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Ungewollt? - Inlandsadoptionen in der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert - Zäsuren, Praktiken, Biografien

German · Hardback

Will be released 01.05.2025

Description

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Die Geschichte der Inlandsadoptionen in der Schweiz ist bislang kaum erforscht. Diese Studie untersucht, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Handeln von Behörden und Adoptionsvermittlungsstellen auf adoptierte Menschen und ihre leiblichen Eltern ausgewirkt haben, und legt dar, wie sich diese Mechanismen im Zeitraum von 1922 bis 2017 verändert haben.Die Ergebnisse zeigen, dass das Kindeswohl bei Fremdplatzierungsentscheiden lange nicht im Zentrum stand. Ledige Mutterschaft wurde stigmatisiert und uneheliche Kinder erhielten von Gesetzes wegen einen Beistand. Behörden betrachteten Einelternfamilien als defizitär und gaben deshalb viele Kinder verheirateten Paaren zur Pflege oder zur Adoption. Die Frage, was solche biografischen Brüche mit Kindern, Müttern und Vätern machen, wurde kaum gestellt. Die Interviewanalysen zeigen, dass sich die Betroffenen oft als Objekt des Behördenhandelns wahrnahmen. Die mit diesem Handeln verbundenen normativen Vorstellungen und subtilen Zwangsmomente hallen in ihrem Leben nach - insbesondere wenn die Kenntnis der biologischen Verwandten oder der Kontakt zu ihnen unterdrückt wurde.

About the author










Susanne Businger ist Dozentin und Forscherin an der ZHAW.

Summary

Die Geschichte der Inlandsadoptionen in der Schweiz ist bislang kaum erforscht. Diese Studie untersucht, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Handeln von Behörden und Adoptionsvermittlungsstellen auf adoptierte Menschen und ihre leiblichen Eltern ausgewirkt haben, und legt dar, wie sich diese Mechanismen im Zeitraum von 1922 bis 2017 verändert haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Kindeswohl bei Fremdplatzierungsentscheiden lange nicht im Zentrum stand. Ledige Mutterschaft wurde stigmatisiert und uneheliche Kinder erhielten von Gesetzes wegen einen Beistand. Behörden betrachteten Einelternfamilien als defizitär und gaben deshalb viele Kinder verheirateten Paaren zur Pflege oder zur Adoption. Die Frage, was solche biografischen Brüche mit Kindern, Müttern und Vätern machen, wurde kaum gestellt. Die Interviewanalysen zeigen, dass sich die Betroffenen oft als Objekt des Behördenhandelns wahrnahmen. Die mit diesem Handeln verbundenen normativen Vorstellungen und subtilen Zwangsmomente hallen in ihrem Leben nach – insbesondere wenn die Kenntnis der biologischen Verwandten oder der Kontakt zu ihnen unterdrückt wurde.

Product details

Authors Susanne Businger, Lukas Fritz-Emmenegger, Gabr, Gabriel, Thomas Gabriel, Samuel Keller, Adrian Seitz
Publisher Chronos
 
Languages German
Product format Hardback
Release 01.05.2025, delayed
 
EAN 9783034017954
ISBN 978-3-0-3401795-4
No. of pages 400
Subjects Humanities, art, music > History

Schweiz, Swissness, Sozial- und Kulturgeschichte, Biografien, Kindeswohl, Soziale und ethische Themen, Adoption und Pflegekinder, Behörden, uneheliche Kinder, Vermittlungsstellen, Ledige Mütter, Inlandadoptionen

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