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Delius läßt seine neue Erzählung am 5. Februar 1966 spielen, dem Tag der ersten Demonstration gegen den Vietnamkrieg in Berlin. Martin, der Schweiger, den seine Freunde 'Buster' nennen, läuft mit, zögerlich, hin und her gerissen zwischen Angst und Auflehnung, zwischen der Scham, etwas Verbotenes zu tun, und der aufkeimenden Verachtung für die, die satt und zufrieden aus dem Café Kranzler glotzen wie er hin und her gerissen ist zwischen Ellen und Franziska, den beiden Freundinnen, in die er hoffnungslos verliebt ist. Ein Mann zwischen zwei Frauen, nackt, auf den Zehenspitzen tanzend, wie ihn E. L. Kirchner in seinem (titelanregenden) "Tanz zwischen den Frauen" gemalt hat. "Amerikahaus" ist eine atmosphärisch dichte Erzählung aus der kulturellen und politischen Umbruch- und Aufbruchphase einer Zeit (vor 1968) und einer Person. Mit ihr schreibt Delius das autobiographische Projekt fort, das er mit "Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde" begonnen hat.
About the author
Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, in Hessen aufgewachsen, lebt heute in Berlin. Mit zeitkritischen Romanen und Erzählungen, aber auch als Lyriker wurde Friedrich Delius zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Bereits vielfach ausgezeichnet, erhielt Delius den Walter-Hasenclever-Literaturpreis, den Fontane-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Georg-Büchner-Preis sowie 2012 den Gerty-Spies-Literaturpreis.
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