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Mit ihrem Einstieg in die Berufswelt sorgte Lisbeth Sachs (1914-2002) für eine Sensation: Frisch diplomiert gewann sie 1939 den Wettbewerb für das Kurtheater Baden. In dem 1952 eröffneten Bau brachte sie ihre architektonische Haltung zum Ausdruck und erfuhr zugleich, was es hiess, sich als eine der ersten selbständigen Architektinnen der Schweiz in einem männlich dominierten Metier zu behaupten. Bauen war für Sachs ein prozesshafter Vorgang, der von der handwerklich fundierten Konstruktion über die Materialgerechtigkeit bis zur Aneignung der Räume durch die Menschen reicht.Sachs suchte nach einer Architektur des Schwebens, die gleichsam organisch aus der Topografie herauswächst und umwelt- und sozialverträglichen Prinzipien folgt. Ihr interdisziplinäres Verständnis von Architektur als angewandte Ökologie ist aktueller denn je. Das nun ins Englische übersetzte Buch von Rahel Hartmann Schweizer bereitet dieser auch publizistisch streitbaren Vertreterin einer Nachkriegsarchitektur zwischen Tradition und Utopie erstmals eine internationale Bühne.
About the author
Rahel Hartmann Schweizer ist Architekturhistorikerin und -publizistin. 2013 erschien im gta Verlag ihr Buch Otto Kolb - Architekt und Designer, 2020 Lisbeth Sachs. Architektin, Forscherin, Publizistin.
Summary
Lisbeth Sachs (1914–2002) caused a sensation at the very beginning of her professional career: freshly graduated, she won the 1939 competition for the Kurtheater Baden. With the building, opened in 1952, she expressed her lucid architectural position and experienced what it meant to be one of the first independent Swiss female architects in a male-dominated profession. For Sachs, construction was a procedural act that extended from craftsmanship to the suitability of materials and finally to people’s appropriation of spaces. She sought to achieve architecture that floated, emerging organically from the topography and following environmentally and socially compatible principles. Her interdisciplinary understanding of architecture as applied ecology makes her work and thinking more relevant now than ever.
Rahel Hartmann Schweizer’s book about this unconventional architect, researcher and critical writer is part of Switzerland’s contribution to the 2025 Architecture Biennale in Venice involving the revival by Annexe of Lisbeth Sachs’ temporary Saffa 1958 art gallery.