffung des internen Meldezwangs bleiben begrenzt. Das HinSchG bietet wichtige Verbesserungen, erfüllt aber nicht vollständig den Anspruch an klare, umfassende und effektive Schutzregelungen. Ein fortlaufender Anpassungsbedarf bleibt, um Whistleblowing als Instrument für Demokratie und Rechtsdurchsetzung zu stärken.
List of contents
1. Whistleblowing - Begriff, Phänomen und Auswirkungen auf die GesellschaftBeispielsfälle zur Einführung - Terminologie des Whistleblowings - Whistleblowing - Formen, Situationen und Dilemmata - Gesellschaft und Whistleblowing - Conclusio2. Rechtslage für Whistleblower in Deutschland vor Erlass der Whistleblowing-RichtlinieWhistleblowing im Normgefüge - Whistleblowing in der Rechtsprechung - Legislative Initiativen in Deutschland - Zusammenfassung der Rechtslage von Whistleblowern vor Erlass der WBRL3. Die Whistleblowing-RichtlinieEntwicklungsprozess zur Whistleblowing-Richtlinie - Vorschlag für eine Richtlinie vom 23. April 2018 (2018/0106 COD) - Whistleblowing-Richtlinie - Ein Überblick - Die Richtlinie im Verhältnis zu den »Guja-Kriterien« des EGMR - Zwischenergebnis4. Die Umsetzung der Whistleblowing-RichtlinieUmsetzungsherausforderungen - Umsetzungsprozess - Umsetzungsergebnis - das Hinweisgeberschutzgesetz im Überblick5. Zum HinweisgeberschutzgesetzEinzelne Regelungsbereiche, ihre Vereinbarkeit mit dem Unionsrecht und mögliche praktische Auswirkungen - Verhältnis des HinSchG zu weiteren Regelungen und im Besonderen zum Lieferkettenrecht
About the author
Tobias Rieger studierte von 2014 bis 2020 Rechtswissenschaft sowie im Begleitstudium Europäisches Recht an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg und der Aarhus University in Dänemark. Bereits im Studium war er an verschiedenen Stellen der Juristischen Fakultät als studentische Hilfskraft beschäftigt. Nach Abschluss der Studien folgte die Aufnahme des Promotionsvorhabens im Oktober 2020 unter der Betreuung von Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Weber. Während der Promotionszeit arbeitete Herr Rieger als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dekanat der Juristischen Fakultät der JMU. Die Promotion schloss er, kurz nach Aufnahme des Referendariats am OLG Nürnberg im Oktober 2024, erfolgreich ab.