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Düstere Vorahnungen - Deutschlands Juden am Vorabend der Katastrophe (1933-1935)

German · Paperback / Softback

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Wie konnte es dazu kommen? Wie haben die Juden die Ereignisse vor und nach der sogenannten Machtübernahme durch Hitler und die Nationalsozialisten wahrgenommen? Wie haben sie auf die systematische Ausgrenzung reagiert? Wurde der organisierte Massenmord, wie von manchen vermutet, bereits in den Anfängen des Hitler-Regimes vorgedacht? Mit diesen und anderen Fragen zur Lage der deutschen Juden in den Anfangsjahren des NS-Regimes beschäftigt sich der Potsdamer Historiker Julius H. Schoeps in "Düstere Vorahnungen". Er bezieht sich dabei, neben der einschlägigen Forschung, vor allem auf Lebenszeugnisse, also Erinnerungen, Tagebücher, Briefwechsel und andere Ego-Dokumente, die die Reaktionen der Juden u.a. auf den NS-Terror im Alltag, auf die Verdrängung aus dem Kultur-, Wirtschafts- und Berufsleben, auf den Raub und die Arisierung von Eigentum behandeln.Schoeps versetzt den Leser in die Lage, sich aus der Perspektive der deutschen jüdischen Bevölkerung ein Bild von den Anfangsjahren des NS-Regimes und von ihren Befindlichkeiten und Befürchtungen zu machen. Seine narrative Zusammenschau weicht damit in einigen wesentlichen Punkten von den tradierten Sichtweisen etablierter Historiker auf diese Zeit ab, die zumeist die Täterperspektive fokussieren, aber die Opferperspektive häufig vernachlässigen.

List of contents

Vorboten des KommendenPöbeleien, Attacken und Mordanschläge | Die "Ostjuden", die Münchener Zustände und der Berliner Scheunenviertel-Pogrom | Adolf Hitler, das Bekenntnisbuch "Mein Kampf" und dessen Rezeption in der jüdischen Öffentlichkeit | Drohbriefe, Beschimpfungen und Unterstellungen als Mittel der Einschüchterung | Der Antisemitismus gewinnt an Boden, Übergriffe und Attacken häufen sich | Vom Barmat- zum Sklarek-Skandal: Finanzbetrügereien aus jüdischer Sicht | Exkurs: Der Fall Emil Julius Gumbel | Der Judenhass entlädt sich in den Ost- und Nordsee-Badeorten | Das Menetekel an der Wand: Am Vorabend der NS-Machtübernahme | Das Streitgespräch zwischen Hans Blüher und Hans-Joachim Schoeps | Zwischen Integrationshoffnungen, Isolationsängsten und pessimistischen ZukunftserwartungenWachsende Angst, zunehmender DruckDer Tag der sogenannten Machtergreifung: Reaktionen und die weitere Entwicklung | Der "Entwurf" zu einem Judengesetz, Vordenker des Rassenantisemitismus, Strafandrohungen | Der Reichstagsbrand, die Einzeltäterthese und die Debatten um die Motive des Anschlags | Die Ausschaltung der Regimegegner, Festnahmen und brutale Misshandlungen | Die Märzwahlen, ihre Ergebnisse und die sich für die jüdische Bevölkerung verschlechternde politische Lage | Die internationale Öffentlichkeit nimmt von den Vorgängen in Deutschland Notiz | Die angebliche "Greuelpropaganda" macht den Nazis zu schaffen und wird von jüdischer Seite bestritten | Der "Tag von Potsdam" und seine symbolische Bedeutung | Das "Ermächtigungsgesetz": Die Demokratie wird ad acta gelegt | Der Boykott vom 1. April und die Reaktionen in der jüdischen BevölkerungAusgrenzung und EntrechtungRechtsanwälte verlieren ihre Zulassungen und werden aus ihren Kanzleien verdrängt | Die Ausgrenzung, Verdrängung und Entrechtung jüdischer Ärztinnen und Ärzte | Die "völkische" Gesetzgebung nimmt deutlichere Konturen an | Exkurs: Das Theaterstück "Professor Mamlock" | Ein wirkungsloser Protest: Armin T. Wegner und sein Appell an Adolf Hitler | Im Brennpunkt: Die Universitäten und Forschungseinrichtungen | Wie jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die Ausgrenzungsmaßnahmen reagierten | Der Druck nimmt zu: Jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verlassen Deutschland | Öffentlich geächtet und vogelfrei: Der Verlust der Staatsbürgerschaft | Inszenierte Demütigungen: Die Aberkennung akademischer Titel | Unterlassen und Schweigen: Die Protestanten | Widerstehen oder Mitmachen: Die Katholiken | "Die Welt lässt sich nicht belügen": Reaktionen ausländischer Schriftstellerinnen und SchriftstellerVertreibung aus dem deutschen Geistes- und KulturlebenDer Alltag jüdischer Studierender | Die "Aktion wider den undeutschen Geist" | Der Sturm auf Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft | Die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz | Weitere Verbrennungsorte: Dresden, Göttingen, Frankfurt am Main | Exkurs: Der Maler Max Liebermann und sein Ausscheiden aus der Preußischen Akademie der Künste | Chronist der Ereignisse: Der Tagebuchschreiber Albert Herzfeld | Die Vertreibung aus den Theatern und dem Musikleben | Die Filmbranche: Schauspieler, Regisseure und Drehbuchautoren verlieren ihre Arbeitsplätze | Die Brüder Rotter, der Hass der Nationalsozialisten und die Folgen | Die "Gleichschaltung" der Presse, der Zeitungs- und Buchverlage | Paul Nikolaus Cossmann und die "Süddeutschen Monatshefte" | Das Verkennen der Gefahr: Das Schicksal der Kinderbuchautorin Else UryMord und Terror im AlltagOpfer "wilder" Terrormaßnahmen | Der Umgang mit Kieler Regimegegnern: Wilhelm Spiegel und Friedrich Schumm | "Schutzhaft", Folterstätten und "frühe" Konzentrationslager | Die "Köpenicker Blutwoche" | Das Denunzianten-Syndrom: Spitzeldienste und Zuträgereien | Exkurs: Verrat und Kollaboration | Die "Rassenschande"-Psychose: Sexualphantasien, "Blutschande"-Vergehen und der Vorwurf der "illegitimen" Beziehung | Die Ermordung des Philosophen und Schriftstellers

Report

"Der wachsende Erfolg populistischer Parteien in Europa wird gern mit den Verhältnissen in der Spätphase der Weimarer Republik verglichen. Schon damals, heißt es, habe man die heraufziehende Gefahr unterschätzt. Der Historiker Julius H. Schoeps hat diesen kritischen Befund nun bestätigt." Der Spiegel, 29. Dezember 2018 "Der Historiker Julius H. Schoeps hat nun die Geschichte wieder vom Kopf auf die Füße gestellt. [...] Schoeps beschreibt detailliert und mit furchtbaren Beispielen belegt die Stufen der Entrechtung, die Verbote und Einschränkungen, die Einrichtung wilder Konzentrationslager und die Mordaktionen gegen deutsche Juden." die tageszeitung, 19. Februar 2019 "Und ein Bischof frohlockte über die Brände": Julius H. Schoeps im Tagesspiegel, 7. November 2018 "Verheerende Selbsttäuschung." Julius H. Schoeps im Interview, Potsdamer Neueste Nachrichten, 16. Januar 2019 "Die deutschen Juden glaubten, Hitler sei ein vorübergehender Spuk." Julius H. Schoeps im Interview, Tagesspiegel, 30. Januar 2019 "[Der Autor] möchte sehr verschiedene persönliche - und durchaus widersprüchliche - Erinnerungen präsentieren, ein 'buntes Mosaik' [...]. Dieses Anliegen ist auf informative, fundierte und spannende Art gelungen." Arbeitsstelle Holocaustliteratur, 21. März 2019 "Ein beklemmendes und wichtiges Werk." haGalil.com, 2. April 2019 "Mit diesem gründlich dokumentierten und zugleich brillant geschriebenen Buch nimmt Julius H. Schoeps eine Thematik auf, die ihn seit seiner Studienzeit beschäftigt. [...] Besonders eindrücklich ist Schoeps' Darstellung der Schikanen durch das so differenziert noch nie ausgewertete Material, eine zugleich plastische und erschütternde Fülle an Tagebuch- und Briefliteratur." Zeitschrift für Politik 3/2019 "Ein beklemmendes und wichtiges Werk." Mitteilungen 242 (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes), September 2019 "Der Historiker Julius H. Schoeps kann die zu Beginn formulierten Erwartungen weitgehend erfüllen, indem er die fortschreitende Entrechtung und den von Angst und Gewalt zunehmend geprägten Alltag der jüdischen Deutschen detailliert beschreibt und ihre Reaktionen einbezieht." ZfG, Juni 2022

Product details

Authors Julius H Schoeps, Julius H. Schoeps
Publisher Hentrich & Hentrich
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.12.2024
 
EAN 9783955656959
ISBN 978-3-95565-695-9
No. of pages 618
Dimensions 160 mm x 43 mm x 236 mm
Weight 1099 g
Subjects Humanities, art, music > History > 20th century (up to 1945)
Non-fiction book > History > 20th century (up to 1945)

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